Gemma
nicht die
Genugtuung geben, sie weinen zu sehen.
Und sie schwor sich, ihm nie wieder ihr Herz zu öffnen. damit er
nie wieder Gelegenheit bekam, darauf herumzutrampeln.
Kapitel 13
Am nächsten
Morgen wartete Gemma, bis Bryce die Kajüte verlassen hatte. Es war ihr
unmöglich gewesen, Schlaf zu finden, stattdessen hatte sie die ganze Nacht
über wach gelegen, krampfhaft bemüht, sich nicht hin- und herzuwälzen, um Bryce
nicht merken zu lassen, dass sie nicht schlafen konnte. Sie hatte in die
Dunkelheit hineingelauscht, und auch wenn sie nur seinen ruhigen, gleichmäßigen
Atem gehört hatte, so hatte Gemma doch instinktiv gespürt, dass auch Bryce eine
schlaflose Nacht verbracht hatte.
Geschieht ihm recht, dachte sie voller
Genugtuung, während sie ihren Haarschopf mit wütenden Bürstenstrichen attackierte.
Danach rief sie Tabby, damit er ihr heißes Wasser für ein Bad brachte. Die
letzten Tage hatte sie sich schnell und gehetzt gewaschen, immer in Angst, dass
plötzlich Bryce in die Kajüte zurückkehren könnte. Aber heute würde sie sich
Zeit lassen.
Sobald Tabby das Wasser gebracht und die Wanne gefüllt hatte,
legte Gemma den Riegel vor. Grinsend stellte sie sich vor, wie wütend Bryce
sein würde, wenn er die Tür zu seiner eigenen Kajüte verschlossen fand, und wie
er mit den Fäusten dagegen trommeln würde und fluchen, sie solle die Tür öffnen.
Und sie würde in ihrem warmen Badewasser liegen und ihn draußen stehen lassen.
Gemma seufzte. Auch wenn es einfach zu schön
gewesen wäre, Bryce einmal aus seiner eigenen Kajüte auszusperren, so
würde sie das dennoch niemals wagen, ihn derart zu reizen. Davon zu träumen,
war eine Sache, Bryce' Zorn noch stärker als bisher auf sich zu ziehen, eine
andere. Mit ein wenig Glück würde Bryce es nicht einmal bemerken, dass sie die
Tür versperrt hatte. Aber die Versuchung, sich endlich wieder einmal ganz in
warmem Wasser einzuweichen, war einfach zu groß, als dass sie ihr hätte
widerstehen können. Und bis Bryce am Abend in sein Quartier zurückkehrte, würde
sie ihr Bad sowieso längst beendet haben.
Minuten später genoss Gemma das luxuriöse
Gefühl heißen Wassers auf ihrer Haut. Es störte sie nicht, dass es Salzwasser
war. Es war heiß, und das war alles, was zählte. Sie wusch ihre Haare und
lehnte sich dann entspannt zurück, bis das Wasser kalt wurde. Sie trocknete
sich gerade ab, als sie Bryce' vertraute Schritte auf der Treppe hörte. Was zum
Teufel wollte er hier um diese Tageszeit? Ihr Nachthemd schien völlig verdreht
zu sein, und sie konnte einfach keinen Anfang frnden, in ihrer Hast, es sich
überzustreifen. Ihre Augen fixierten die Tür. Der Türriegel zitterte, aber er
ließ sich nicht anheben. Gemma lächelte. Vielleicht war jetzt genau der richtige
Moment, um Bryce zu zeigen, dass sie sich nicht so leicht von ihm einschüchtern
ließ.
Sie hatte diesen Gedanken noch nicht beendet,
als die Tür inmitten eines Schauers splitternden Holzes nach innen barst. Gemma
schnappte erschrocken nach Luft. Langsam betrat Bryce die Kajüte, die Fäuste an
den Seiten geballt. Langsam wich Gemma vor ihm zurück, bis ihr Rücken gegen die
Wand stieß und sie nicht mehr weiter konnte. Mit einem dumpfen Knall stützte
Bryce seine Hände links und rechts neben ihrem Kopf an die Wand. Erschrocken
zuckte Gemma zusammen. Sie wollte ausweichen, aber seine Arme hielten sie
gefangen. Er war so nah, dass sie die Hitze spüren konnte, die sein großer
Körper verströmte. Seine muskulöse Brust berührte fast ihre Brüste,
beinahe nur, und dennoch spürte Gemma seine Nähe wie eine körperliche
Berührung. Ihre Nippel richteten sich auf, schienen sich ihm entgegenrecken zu
wollen, und ein warmes Kribbeln floss durch ihren Körper bis tief hinein in
ihren Schoß. Gemmas Herz schlug bis zum Halse, und Angst schnürte ihr die Kehle
zu. Bryce sah wütend genug aus, ihr den Hals umzudrehen. Sie schluckte nervös.
Noch immer spielten ihre Gefühle in seiner so unmittelbaren, bedrohlichen Nähe verrückt. Ihr Herz pochte wie rasend,
bis es drohte, ihr aus der Brust zu springen, und ihr Magen schlug einen
Purzelbaum nach dem anderen. Spürte er davon denn überhaupt nichts? Ihre Augen
suchten in seinem Gesicht nach einem Anzeichen dafür, dass er zumindest einen
Bruchteil des Tumultes verspürte, der ihren Körper durchtoste, fanden aber nur
eisige Kälte.
»Versuche nie wieder, mich aus meiner eigenen Kajüte auszusperren,
hast du verstanden, Gemma?«, wisperte Bryce
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