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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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lassen? Den Nervenkitzel erhöhen und warten, bis sie mutmaßlich die Straße zu Fuß überquert haben wird? Er ändert die Empfängernummer und drückt erneut auf Absenden. In Gedanken zählt er langsam bis drei. Jetzt wird die SMS bei Megan eingehen. Wenn sie nicht wie erwartet reagiert, wird er die Kurve kratzen und Plan B verfolgen. Mikayla wartet im Motel und wird ihre Dienste nicht verweigern. Sie ist schmutzig, hat am Morgen nach einer Dusche gefragt, aber er hat sie auf später vertröstet. Zum ersten Mal, seit sie bei ihm ist, hat sie geweint. Er muss sich konzentrieren, darf seine Gedanken nicht abschweifen lassen. Jetzt wird Megan die SMS gelesen haben. Er wirft einen Blick auf das Display seines Handys, ruft die Nachricht auf, die in Text und Absenderkennung identisch ist mit der SMS, die Megan jetzt vor sich sieht.
    Lass uns reden. Ich warte zu Hause
.
    Er bückt sich und prüft die weichen Schlaufen der Seidenschals. Sie halten die Hand- und Fußgelenke fest zusammen, ohne Spuren zu hinterlassen. Der Junge wehrt sich allerdings auch nicht, liegt reglos und still. Nur die Latexmaske ist noch etwas feucht, zeigt weißliche Spuren, wo die Tränen über das Material gerollt und getrocknet sind.

    Megan blickte in den Seitenspiegel und wartete auf eine Lücke im Verkehr, um die Wagentür zu öffnen. Ihr Handy gab einen Signalton ab. Sofort klopfte ihr Herz bis in die Schläfen.
    Dix! Sie kannte niemanden, der ihr ansonsten eine SMS schicken würde. Kristy schlief garantiert noch tief und fest und sie hatte auch ihr Handy nicht dabei. Ihre Finger zitterten, als sie das Telefon aufklappte und den Joystick bewegte. Sie musste mit beiden Händen zufassen, um die Finger ruhig genug zu bewegen, damit sie die kleinen Tasten bedienen konnte. Die Textnachricht stammte von Dix’ Nummer. Tränen verschleierten ihren Blick. Sie blinzelte mehrmals heftig und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
    Lass uns reden. Ich warte zu Hause
.
    Das Handy glitt aus ihren Fingern, landete mit einem dumpfen Aufschlag im Fußraum. Megan startete den Wagen, reihte sich rücksichtslos in den fließenden Verkehr ein und trat auf das Gaspedal.

    Triumph schmeckt süß, stellt Bradly fest. Unendlich süß. Besser als Honig, besser als die süßeste Frucht der Welt. In drei Minuten wird sie ankommen. Er öffnet die Terrassentüren, zieht den Jungen über den Boden bis an die Schwelle. Sein Notebook hat er bereits eingepackt, es hat ihm gereicht zu sehen, dass Megan losgefahren ist. Die Tasche steht bereit. Seine Spuren im Wohnzimmer hat er getilgt, sämtliche versteckten Kameras im Haus und in den Garagenräumen eingesammelt. Er nimmt das Messer vom Tisch, stellt sich in Position und lauscht. Sobald er den Wagen hört, zieht er den Jungen zwei Yards weiter. Er setzt das Messer aus Megans Küche an die Brust und sticht zu, rammt die Klinge bis zum Anschlag in den Bauch. Ein ersticktes Keuchen dringt unter dem Latex hervor. Ganz sicher befinden sich ihre Fingerabdrücke an dem Griff, denn Bradly hat über die Kamera beobachtet, wie sie das Messer aus der Spülmaschine genommen hat.
    Die Haustür klappert. Er reißt die Maske vom Gesicht des Jungen, schnappt sich seine Tasche und rennt. Inmitten einer anderthalb Yards breiten Hecke macht er Halt und dreht sich vorsichtig um. Niemand kann ihn hier sehen. Er macht mehrere Fotos mit seiner Digitalkamera.
    Ein Schrei gurgelt aus der Kehle des Jungen. Gut so. Bradly sucht das Nachbarhaus, sieht, wie der alte Mann den Kopf hebt, als hätte er etwas gehört. Zuerst blickt er wieder auf seine Zeitung hinab, doch seine Frau erscheint auf derTerrasse und sie unterhalten sich, lassen die Blicke in alle Richtungen schweifen. Bradly zieht sich zurück und erreicht nach wenigen Schritten durch einen verwilderten Garten seinen Leihwagen. Eigentlich hätte er das Geschehen gern vom Lieferwagen aus verfolgt, aber den hat er nach dem Waschen und Saugen auf einem Pendlerparkplatz abgestellt und ist per Anhalter nach L. A. City zurückgefahren, um mit der Limousine seinen Weg fortzusetzen. Wahrscheinlich wird er den Lieferwagen nicht mehr brauchen, aber man weiß ja nie. Er wird sich bis zum Schluss alle Optionen offenhalten.
    Schade, dass er nicht Mäuschen spielen kann. Er hat keine Zeit, sondern muss zusehen, dass er einige anständige Bilder des Krankenhauspersonals macht und die Dienstpläne auskundschaftet. Er freut sich, dass alles nach seinem Plan geklappt hat. Aber er ist ja nicht

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