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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Hauptstraßen, auf die er blicken konnte, unbefahren und führt bis auf eine weitere leichte Linkskurve nur geradeaus. Schon kann er die Lichter des Industriegebietes sehen. Dort befindet sich die Auffahrt zum Highway. Er fixiert den Rückspiegel. Der Wagen der Kerle liegt auf gleichbleibender Distanz zurück. Ohne nennenswert die Geschwindigkeit zu drosseln, rast er auf die Abbiegespur. Sie führt in einem so weiten Bogen auf den Highway, dass die Kurve kaum spürbar ist. Bereits auf dem Zubringer gibt er Gas. Er bringt zwei Fahrzeuge zwischen sich und seine Verfolger.
    Geben sie auf? Die Lichter im Rückspiegel werden immer kleiner. Wenn er Glück hat, haben sie das Interesse verloren und nur ein dämliches Spiel getrieben. Es will ihm kein Grund einfallen, dass sie es tatsächlich auf ihn und Cindy abgesehen haben könnten. Er rechnet nach. Das Interview mit Rachel hat schätzungsweise bis kurz nach vier gedauert. Die Fahndung nach ihm könnte angelaufen sein, doch so schnell ist der Polizeibericht noch nicht durch die Presse gegangen. Die Cops haben die Bevölkerung noch nicht um Mithilfe auf der Suche nach ihm gebeten. Allenfalls könnte er mit Straßensperren rechnen, aber dazu müssten sie erst einmal wissen, in welchem Raum er sich aufhält. Nichts deutet darauf hin, dass er in New Orleans ist. Dieser Vorfall kann nur ein blöder Zufall gewesen sein.
    Erneut sucht er im Rückspiegel nach Scheinwerfern. Es nähert sich kein Fahrzeug, dafür kommt die Abfahrt zur Bundesstraße 190 in Sicht. Bradly beschließt, vom Highway abzufahren. Er kann die Landstraße nach Perlington nehmen und dahinter wieder auf die Autobahn. Oder er stellt sich an eine ruhige Stelle und wartet einfach eine Viertelstunde.
    Wenn die Kerle nicht auftauchen, kann er davon ausgehen, dass er sie abgehängt hat und seine geplante Route fortsetzen. Er ist längst nicht so weit gekommen, wie er sich ausgemalt hat. Noch immer liegen fünfzig Meilen Fahrt vor ihm. Mit Schwierigkeiten hat er nicht gerechnet. Wenn die Mistkerle weg sind, muss er lediglich aufpassen, keiner Streife aus Versehen in die Fänge zu geraten.
    Auf der B 190 biegt er in einen Waldweg ab und stoppt nach hundert Yards. Das Licht hat er bereits am Anfang des Weges abgeschaltet und sich nur mit Standlicht vorwärtsbewegt. Kalter Schweiß läuft an seinen Schläfen hinab. Er nimmt ein Taschentuch aus dem Handschuhfach und trocknet seine Haut. Dann betrachtet er Cindy. Ihre Augen funkeln im schwachen Mondlicht, das in den Wagen fällt. Sie hat sich noch immer nicht mit ihrem Schicksal abgefunden. Leises Bedauern flutet seine Sinne, dass er kein Chloroform zur Verfügung hat. Er fürchtet, dass sie noch auf den letzten Yards versuchen wird, zu entkommen oder gegen ihn zu kämpfen. In der Höhle hat er noch welches. Auch eine seiner Jagdwaffen befindet sich dort. Sobald sie ankommen, sind Cindys Stunden gezählt. Jetzt muss er Macht und Stärke demonstrieren. Sie einschüchtern.
    Vielleicht klappt es mit einer List. Er greift nach seinem Handy und wählt die Nummer der Fernzündung, gibt den Code zur Reaktivierung des Countdowns ein. Der ist natürlich längst abgelaufen, also wird die Sprengladung sofort detonieren. Sein Geständnis und drei Zeugen werden in Schutt und Asche versinken.
    Er hält das Handy so, dass Cindy das Display sehen kann.
    Als die simple Meldung OK aufleuchtet, lächelt er und schaltet das Gerät wieder aus. Cindys Augen drohen, aus den Höhlen zu quellen. Das hast du davon. Ruhig dreht er sich nach vorn. Er schätzt, dass die Gefahr vorüber ist und er den Rest des Weges unbehelligt fortsetzen kann.

Mittwoch, 24. August, 21:15 Uhr, Frauengefängnis Lynwood = 23:15 Uhr New Orleans
    J emand rüttelte Jamie an den Schultern. „Hey.“
    Die rauchige Stimme drang nur langsam in ihr Bewusstsein. Sie rappelte sich mühsam auf. Ihre Muskeln schienen den Dienst zu versagen, wollten ihren Körper nicht aufstemmen, ihr keinen Halt geben. Sie sackte auf die Pritsche zurück.
    „Komm mit, das musst du dir ansehen.“
    Sie kannte die Mitgefangene aus ihrer Zelle nicht, hatte bisher kein Wort mit der Frau gewechselt. Vom Gesicht her wirkte sie wie eine Mittdreißigerin, obwohl tiefe Furchen wie Gräben auf ihrer Stirn standen. Ihr Haar war bereits mausgrau, nur noch hier und da von dunkleren Strähnen durchzogen.
    „Was denn?“
    „Steh auf und komm mit, es ist bald Einschluss. Schnell.“
    Der Knastalltag war ihr noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen, aber

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