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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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hastigen Bewegungen an. Jamie bewegte sich wie ferngesteuert. Er musste ihr helfen, sich abzutrocknen und das Haar zu kämmen. Ihre Finger zitterten zu stark, als dass sie allein die Bürste führen konnte.
    Immer wieder fixierte sie ihn und ihr Blick schien um Hilfe zu flehen, als könnte sich ein lauter Ruf nicht aus ihrer zugeschnürten Kehle lösen.

Donnerstag, 25. August, 00:30 Uhr, in den Wäldern hinter Riceville
    K urz hinter Diamondhead haben sie den Bundesstaat Louisiana verlassen und befinden sich jetzt in Minnesota.
    Es hat sich kein weiterer Zwischenfall ereignet und Bradly geht davon aus, dass das Zusammentreffen mit diesen beiden Kerlen ein dummer Zufall gewesen ist. Man hört oder liest immer wieder von nächtlichen Überfällen auf Autofahrer, die auf einsamen Strecken unterwegs sind.
    Er hat den Highway in der Nähe der Pine Hills Nursery verlassen und steuert das Fahrzeug nun langsam über die immer schlechter werdenden Wege durch den Wald. Es müssen noch gute zwanzig Meilen sein, die er durch mehr als spärlich besiedeltes Gebiet entlang an Feldern und durch weite Waldflächen bis zu dem Hügel zu fahren hat, wo sich die Höhle befindet. Dank der vielen Besuche und einiger Jagdausflüge kennt er sich bestens aus. Noch ist die Straße asphaltiert. Die letzten drei Meilen sind nur mit Schotter belegt.
    Glücksgefühle durchrieseln ihn. Er hat es erreicht. Die Krönung seiner Sammlung steht bevor. Heute vor drei Wochen hat er Audrey hierhergebracht, das muss ein gutes Zeichen sein.
    Zum ersten Mal denkt er an die genauen Umstände seines Todes. Wird es schmerzen, zu sterben? Wird Vater ihn vermissen? Der alte Mann hat in den vergangenen Tagen mehrfach versucht, ihn zu erreichen, aber Bradly ist nicht ans Telefon gegangen. Dad wird ihm bald folgen. Wenn auf ihn die Hölle wartet, dann auf seinen Vater auch. Er wird einen Herzinfarkt bekommen, wenn er erfährt, was Bradly getan hat. Dabei soll er sich besser an die eigene Nase fassen, denn allein er trägt die Schuld an allem. Vielleicht hätte er das in seinen Geständnissen erwähnen sollen.
    Wie viele Kopfnüsse hat er kassiert, bis er zur Uni ging? Sie lassen sich nicht zählen. Seine hervorragenden Noten stammten nicht davon, dass er so ein eifriger, fleißiger Schüler gewesen ist. Wie viel lieber hätte er manchen Nachmittag statt über den Büchern im Freien verbracht, wäre über Felder und Wiesen gelaufen, durch einen Wald oder ans Meer. Er sieht all die Bilder, die er nie gemalt hat. Während des Studiums hätte er sich gern mit Kommilitonen angefreundet und an ihren Aktivitäten teilgenommen. Er vermisst all die Freunde, die er nie gehabt hat. Der Ehrgeiz, der ihn getriebenhat, ist nicht sein eigener gewesen.
    Ob sein Tumor tatsächlich von den Kopfnüssen ausgelöst worden ist oder nicht, spielt keine Rolle. Pah! Die Vorstellung, dass er überlebt und angeklagt wird, ist amüsant. Er sieht sich als brillanten Verteidiger seines Serienkiller-Ichs vor Gericht. Man spricht den Tätern verminderte Schuldfähigkeit zu, wenn sie bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, einer tief greifenden Bewusstseinsstörung, Schwachsinn oder einer anderen schweren seelischen Abartigkeit unfähig sind, das Unrecht der Tat einzusehen.
    Dann kommen die Gutachter ins Spiel. Es wird Gegengutachten geben, die ihm volle Schuldfähigkeit attestieren, doch der gewiefte Anwalt wird sie auseinanderpflücken. Er wird die Geschworenen von seiner Krankheit überzeugen. Die unschöne Kindheit unter der strengen Fuchtel seines Vaters wird ebenfalls strafmildernd wirken, der frühe Tod der Mutter. Man spricht dann von einer belasteten Kindheit. Die Todesstrafe wird er von einem weltlichen Gericht nicht bekommen.
    Nach ein paar Jahren Haft wird er beim Gouverneur einen Antrag auf Begnadigung stellen. Wenn der Tumor ihn bis dahin nicht umgebracht hat, wird er sich ein anderes Versteck suchen und ein neues Kunstwerk beginnen. Niemand wird ihn abhalten können, und wenn sie ihn noch so vielen Resozialisierungsmaßnahmen unterwerfen. Die Sucht nach seiner Droge ist zu groß.
    Jäh schießt Adrenalin durch seine Adern, lässt ihn zusammenfahren und im Reflex auf die Bremse treten. Der Wagen kommt mit einem Ruck zum Stehen. Ein dumpfer Schreckenslaut dringt unter Cindys zweiter Haut hervor. Eigentlich könnte er ihr die Folie nun vom Gesicht nehmen. Hier kann sie schreien, soviel sie will. Ihn stört es nicht und niemand sonst wird sie hören. Er lässt

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