Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
Vom Netzwerk:
ihn erneut von sich und lächelte ihn an. „Lass gut sein. Ich ärgere mich halt und dann werde ich manchmal grantig. Ich kümmere mich Montag um alles.“
    Dix wandte sich wieder dem Herd zu und rührte die Spaghetti um. „Soll ich Kristy fragen, ob sie mit uns essen möchte?“ Er suchte Megans Blick. Bestimmt tat er ihr einen Gefallen und dem Mädchen auch, das vor Langeweile in ihrer Bude umkam. Heute war es ihm egal. Seine Laune gehörte nicht zur allerbesten, und dann wäre Sex nur halb so schön, also konnten sie ruhig einen Abend Pause einlegen. Die Probleme im Büro lasteten ihm schwer im Magen, vor allem, dass Max sich noch immer nicht zurückgemeldet hatte. Mit Megan über den Scheck und seinen Verdacht zu reden, dass dieser nicht eingelöst worden war, wollte er erst, nachdem er mit Max Rücksprache genommen hatte.
    „Das ist lieb. Ich geh gleich rüber und frag sie.“
    Dix deckte den Tisch und füllte Nudeln und Soße in zwei Schalen.
    Die Frauen kamen herein und setzten sich. Während des Essens betrachtete er sie schweigend. Sie verstanden sich gut, gingen richtig liebevoll miteinander um.
    „Wenn ich es nicht besser wüsste und euer Alter nicht kennen würde, könntet ihr Mutter und Tochter sein.“
    Abrupt wandten sich ihm beide Köpfe zu.
    „Nein, ich hab’s. Schwestern. Ihr wirkt so vertraut wie Schwestern.“
    Megan bekam einen Hustenanfall und Kristy senkte den Kopf, sodass ihr Haar sich wie ein Schleier über ihr Profil legte.
    „Hey, was ist denn los? Hab ich was falsch gemacht? Ist die Soße zu scharf?“

    Megan rettete mit einem Lachen die Situation. Jedenfalls hoffte sie das, denn es hörte sich gekünstelt an. Oder nur in ihren Ohren?
    „Ich habe mir immer eine kleine Schwester wie Kristy gewünscht. Vielleicht liegt es an den deutschen Wurzeln. Bestimmt schweißt das auf irgendeine Art zusammen. Und dazu, dass wir beide Waisen sind, wie wir auf der Fahrt hierher festgestellt haben. Es ist nicht einfach, so jung auf Mom und Dad zu verzichten und …“ Sie redete zu laut und viel zu schnell und … „Noch dazu, dass unsere Eltern auf furchtbare Weise bei Unfällen ihr Leben verloren haben …“ Oh Gott. Sie schluckte hart, konnte nicht aufhören, zu reden. „Wir haben gegenseitig unsere Seelen ausgeschüttet und …“ Er hätte ihr geglaubt. Er hätte ihr verdammt noch mal jedes Wort abgenommen, wenn sie sich nur ein bisschen besser unter Kontrolle hätte. „… zusammen geweint und …“ So zeigte sein Gesichtsausdruck erst Verwirrung, die sich mit zunehmenden Zweifeln in seinen Augen spiegelte. Sie sollte aufhören. Mit ihm ins Wohnzimmer gehen, sich an ihn kuscheln und ihm von Bradly Hurst und ihrer Odyssee erzählen, aber der Kloß in ihrem Hals saß zu fest, die oberflächlichen Worte waren nur so aus ihr hinausgesprudelt.
    Mit angehaltenem Atem wartete sie auf seine Reaktion. Er nickte langsam, ohne den Blick von ihr zu nehmen. Seine Röntgenaugen, die sie aufforderten, die Wahrheit zu sagen. Sie hielt dem nicht stand, schaffte es nicht länger, seiner stummen Bitte zu begegnen und visierte ihren Teller.
    Die Gabel in den Spaghetti zu drehen fühlte sich an, als rührte sie in sich verfestigendem Beton. Sie würgte den Rest des Essens krampfhaft hinunter. Wenigstens benahm Kristy sich normal und lenkte das Gespräch auf ein anderes Thema. Sie stellte Fragen zu Dix’ Arbeit, zum Fitnesscenter und zu seinen Kollegen und er beantwortete sie, ohne dass sie an seiner Stimme hörte, dass etwas nicht stimmte. Aber sie spürte es. Sein Blick hatte mehr gesagt als tausend Worte.
    Während des Abwaschs und auch später im Wohnzimmer kam er nicht auf das Thema zurück. Kristy hatte sich längst verabschiedet. Megan kramte eine Weile herum, gab vor, nochmals nach ihrer Tasche zu suchen und ging nach dem Duschen ins Bett. Dix folgte ihr einige Minuten darauf. Er zog sie an seine Brust und streichelte ihren Rücken. Wenn er doch nur etwas sagen würde. Oder sich mit ihr stritt. Sobald er auf das Thema zu sprechen käme, würde sie zusammenbrechen und heulend die Wahrheit gestehen, aber sie schaffte es nicht, dieses stumme Verständnis einzuordnen. Wollte er ihr zu verstehen geben, dass er sie nicht drängte, sie aber ihr Herz jederzeit ausschütten konnte? Oder bedeutete es:
Hey, ich verhalte mich genau so, wie wir es vereinbart haben. Getrennte Kasse, getrennte Interessen, keine Gemeinsamkeiten, keine Sentimentalitäten
.
    Nach einer Weile, als sie glaubte, dass er schlief,

Weitere Kostenlose Bücher