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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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»Mei ne Män­ner be­sit­zen im Ge­gen­satz zur whu­ro­la­ni­schen Ord­nungs­trup­pe Hoch­ener­gie­waf­fen.«
    »Dar­über ma­chen Sie sich kei­ne Sor­gen«, er­tön­te Al­li­sons Stim­me von der Tür her. »Je­der von Ih­nen ist längst zur Ziel­schei­be ge­wor­den. Wir brau­chen nur noch ab­zu­drücken. Ihr spur­lo­ses Ver­schwin­den wird Bri­ga­de­ge­ne­ral Thor Kon­nat spä­ter er­klä­ren. Un­se­rem Wun­der­kna­ben fällt im­mer et­was ein.«
    »Ich darf Ih­nen Dr. Fra­mus G. Al­li­son vor­stel­len«, lenk­te ich ab. »Er ist ein Spit­zen­wis­sen­schaft­ler der Neu­en Mensch­heit.«
    He­dsche­nin ging. Zehn Mi­nu­ten spä­ter flo­gen sei­ne Be­glei­ter ab. Sie fan­den es durch­aus nicht un­ge­wöhn­lich, daß ihr obers­ter Chef noch an Bord des Bar­ba­ren­schiffs blei­ben woll­te.
    An­schlie­ßend be­gann ich zu be­rich­ten. Un­ser Be­weis­ma­te­ri­al war er­drückend und nur dann nicht über­zeu­gungs­voll, wenn sich je­mand ab­so­lut nicht über­zeu­gen las­sen woll­te.
    He­dsche­nin war ob­jek­tiv und au­ßer­dem Rea­list. Er be­griff durch­aus un­se­re Not­la­ge.
    Ge­ne­ral Re­ling, der mit Ki­nys Hil­fe längst über die Sach­la­ge un­ter­rich­tet war, gab la­ko­nisch durch:
    »Für uns ge­win­nen oder ge­konnt aus­schal­ten. Das über­las­se ich Ih­nen.«
    Ich ging so weit, dem At­lan­ter ei­ne Tau­cher­aus­rüs­tung zu über­rei­chen und ihn auf das Atom-U-Boot HU­RON brin­gen zu las­sen. Dort sah er sich um. Dort er­kann­te er auch end­gül­tig, daß wir die Wahr­heit spra­chen.
    Die Mar­sia­ner hat­ten in ih­rer lan­gen Ent­wick­lungs­ge­schich­te al­le denk­ba­ren Din­ge kon­stru­iert und ge­baut – nur kei­ne Un­ter­see­boo­te! Sol­che mit Ato­man­trieb über­haupt nicht.
    Als He­dsche­nin zu­rück­kam, war die Nacht an­ge­bro­chen. Es war 0:09 Uhr am 2. April 2011 Real­zeit. Er hat­te sich voll und ganz auf un­se­re Sei­te ge­schla­gen.
    Mein An­ge­bot, ihn und wich­ti­ge At­lan­ter mit in die Jetzt­zeit zu neh­men, woll­te er über­den­ken.
    Nach­dem er mit Hil­fe sei­nes Kom­man­do­ge­räts den Luft­glei­ter her­bei­be­or­dert hat­te, er­klär­te er in alt­ge­wohn­ter Sach­lich­keit und Über­le­gungs­schär­fe:
    »Wenn man Sie fra­gen soll­te, so ha­be ich ver­sucht, Sie mit al­len Mit­teln der Psy­cho­lo­gie für den Flot­ten­dienst zu be­geis­tern. Das braucht im­mer sei­ne Zeit. Be­son­ders der mar­sia­ni­sche Ab­wehr­chef Mark­has ist von ei­ner per­sön­li­chen und aus­ge­dehn­ten Kon­takt­auf­nah­me at­lan­ti­scher Ver­bin­dungs­of­fi­zie­re zu in­tel­li­gen­ten Bar­ba­ren über­zeugt. Ach­ten Sie dar­auf. Ich kann mir zwar nicht vor­stel­len, wer Sie da­hin­ge­hend be­fra­gen soll­te, aber man muß den Fak­tor im Au­ge be­hal­ten.«
    »Ich muß mit mei­nen Leu­ten schnells­tens nach Tra­s­ca­thon«, mahn­te ich. »Oh­ne Ihr über­ra­schen­des Er­schei­nen hät­ten wir an­de­re Mit­tel und We­ge fin­den müs­sen, aber nun – so glau­be ich – kön­nen wir wohl mit Ih­rer Hil­fe rech­nen.«
    »Ihr Ver­trau­en wird nicht ent­täuscht wer­den. Ich mel­de mich spä­tes­tens bis zur Mit­tags­stun­de. Le­ben Sie wohl, Ge­ne ral. Und …«, er lach­te lei­se auf, »… wenn Sie dem­nächst Ih­re Ther mo­rak-Waf­fen ein­set­zen wol­len, so ach­ten Sie bit­te auf die mi­kro­fei­nen Split­ter. Man kann sie nach­wei­sen.«
    Zehn Mi­nu­ten spä­ter flog er mit dem Glei­ter der Ab­wehr in Rich­tung Bay­ronur da­von. Wir stan­den an der Re­ling und sa­hen der Ma­schi­ne nach.
    »Wenn das nur gut­geht«, gab Al­li­son zu be­den­ken. »Der Mann weiß jetzt ent­schie­den zu viel. War das GWA-Psy­cho­tak­tik?«
    »Das Ri­si­ko neh­me ich auf mich. Ja, das war GWA-Psy­cho­lo­gie. He­dsche­nin ist der Typ des Frei­schär­lers, des durch In­for­ma­ti­on wach­ge­rüt­tel­ten In­tel­lek­tu­el­len, der plötz­lich ei­ne Chan­ce sieht, sei­nem Volk zu hel­fen.«
    »Zu hel­fen?« spöt­tel­te Ta­nahoyl. »Köst­lich, mein Herr! Hel­fen Sie ihm et­wa mit der Aus­sa­ge, daß sein Kon­ti­nent un­ter­ge­hen wird?«
    »Hät­te ich ihn be­lü­gen sol­len? Ein Mann wie er spürt, was Wahr­heit ist. Ja,

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