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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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das hilft ihm. In sei­ner ho­hen Po­si­ti­on kann er jetzt schon un­auf­fäl­lig für den Ab­trans­port vie­ler At­lan­ter sor­gen. In den Hoch­an­den ist man vor der Großen Flut si­cher.«
    »Und wen wird er aus­wäh­len? Die Rei­chen und Mäch­ti­gen?« setz­te Ta­nahoyl sei­ne Spöt­te­lei fort. »Leh­ren Sie mich die Men­schen ken­nen! Das sind auch nur wel­che. Zu­erst kommt sei­ne Fa­mi­lie, dann die Freun­de und schließ­lich sol­che, von de­nen er sich Vor­tei­le er­hofft.«
    »Sie wäl­zen in Ih­rem Lö­wen­kopf vie­le Ge­dan­ken, die ich als schmut­zig emp­fin­de, Am­bro. Ein Mann wie He­dsche­nin wird sol­che Leu­te in Si­cher­heit brin­gen, die nach der Großen Flut auf Grund ih­res Wis­sens ei­ne neue Epo­che ein­lei­ten kön­nen. Rei­che Han­dels­her­ren kön­nen das nicht, wohl aber Schmie­de, an­de­re fä­hi­ge Hand­wer­ker und sol­che, die et­was von Dampf­ma­schi­nen ver­ste­hen.«
    Er lach­te mich an. Sei­ne Stim­me klang­tief und grol­lend.
    »Ihr Glück, jun­ger Mann, daß Sie mich zu­recht­ge­wie­sen ha­ben. Das woll­te ich hö­ren. Oder dach­ten Sie viel­leicht, ich an He­dschen­ins Stel­le wür­de po­lo­spie­len­de und tan­zen­de Schwach­köp­fe mit Geld vor der Großen Flut ret­ten? Mit sol­chen Leu­ten kann ein Volk nicht über­le­ben. Köst­lich, der Jun­ge hat in­ne­ren An­stand.«
    »Wer? Wen mei­nen Sie?« frag­te Al­li­son. »Et­wa un­se­ren GWA-Su­per­schat­ten?«
    »Ra­ten Sie mal. Kann man jetzt ein Au­ge voll Schlaf neh­men?«
     
     
7.
     
    So­wohl das Es­sen als auch die Be­hand­lung war fürst­lich, und die Be­zah­lung soll­te es eben­falls sein.
    Uns war je­doch in den ver­gan­ge­nen drei Ta­gen klar­ge­wor­den, daß wir oh­ne He­dschen­ins Hil­fe einen schwie­ri­gen Stand ge­habt hät­ten.
    Selbst­ver­ständ­lich hät­ten wir uns bei den of­fi­zi­el­len An­wer­be­bü­ros mel­den und um die Gunst bit­ten kön­nen, von den Göt­tern er­ho­ben und aus­ge­bil­det zu wer­den. Je­der at­lan­ti­sche Bau­er wuß te, daß so et­was mög­lich war, denn sei­ne wis­sen­schaft­lich und mi­li­tä­risch her­vor­ra­gend ge­schul­ten Lands­leu­te mach­ten nach dem Ab­schluß ih­rer Aus­bil­dung kein Ge­heim­nis dar­aus. Es hat­te sich so­gar bis in die düs­te­ren Nord­land­städ­te her­um­ge­spro­chen, nur wuß­te dort nie­mand recht zu sa­gen, wel­che Be­din­gun­gen die Göt­ter stell­ten.
    Sie stell­ten nur ei­ne: ei­ne na­tür­li­che vor­han­de­ne In­tel­li­genz, die auf­zu­wer­ten sich lohn­te!
    At­lan­ter wa­ren dar­über ori­en­tiert. Es soll­ten jähr­lich bis zu ei­ner Drei­vier­tel­mil­li­on Men­schen zu den Mel­de­bü­ros ge­kom­men sein, wo ge­schul­te Of­fi­zie­re at­lan­ti­scher Ab­stam­mung schon auf den »Nach­wuchs« war­te­ten.
    Es wur­den aber nicht nur At­lan­ter an­ge­nom­men, son­dern auch Ver­tre­ter an­de­rer ir­di­scher Völ­ker, dar­un­ter vie­le schwarz­häu­ti­ge Pho­ro­ser von der afri­ka­ni­schen West­küs­te.
    Sie hat­ten sich be­son­ders bei Lan­dungs­ein­sät­zen der Mars­flot­te her­vor­ra­gend be­währt. Wenn sie erst ein­mal ih­re Hyp­no-Schnell­schu­lung hin­ter sich ge­bracht hat­ten und wuß­ten, wie man mit Hoch­ener­gie­waf­fen, Raum­an­zü­gen, atom­ge­trie­be­nen Lan­dungs­boo­ten und hy­per­schnell ar­bei­ten­den Vi­si­phon­ge­rä­ten um­zu­ge­hen hat­te, dann wa­ren sie als Lan­dungs­sol­da­ten un­über­treff­bar. Man sag­te, sie wür­den auf frem­den Wel­ten kräf­tig zu­schla­gen, un­ter vol­lem Ri­si­ko in die Kämp­fe ein­grei­fen und nie­mals auf­ge­ben. In der Be­zie­hung wa­ren sie den kör­per­lich schwäch­li­chen Mar­sia­nern weit über­le­gen.
    At­lan­ti­sche Men­schen wur­den mehr für den Dienst auf den Raum­schif­fen her­an­ge­zo­gen. Sie be­sa­ßen nicht die kom­pro­miß­lo­se Kämp­fer­na­tur der Pho­ro­ser, doch da­für wa­ren At­lan­ter küh­ler und ge­las­se­ner an den Schal­t­ag­gre­ga­ten. Hier schie­nen Pho­ro­ser häu­fig die Ner­ven zu ver­lie­ren und ih­rem un­ge­zü­gel­ten Tem­pe­ra­ment nach­zu­ge­ben.
    Für uns war es hoch­in­ter­essant ge­we­sen, die Ein­stu­fung der

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