Generalprobe Zeitballett
Stadtgrenzen Einlaß gefordert. Zu einer genauen Untersuchung unserer Individual-Frequenzen, besonders der Hirnschwingungen, hätte es jedoch nicht kommen dürfen, denn Hannibal und ich besaßen infolge unserer Hypno-Aufstockung einen Intelligenzquotienten von über fünfzig Neu-Orbton. Diesen hohen Wert hatten nur Saghon und die marsianischen Spitzenwissenschaftler aufzuweisen. Ein Nordlandbarbar mit einem solchen Quotienten wäre wahrscheinlich nicht nur bestaunt, sondern erst einmal verhaftet worden.
Um das zu umgehen, hätten wir versuchen können, unbemerkt in die Stadt einzudringen. Sicherlich wäre uns das in Maske gelungen, aber anschließend hätten wir nach dem soeben vom Mond angekommenen Zeitdeformator suchen müssen.
Die GWA konnte alles erreichen, daran bestand kein Zweifel! Unmöglichkeiten aber möglich zu machen, erforderte eine exakte wissenschaftliche Vorbereitungsperiode – und die kostete viel Zeit.
Daher waren Hedschenins Vorschläge wie gerufen gekommen. Professor Tanahoyl behauptete neuerdings, ohne den Atlanter hätten wir unser Vorhaben aufgeben können. Das wurde von uns zwar bestritten, aber tief in meinem Unterbewußtsein regte sich doch der Funke eines Verdachts, der Paläogeograph könnte die Wahrheit ausgesprochen haben.
Hedschenins Vorgehen war der korrekte Weg gewesen und deshalb unverdächtig. Fünf Mann des Teams, Hannibal, Kenonewe, Allison, Nishimura und ich, waren von ihm – dem angeblich interessierten Atlanter – eingeladen worden, die Stadt der Götter, Trascathon, zu besuchen.
Als Besucher zu erscheinen, nicht aber als vertraglich gebundener Ausbildungsrekrut – das war die ideale Lösung gewesen! Nur von Hedschenin hatten wir erfahren können, daß es Ausnahmegenehmigungen für Leute gab, auf die man im Führungsstab Wert legte, die sich aber noch nicht zum Flottendienst entscheiden wollten.
Solche Personen wurden auch nicht einer gefährlichen Individualerfassung unterzogen, sondern nur einer oberflächlichen Identifizierung. Dabei fiel die Anmessung der Gehirnfrequenzen weg.
Mehr hatten wir nicht erreichen wollen!
Das Vorgehen barg noch einen zweiten, äußerst günstigen Faktor in sich:
Wir konnten in unserer gewohnten Kleidung samt Primitivwaffen in Trascathon erscheinen und uns vier Wochen lang umsehen. Jedermann würde sich uns gegenüber entgegenkommend verhalten.
Hedschenin hatte allerdings gewarnt! Primitivbesucher verursachten im Ordnungsgefüge der Stadt immer wieder Ärger. Die Barbaren fühlten sich schnell beleidigt und neigten zu Raufhändeln, die sie überwiegend mit Schwert und Streitaxt auszutragen pflegten. Geschah das, wurden sie entweder sofort dienstverpflichtet oder ausgewiesen.
Wir hatten uns infolgedessen so zu verhalten, wie es einem intelligenten Perker-Fürsten und dem ihm unterstellten Personal zustand: stolz, aber niemals dumm-beleidigend oder gar händelsuchend.
Unsere Kleidung und das Gepäck bargen die Mikroausrüstungen der GWA. Wenn man es uns abnahm, waren wir ziemlich hilflos. Aus diesem Grund hatte ich mich auch zur Mitnahme von vier weiteren Personen entschlossen.
Hannibal gehörte auf alle Fälle zum direkten Einsatzteam, aber Nishimura und Allison waren an sich nicht vorgesehen gewesen.
Nun kam es aber darauf an, wirksame Teile unserer Ausrüstung zu verbergen. Dazu brauchten wir zwei Mann mehr.
Der große Luftgleiter war von den Marsianern erbaut worden, gesteuert wurde er von Piloten atlantischer Abstammung.
Die Kabine war
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