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Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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unerschöpflichen finanziellen Mittel und die Verbindungen seiner Firma, um alle Menschen, die gestochen worden waren, einzukassieren und zu isolieren. Er machte ihnen weis, er würde nur nach einem Weg suchen, die Bienen zurückzubringen.
    Der Wissenschaftler verbrachte seine Probanden für mehrere Wochen in ein kontrolliertes Umfeld, wo er und sein Team ihnen Körperflüssigkeiten entnehmen konnten. Diese Flüssigkeiten wurden auf alle erdenklichen Formen kleinerer Proteine hin untersucht, deren Produktion von der Stimmung und der Geistesverfassung der Versuchsperson abhing.
    Danach überredete er die fünf Gestochenen listig, ihn auf eine abgelegene Insel zu begleiten, die er ihnen als Refugium verkaufte.
    Gleichzeitig begann er auf derselben Insel eine Undercoverstudie über die Wirkung seiner Droge auf eine engverbundene Volksgruppe, die seit Tausenden von Jahren auf dieser Insel lebte und sich der Droge bislang verweigert hatte.
    Die gestochenen Menschen vertrauten dem Wissenschaftler blind und wären sicherlich schockiert, wenn sie dahinterkämen, was er im Schilde führte. Die Götter jedenfalls waren schockiert! Und die Götter hatten sicher keine Vorstellung davon, wie es unserem Wissenschaftler ergehen würde, wenn die fünf Versuchspersonen von den wahren Hintergründen ihrer Gefangenschaft erführen.
    Glücklicherweise war einer der gestochenen Menschen ein fröhlicher Geselle, den die meisten Leute für harmlos und unbedarft hielten. Aber er war auch ein guter Beobachter - gut darin, Muster zu erkennen und verstreute Fakten zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Dieser Mensch war glücklich, eine neue Familie zu haben, aber ebenso wie die Götter wusste er nicht, wie es dem Wissenschaftler ergehen würde.
    _

ZACK
    Wir alle drehten uns um und starrten Serge an, der erklärte: »Es ist nicht so, wie ihr denkt.«
    »Was ist nicht so, wie wir denken?«, antwortete ich.
    »Was ihr gerade gehört habt. Harjs Geschichte.«
    »Soweit wir wissen, ist es nur eine Geschichte. Warum so defensiv?«
    »Ich bin nicht defensiv, aber ihr müsst mir glauben, dass ich mit euch fünfen niemals so etwas anstellen würde.«
    »Na schön. Vielleicht ist jetzt der richtige Moment, uns endlich zu sagen, was in den letzten paar Monaten wirklich los war.«
    »Es ist ...« Serge verstummte. Heftiger Regen fiel und trommelte aufs Dach, während wir wortlos dasaßen. Und dann sprang Serge plötzlich auf und wollte zur Tür - dieser schleimende Wichser versuchte zu fliehen. Ein Typ, der sich mit seinem Charme aus einem vergrabenen Sarg rausreden konnte. Vollkommen bescheuert. Wäre er schön sitzen geblieben, hätte er uns wahrscheinlich Honig ums Maul schmieren können - tat er aber nicht.
    Zum Glück war Harj so vorausschauend gewesen, sich zwischen Serge und der Tür zu postieren, so dass er ihm, als er losstürzte, einen Küchenstuhl vor die Füße rollen konnte, wodurch Serge sich überschlug und mit dem Kopf an die Oberkante des orangefarbenen Honda-Raumheizkörpers im Windfang knallte. Für eine Minute war er ausgeknockt.
    »Gut«, sagte Diana. »Holt das Klebeband.«
    Wir fesselten Serge mit Klebeband an einen Küchenstuhl. Ich hätte gedacht, die Mädchen wären sanftmütige Geschöpfe, doch die beiden wickelten das Band so energisch um seine Hand- und Fußgelenke, dass mir angst und bange wurde.
    »Äh, Mädels, geht das auch ein bisschen weniger stramm?«
    Sam schaute zu mir hoch. »Stellst du dich etwa auf die Seite dieser verlogenen Franzosensau?«
    Harj sagte: »Es steht noch nicht fest, dass er eine verlogene Franzosensau ist, zumindest nicht zweifelsfrei.«
    Wir schauten Harj an. »Es war deine Geschichte.«
    »Du hast recht. Es war meine. Und ... ich muss dazu stehen.«
    Diana, die einen Meter Klebeband von der Rolle abriss, fragte:
    »Wie hast du das alles rausgefunden?«
    »Google. Mehr oder weniger.«
    »Im Ernst?«
    »Ich hab einfach zwischen einigen Dingen einen Zusammenhang hergestellt. Vielleicht irre ich mich.«
    »Wenn es nicht stimmt, warum wollte er dann abhauen? Ich persönlich finde, wir sollten ihn runter in den Keller schaffen und dort eine Weile schmoren lassen. Bäh. Nicht zufassen, dass alles, was wir durchgemacht haben, mit Solon zu tun hat.« Diana war empört.
    Sam sagte: »Oh ja. Klemmen wir seine Nase in den Spalt zwischen Fußboden und Trockner, da, wo die tote Maus liegt.«
    Stattdessen plazierten wir Serge in der Mitte des Zimmers.
    Dann setzten wir uns auf Sofas und Sessel und starrten

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