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Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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tragen wird.«
    »Du machst Witze.«
    »Nein, ich mache keine Witze, Chloe. Dein Vater und ich möchten, dass du mit uns kommst.«
    »Mom. Das ist entsetzlich. Wach auf - wach auf!«
    Chloes Mutter sah sie mit demselben leeren Gesichtsausdruck an, mit dem sie höflichen Männern dankte, dass sie ihr die Tür aufgehalten hatten. »Du solltest dich für mich freuen, Schatz. Ich glaube, du warst diejenige, die so versessen auf diesen Comicstrip aus den 1970 ern war, wie hieß er noch mal - die Yamato? Gerade du müsstest es doch nachfühlen können, wenn man einen zerstörten Planeten hinter sich lassen will, um das Universum zu durchstreifen und die allumfassende Dunkelheit zu bekämpfen.«
    »Das war nur ein Comic, Mom.«
    »Dafür, dass es ›nur ein Comic‹ war, hat es deine Phantasie ganz schön beschäftigt. Ich glaube, du bist neidisch auf mich, Schatz.«
    »Was?«
    »Du bist neidisch, weil ich jetzt in diesem Comic bin - auf der anderen Seite des Spiegels - und du nicht. Aber du könntest es sein.
    Komm mit uns.«
    »Mom, hör auf damit.« Warum hast du diese Menschen umgebracht?«
    »Ich habe sie umgebracht, weil sie berühmt waren.“
    »Was?«
    »Das Einzige, woran unsere kranke Zivilisation glaubt, ist das Berühmtsein. Es existiert keine andere Art von Unsterblichkeit mehr.
    Bring die Berühmten um, dann triffst du ins Herz der kranken Zivilisation.«
    »Und darum hast du das Nachrichtenteam des dritten Programms umgelegt? Die sind doch selbst hier in der Stadt kaum bekannt.«
    »Wenn du ungefähr jetzt die Nachrichten anmachst, wirst du sehen, dass New-Vision-Anhänger überall auf der Welt Menschen von unterschiedlicher Berühmtheit angeschossen oder getötet haben. Die Leute nach Berühmtheitsgrad zu sortieren würde nur bedeuten, diesem Bekenntnis zum Ruhm aufzusitzen. Also haben wir keine Unterschiede gemacht.«
    Chloe graute es zunehmend. »Wen wird Dad umbringen?«
    »Wie spät ist es?«
    Chloe sah auf die Uhr auf ihrem Handydisplay. »Beinahe fünf.«
    »Dann hat er ungefähr jetzt ...« Chloes Mutter schaute für eine Sekunde an die Decke, und gleich daraufhörte man leises Tack-Tack von der Krankenhausauffahrt kommen. »... ungefähr jetzt hat er die Reporter erschossen, die über meinen Amoklauf berichten.«
    »Oh Gott, oh Gott, oh Gott ...« Chloe rannte ans Fenster: das Pandämonium. Sie drehte sich zu ihrer Mutter um. »Heilige Scheiße! Bist du noch zu retten?«
    »Ist dein Vater tot?«
    »Was?« Chloe schaute wieder aus dem Fenster und sah den Körper ihres Vaters auf einem mit Blaugras bewachsenen Bankett liegen. »Ja.
    Heilige Mutter Gottes. Er ist tot!«
    »Gut. Er wird mich auf der anderen Seite erwarten, zusammen mit all denen von uns, die heute ihre Mission erfüllt haben.«
    Chloe taumelte nach Atem ringend auf den Flur, aber Polizei und Klinikpersonal schenkten ihr wenig Beachtung, weil sie sich auf die nächste Welle von Verwundeten, Sterbenden und Toten einstellten.
    Sie rief: »Lieber Gott, es tut mir so leid!«, und wurde ignoriert.
    In dem Fernseher eines Schwesternzimmers liefen die neuesten Nachrichten, und es wurden immer neue Gesichter von ermordeten Celebrities aus aller Welt gezeigt.
    Chloe rannte zurück ins Zimmer, wo ihre Mutter übers ganze Gesicht strahlte.
    »Mom, du bist verrückt. Eure Sekte ist verrückt.«
    »Ich will, dass alle aus deiner Generation kommen und sich mir anschließen, sich zusammenrotten, um die Schaufensterscheiben aller Boutiquen im ganzen Land einzuschlagen, um die Catwalks in Brand zu setzen, Beverly Hills mit Raketen zu beschießen. Es wird schön sein - wie moderne Kunst -, und die Leute werden endlich kuriert vom Glauben an die falsche Zukunft, die die Prominenz ihnen vorgaukelt.«
    Chloe hätte sich erbrechen können. Mit Leichen beladene Bahren wurden hastig an der Zimmertür vorbeigeschoben, und ihre Mutter redete weiter: »In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs befahl der Tenno den Japanern, sich selbst zu opfern, zu sterben wie zerschlagene Juwelen. Und genauso sage ich zu dir, Chloe, stirb wie ein zerschlagenes Juwel. Zerstöre, damit wir das Neue aufbauen können.«
    Draußen war es dunkel geworden - es war nicht die übliche Dunkelheit, sondern eine chemische, die direkt auf das Urböse zurückzugehen schien. Chloe und ihre Mutter ertappten sich dabei, wie sie gleichzeitig hinstarrten. Ihre Mutter sagte: »Ich wünschte, die Apollo-Astronauten wären auf dem Mond umgekommen.«
    »Was?«
    »Dann wäre er ein einziger großer

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