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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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sieht demnach wie folgt aus, wenn man bedenkt, daß die Mindestreserve der Geschäftsbanken bei der Zentralbank derzeit bei zwei Prozent der Einlagen liegt:

    Einlage Schmidt: 100 000 Euro
    minus Bargeldabfluß: - 30 000 Euro
    minus Erhöhung Mindestreserve: - 2 000 Euro
    ===========
    68 000 Euro

    Die B-Bank hat also nun ihrerseits die Möglichkeit, für 68 000 Euro neues Giralgeld für ihre Kunden zu schöpfen, d. h. als neuen Kredit zu vergeben. Da sich dieser Vorgang mehrmals wiederholt, wird am Ende aus den 100 000 Euro ein Vielfaches; man spricht daher auch von einer multiplen Giralgeldschöpfung.
    Dennoch bewirken Bargeldabfluß und Mindestreserve eine Abbremsung der Giralgeldschöpfung, da jede Bank nur noch einen Bruchteil ihres Liquiditätszuflusses als Kredit neu vergeben kann.
    Die Mindestreserve von derzeit ca. zwei Prozent bedeutet jedoch auch, daß eine Bank theoretisch schließen müßte, wenn nur zwei Prozent ihrer Kunden am Schalter erscheinen und ihre Einlagen zu-rückfordern würden.
    Giralgeld kann darüber hinaus auch dann neu entstehen, wenn Banken z.B. Grundstücke, Wertpapiere oder Edelmetalle von Privatkunden oder Unternehmen erwerben und diesen im Gegenzug ein neues Sichtguthaben einräumen. Weiterhin führen Handelsbilanzüberschüsse gesamtwirtschaftlich zu einer steigenden Geldmenge im exportierenden Land. Für die exportierten Waren und Dienstleistungen wird Geld importiert.
    Auf staatlicher Ebene vollzieht sich die Geldschöpfung durch die Ausgabe neuer Staatsanleihen, die von Geschäfts- oder Zentralbanken aufgekauft werden. Es ist daher interessant zu wissen, was einige Persönlichkeiten generell über Staatsanleihen denken und sagen:

    John Exter (ehemaliger US-Notenbanker, Citicorp-Vorstand ): »Anleihen sind Zertifikate für garantierte Plünderung von Ersparnissen unschuldiger Bürger, die von einem festen Einkommen leben .« [3.35]

    Gerhard Schröder (Alt-Bundeskanzler):
    »Der Handel mit Staatsanleihen, egal in welchem Land, ist immer ein riskantes Geschäft .« [3.36]

    Alan Greenspan (Chef der US-Notenbank 1987-2006): »Staatsanleihen sind nicht durch reale Sachwerte unterlegt, sondern nur durch das Regierungsversprechen, aus künftigen Steuereinnahmen zu bezahlen .« [2.1]

    Wie immer das neu geschöpfte Geld also in den Kreislauf kommt, so bleibt festzuhalten, daß es keinen geschaffenen Werten in Form von zusätzlichem Sozialprodukt gegenübersteht und daher tendenziell stets inflationär wirkt.
    Das Beispiel der amerikanischen Zentralbank FED ( Federal Reserve) soll dazu dienen, diesen Sachverhalt nochmals näher zu beleuchten.
    Die FED wurde am 23. Dezember 1913 durch die Unterzeichnung des US-Notenbankgesetzes durch Präsident Woodrow Wilson ins Leben gerufen. Die Umstände erschienen zweifelhaft, da das Gesetz durch die Gremien gepeitscht wurde, als die meisten Abgeordneten bereits im Weihnachtsurlaub waren. Die FED war von Anfang an (und ist bis heute) eine reine Privatbank mit den folgenden Gründungsbanken:

    • Warburg-Bank, Amsterdam und Hamburg
    • Khun-Loeb-Bank, New York
    • Rothschild-Bank, London
    • Rothschild-Bank, Paris
    • Lazard Brothers Bank , Paris
    • Israel-Moses-Seif-Bank, Italien
    • Lehmann-Bank, New York
    • Rockefellers Chase Manhattan Bank, New York
    • Goldman-Sachs-Bank, New York

    Paul Warburg wurde zum erste Vorsitzenden der New York Federal Reserve Bank bestellt, als diese 1914 ihre Arbeit aufnahm. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben sollte sein, den Wert des US-Dollars, wie unter dem Goldstandard, weiterhin stabil zu halten. John Exter, ehemaliger Vizepräsident der New Yorker FED und Generaldirektor der Citicorp- Bank, äußerte sich zu den Anfangszeiten wie folgt:

    »Als das Federal Reserve 1914 seine Aktivitäten aufnahm, begann es sofort damit, Geld zu drucken, indem es Staatspapiere aufkaufte .« [3.37]

    Die gesamte Erfolgsbilanz der FED sieht denn auch nicht sehr rosig aus. Seit ihrer Einführung verlor der Dollar, nachdem er zuvor unter einem Goldstandard 200 Jahre lang stabil geblieben war, ca. 95 Prozent seines Wertes [3.38]. Der Preis des Goldes hingegen stieg von 20 Dollar auf heute 600 Dollar pro Unze (Stand: November 2006). Die FED steht damit gut in der Nachfolge ihrer vorigen amerikanischen Notenbanken, wie Ferdinand Lips anmerkt:

    »Es mag so manchem von Ihnen überraschend vorkommen, zu hören, daß das Federal-Reserve-System bereits die vierte amerikanische Zentralbank ist. Es gab zuvor drei andere, und das

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