Generation Gold
Ergebnis war immer das gleiche — ein Desaster. Sie (die aktuelle FED; d. Verf.) wurde eingerichtet, um den US-Dollar stark zu halten und das Finanzsystem in Schwung zu halten. Sie wurde von mächtigen und angeblich sehr intelligenten Männern gegründet. Innerhalb von 100 Jahren haben sie den US-Dollar erfolgreich auf 5 % seines Wertes von 1913 gedrückt. Vielleicht sogar darunter.« [3.39]
Hält man sich nochmals vor Augen, daß die amerikanische Zentralbank eine reine Privatbank und keine staatliche Einrichtung ist, so wird klar, daß das oberste Ziel insgeheim die Gewinnmaximierung ihrer privaten Anteilseigner darstellt und nicht die Stabilität der Währung. Ferdinand Lips merkt wiederum an:
»Die Bankiers befinden sich hier in einer Zwickmühle. Sie erzielen ihre Gewinne infolge der Volatilität des Marktes. Gäbe es monetäre Stabilität, würden ihre Einnahmen sinken, zumindest in diesem Bereich ihrer Aktivitäten (gemeint sind die Gold-Aktivitäten der Banken; d. Verf.) .« [3.40]
Mit anderen Worten: Auf der einen Seite sollen die US-Banken über ihre Zentralbank FED das monetäre System also stabil halten, auf der anderen Seite jedoch können sie dann weniger Gewinne erwirtschaften, als es in volatilen Märkten der Fall ist. Der Täter wurde also gleichzeitig in Personalunion auch zum Aufseher berufen, der Hund zum Wächter der Wurst. Über den Sinn dieser grundlegenden Konstellation läßt sich trefflich streiten. Insbesondere deswegen, weil der Dollar nun einmal die Weltreservewährung ist, d. h. wir alle im »US-Dollar-Boot« sitzen, wie es Roland Leuschel und Claus Vogt ausdrücken. Geht dieses Dollar-Boot unter, gehen also nicht nur die USA unter, sondern mit ihr die gesamte Weltwirtschaft.
»Die Sonderstellung der USA als Hüter der Weltreservewährung führt also dazu, daß unseriöses Wirtschaften in diesem Land nicht zu einer isolierten Anpassungskrise führen kann, sondern zu einer weltweiten .« [3.41]
Im Buch Die Kreatur von Jekyll Island von G. Edward Griffin (Kopp Verlag, August 2006) ist die Entstehungsgeschichte der FED detailliert nachzulesen.
Der amerikanische Dollar findet sich jedoch in guter Gesellschaft wieder. Bis zur Einführung des Euros erfuhren die als stabil geltende Deutsche Mark einen Wertverlust von ca. 75 Prozent, der französische Franc und die italienische Lira sogar 90 Prozent. Der japanische Yen verlor in den letzten 50 Jahren ebenfalls 90 Prozent seines Wertes und das britische Pfund 95 Prozent. Nur der Schweizer Franken konnte sich in etwa wie die Deutsche Mark halten. Wo und wann man auch hinblickt, Papierwährungen währten und währen nie. Der berühmte französische Philosoph Voltaire (1694-1778) drückte es so aus:
»Am Ende kehrt Papiergeld zu seinem inneren Wert zurück — null .«
Um es nochmals zu betonen: Papiergeld an sich ist nichts Schlechtes. Es würde vielleicht sogar längerfristig funktionieren, wenn die Regierenden nicht immer wieder an der menschlichen Versuchung scheitern würden, dieses über Gebühr hinaus zu produzieren, sprich ihre Sozialstaaten und ihre Wahlversprechen mit neuem fiat money (d. h. neuen Schulden) zu bezahlen.
Seien wir aber doch mal ehrlich mit uns selbst: Jemand würde Ihnen eine Geldmaschine in den Keller stellen und Ihnen erlauben, mit dieser so viel legales Falschgeld (fiat money) herzustellen, wie Sie möchten. Was würden Sie tun? Würden Sie nicht auch Ihrem Chef einen schönen Brief schreiben und beginnen, ein angenehmeres Leben zu führen?
Genau das machen derzeit die USA. Sie schöpfen einfach neues Geld und kaufen damit z. B. Öl, Gold und Kupfer auf dem Weltmarkt ein. Mit den Worten von Ferdinand Lips:
»Unter dem gegenwärtigen, lebensgefährlichen US-Dollar-Standard können Amerikaner alle Güter dieser Welt mit nicht einlösbaren Papierdollars kaufen .« [3.42]
Als Saddam Hussein damit drohte, das irakische Öl fortan in Euro berechnen zu wollen, wurde er von der Weltpolizei USA mit der fadenscheinigen und nachweislich falschen Begründung von Massenvernichtungswaffen aus dem Amt gejagt.
Auch in Deutschland gehen die Amerikaner auf Beutefang und wandeln ihre immer wertloseren Papierscheine in werthaltige Sachanlagen um. Die Firmen Tenovis (vormals Telenorma), Grohe, Viterra oder Kone seien hierfür als Beispiele angeführt. Immer mehr Geld muß immer neue Renditemöglichkeiten für deren Besitzer suchen. Arbeiter und Umwelt bleiben auf der Strecke.
Wir sehen: Geld muß in irgendeiner Form
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