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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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hunderte Dollars niedriger ist, als er sein sollte, ist, daß das Goldkartell heimlich mehr als 16 000 Tonnen Gold aus den Schatzkammern der Zentralbanken verliehen hat, um den Preis nicht steigen zu lassen. Dies bedeutet, daß die Zentralbanken (in Wirklichkeit) weniger als die Hälfte des Goldes haben, das sie angeben zu haben. Die gesamten Goldausleihen und Goldverkäufe der Zentralbanken könnten heute bereits 20 000 Tonnen betragen .« [4.31 ]

    Die von Murphy zuletzt genannte Zahl von 20 000 Tonnen entspricht der kompletten Neuproduktion von Gold für einen Zeitraum von ungefähr acht Jahren. Sie bedeutet weiterhin, daß die Zentralbanken etwa zwei Drittel ihres Goldes bereits verloren haben könnten. Ferdinand Lips äußerte sich 2004 in einer Rede zur Frage, wie lange die Zentralbanken den Preis des Goldes noch unten halten können, wie folgt:

    »Ich glaube nicht mehr sehr lange. Warum? Weil sie nicht mehr genügend Gold besitzen. Der amerikanische Analyst Frank Veneroso schätzt, daß die Zentralbanken ungefähr zwischen 10 000 und 16 000 Tonnen verliehen haben. D. h. ein Drittel bis die Hälfte ihres Goldes ist weg, und das vermutlich für immer. Es sei denn, sie beginnen wieder, Gold zu kaufen .« [4.32] (Anmerkung: Die von Lips genannten Zahlen des Analysten Frank Veneroso bezogen sich auf das Jahr 1998; d. Verf.)

    Daß die Zentralbanken in der Tat ein gemeinsames Kartell der Preismanipulation durch Verkäufe und Ausleihungen gegründet haben, ist z. B. auf der Homepage der Deutschen Bundesbank in einer auffallend knappen Presseerklärung vom 8. März 2004 nachzulesen.

    »Die von den unterzeichnenden Institutionen bereits beschlossenen und noch zu beschließenden Goldverkäufe werden innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren (...) im Rahmen eines abgestimmten Programms getätigt. Die jährlichen Verkäufe werden 500 Tonnen nicht übersteigen; das gesamte Verkaufsvolumen in diesem Zeitraum wird nicht über 2500 Tonnen hinausgehen. Die Unterzeichner haben für diesen Zeitraum vereinbart, daß das Gesamtvolumen ihrer Goldleihgeschäfte und der Einsatz von Goldfutures und — Optionen insgesamt das bei Unterzeichnung der vorherigen Vereinbarung (gemeint ist das Washingtoner Agreement vom September 1999; d. Verf.) vorherrschende Volumen nicht übersteigen wird .« [4.33]

    Die 15 unterzeichnenden Zentralbanken sowie deren offizielle Goldbestände in Tonnen sind [4.33]:

    Europäische Zentralbank
1766,9
Banca d’Italia
2451,8
Banco de España
1523,3
Banco de Portugal
1462,3
Bank von Griechenland
107,7
Banque centrale du Luxembourg
1112,3
Banque de France
2977,8
Banque Nationale de Belgique
1257,8
Central Bank of Ireland
1115,5
De Nederlandsche Bank
1767,5
Deutsche Bundesbank
3433,2
Österreichische Nationalbank
1307,5
Suomen Pankki — Finlands Bank
1149,1
Schweizerische Nationalbank
1332,1
Sveriges Riksbank (Schweden)
1170,4

    Insgesamt besitzen die unterzeichnenden Zentralbanken offiziell also noch ca. 13 600 Tonnen Gold. Verglichen mit den offiziellen Beständen aus dem Jahr 1980 von 14 760 Tonnen bedeutet dies einen offiziellen Verlust von nur acht Prozent. Diese Zahl steht in krassem Mißverhältnis zu den Erkenntnissen von Bill Murphy, Frank Veneroso, Chris Powell, Reginald Howe, James Turk und anderen, die über verschiedene Wege alle zum ungefähr gleichen Ergebnis kommen, nämlich dem, daß die Zentralbanken — wie zuvor erwähnt — bereits mehr als 20 000 Tonnen ihrer offiziellen Reserven verloren haben. Genau weiß dies allerdings niemand, da keine Zentralbank es zuläßt, ihre Goldbilanz durch öffentliche Audits kontrollieren zu lassen. Allein dieser Umstand ist ein Skandal und Betrug an den betroffenen Völkern, denen dieser Volksschatz gehört und von denen er schließlich auch erarbeitet wurde.
    Wie es Politikern ergeht, die es wagen, Licht in dieses Dunkel bringen zu wollen, zeigte in Deutschland der Fall Martin Hohmann. Er stellte im August 2002 einige Fragen an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Dr. Barbara Hendricks. Diese antwortete am 22. August 2002 auf die Frage, wieviele Tonnen deutsches Gold verliehen sind:

    »Von diesem Gesamtbestand (gemeint sind die offiziellen Bestände von ca. 3440 Tonnen; d. Verf.) wird ein sehr geringer Teil im einstelligen Prozentbereich im Goldleihegeschäft eingesetzt. Das genaue Volumen kann von der Deutschen Bundesbank aus geschäftspolitischen Gründen nicht veröffentlicht werden .«

    Auf seine zweite Frage, wo das

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