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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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ohne dass die Regierung davon wusste oder es der Öffentlichkeit auch nur im Mindesten bekannt war.
    Das konnte nichts Gutes bedeuten, jetzt mußte ich den Begriff doch verwenden. Was hier passierte, das geschah nicht im Dienst der Menschheit, es hatte einen anderen, perfiden und heimtückischen Zweck.
    Was war es? Aliens oder eine entartete Wissenschaft, die gern auf den Homo sapiens, den durch die natürliche Evolution entstandenen Menschen, verzichteten. Oder war das, was ich hier sah, die nächste Stufe der Evolution? Diese löschte Modelle aus, deren Zeit vorbei war, und kreierte neue.
    Die Saurier, die hundert Millionen Jahre die Erde beherrschten, waren auch nicht gefragt worden, als sie ausstarben und den Säugetieren Platz machten, die danach auf der Leiter der Entwicklung folgten. Entsetzt sah ich, wie ein Wesen, das es offensichtlich sehr eilig hatte, die Gänge entlang rannte und mit gewaltigen Sätzen über zehn Meter weit durch die Luft sprang. Es wollte anscheinend noch einen Zug erreichen. So perfekt, dass die Zeit immer reichte, war es hier doch nicht immer getimt.
    Dieses Wesen war ein Monster, ein genmanipuliertes Biest mit schuppigem gedrungenem Körper, einem kantigem Kopf mit gewaltigen, malmenden Reißzähnen, Krallen, die Spuren sogar an den Stahlträgern hinterließen.
    Es hatte einen langen Reptilienschwanz und trug das Gentec-Symbol an der Seite. Im letzten Moment, ehe sich die Türen schlossen, fegte es ins Abteil eines silberglänzenden Zugs. Der Zug raste los, er beschleunigte aus dem Stand ungeheuer, wie es nur die Prototypen der neuen Generation dieser Art von Zügen konnten.
    Wie ein Geschoß raste der Zug weg. Mir war schwindlig und übel, kalter Schweiß brach mir aus. Ein ungeheuerliches Verbrechen geschah hier. Der Hype in Chicago, wo sich die Gentec-Zentrale befand, ließ auf weitverzweigte, vielleicht sogar weltweite Verbindungen schließen.
    Wenn es noch anderswo solche Hypes gab, dann Gute Nacht, Menschheit. Dann würden die Gencoys uns wegputzen, wie ein Frosch eine Fliege verschluckte. Und unser gesamtes System für ihre Zwecke umrüsten oder glatt verwerfen.
    Ich mußte die unglaubliche Meldung an die CIA-Zentrale in Langley geben. Möglichst vorgestern schon hätten sie diese haben müssen. Aber, ich brauchte Beweise, meine Aussage allein war nicht ausreichend. Jeder nüchtern denkende CIA-Informationsauswerter würde sie zuerst für die Ausgeburt meiner Fantasie oder das Produkt eines Drogenrauschs oder einer Psychose halten.
    Ich konnte mir vorstellen, wie lange es dauern würde, bis die Meldung auf ihren Wahrheitsgehalt gecheckt war. Zwar war ich im Spezialauftrag eingesetzt, doch eine solche Dimension, wie ich sie brachte, hatte niemand vermutet.
    Natürlich würde ich Nachprüfungen in Gang setzen, aber die Gentec-Leute, deren Geheimhaltung bisher sehr erfolgreich gewesen war, konnten sie abwürgen. Oder mit Täuschungsmanövern aufwarten. Ich kam mir, nicht nur wegen der enormen Größe der Halle und dieses unterirdischen Stützpunkts einer regierungsfremden Macht, sehr klein vor.
    Ich wollte noch mehr sehen und erfahren. Ein paar Fotos allein reichten nicht als Beweise. Diese konnte man leicht für eine Computeranimation erklären. Ein wilder Gedanke kam mir, den ich gleich wieder verwarf. Konnte es sich hier um ein streng geheimes Regierungsprojekt handeln? Das war jedoch nicht möglich, so weit am CIA vorbei arbeiteten von der US-Regierung gesponsorte Abteilungen nicht.
    Unterhalb der Decke der Halle, als riesiges Hologramm, erschienen nun Kopf und Oberkörper von Hiram Oldwater, dem Gründer von Gentec. Er hatte ein zeitlos wirkendes, kantiges Gesicht mit grauen Augen. Sein stahlgraues, etwas gelichtetes Haar war militärisch kurz geschnitten.
    Klassische Musik erscholl – es war grässlich, angesichts dieser Monstren und dieser ungeheuerlichen Umgebung Rachmaninoff zu hören – und Farbeffekte liefen über die Wände und Anlagen. Irgendwie war alles unwirklich.
    »Glückliche Gencoys auf einem glücklichen Planeten«, ertönte melodisch Oldwaters Stimme. Dann sagte er etwas, was er in seinen Gentec-Werbespots noch nie geäußert hatte: »Nur ein toter Mensch ist ein konformer Mensch. Wir sind die neue Rasse, die Gencoys oder Genetics. Es ist unser Planet. Erweist euch als fähig, oder ihr werdet eliminiert, so ihr nicht zu verbessern seid.«
    All diese genveränderten Wesen und Züchtungen und Kreationen schauten zum Hologramm hoch und riefen: »Heil, Gencoy

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