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Gentec X 05 - Luna City

Gentec X 05 - Luna City

Titel: Gentec X 05 - Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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das Zentralgehirn, würde es ausgerechnet haben. Schließlich stammten die Sado-Lords aus einer anderen Dimension, und bis das Universum im Sinn der Technos gestaltet war, würden noch Äonen vergehen.
    »Tötet alle Mutanten«, sendete Oldwater weltweit. »Wir müssen sie aufspüren und vernichten.«
    Ein Mensch hätte den Begriff gebraucht: »Jagt sie wie tolle Hunde.« Doch solche Ausdrücke gebrauchte Gencoy One längst nicht mehr, nachdem er 2009 als Astronaut der NASA auf einer Raumstation in die Gewalt der Technos geraten und von ihnen zum ersten und stärksten Gencoy gemacht worden war.
     
*
     
    Die Gencoys griffen uns an, stürzten sich in den Waggon des sublunaren Zugs. Unsere Laser flammten auf. Dr. Greenfields Kampfroboter waren es, die den Ausschlag gaben. Sonst hätten uns die Angreifer gleich im ersten Ansturm überrannt. Wir feuerten bis die Laserakkus leer waren, ersetzten sie und schossen weiter.
    Glutwellen von den Laserschüssen waberten durch den Tunnel. Der Waggon glühte stellenweise. Geschmolzenes Metall rann in Tropfen an seiner Wand herunter. Auch in den anderen Waggons wurde gekämpft. Ich sah mich schon tot an der Seite meines Vaters liegen.
    Das wäre immer noch besser gewesen, als in die Gewalt des Feindes zu geraten und im Genpool zu enden oder zu einer Androidin gemacht zu werden. Unter dem Waggon regte sich etwas. Dann krachte es, eine Sprengladung war gezündet worden. Ein großes Loch klaffte in dem Waggonboden, durch das drei geifernde Gendogs eindrangen.
    Die Explosion war über mich weggefegt, da ich mich hinter eine Sitzbank duckte. Zwei unserer Roboter hatte es erwischt. Die Druckwelle der Explosion hatte einige Sitze aus ihrer Verankerung gerissen.
    Nick und ich feuerten auf die Genmonster. Wir trieben sie zurück, doch sie ließen nicht nach mit der Wucht ihrer Angriffe. Wo einer fiel, traten zwei Neue an. Hoffnungslosigkeit wollte mich erfassen.
    Während einer Kampfpause drückte ich Nicks Hand im Schutzanzug.
    »Das war es dann, Nick. Wo ist Dr. Greenfield? Ich habe ihn seit dem vorletzten Angriff nicht mehr gesehen.«
    »Die Gencoys haben ihn erwischt und weggeschleppt.«
    Iquiri kauerte mit der kleinen Chicago Hope in einer Ecke und schützte sie mit ihrem Körper. Mein Unterleib schmerzte immer noch, die Blutungen hatten jedoch geendet. Ich fragte mich, ob das Kind noch lebte, das ich im Leib trug.
    Iquiri trug wie Nick und ich einen Raumfahreranzug. Ich fragte mich, was in ihr vorging, denn vorher hatte sie nur ihr Indiodorf am Rio Araca und dessen Umgebung gekannt. Ihr Baby war bei einer Vernichtungsaktion der Gencoys gegen ihr Dorf ums Leben gekommen. So war sie zu Chicagos Amme geworden.
    In Anbetracht der Umstände hielt sie sich sehr sehr gut.
    Sie war keine Meisterschützin mit dem Laser, aber sie kämpfte.
    Nick presste seinen Handschuh gegen den Helm, dort, wo die Lippen waren. Dann legte er ihn auf meinen Helm.
    »Leb wohl, Nita. Es war schön, dich gekannt zu haben. Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch, Nick.«
    Die Genmonster, Maschinen und Androiden griffen wieder an. In den anderen Waggons wurde nicht mehr gekämpft, die Robotbesatzung dort war erledigt. Wir waren die Letzten, die noch Widerstand leisteten. Ich dachte zurück an die Zeit, als ich den ersten Hype unter Chicago entdeckt und die Machenschaften des Gentec-Konzerns entlarvt hatte.
    Das war gerade mal etwas über ein halbes Jahr her. Doch mir schien es eine ganze Ewigkeit zu sein. { * }
    Die Angreifer rückten vor, Gendogs, Wesen mit Tentakeln und Androiden. Sie wollten speziell mich lebend fassen, sonst wären wir längst erledigt gewesen. Unsere Laserakkus waren leer, wir hatten keinen Ersatz mehr. Ich robbte zu einem zerstörten Robot, einem der Unsrigen, um seinen Laser zu nehmen.
    Da sprang mich ein Gendog an, ein Biest, das mit den Krallenfüßen an der Decke entlanggelaufen war, mit dem hässlichen Kopf nach unten. Vergeblich sträubte ich mich gegen seine gewaltige Kraft. Da erhielt ich einen telepathischen Befehl.
    »Nimm den Kopf zurück!«
    Ich gehorchte, der stählerne Griff des Genmonsters schmerzte. Ein Bumerang zuckte an mir vorbei und traf den Schädel des Genmonsters, der sich in seine Bestandteile auflöste, gentechnisch veränderte Materie. Rasch wich ich zurück, das Monster zuckte im Todeskampf.
    Ich ergriff den Laser, auf den ich es abgesehen hatte. Doch es war nicht mehr nötig, ihn zu gebrauchen.
    Djalu Wangareen, Tangatu Moai, Innuit und Choleca standen im Waggon

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