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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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waren. Sie hätten an jeder Parade teilnehmen können. Sir Simeon hatte gesagt, er bräuchte wenigstens vier Pferde, und weitere Angaben würde ich vom Hofmeister erhalten. Ich nahm an, dass ich heute nur die Aufgabe hatte, Gäste kennen zu lernen und zu begrüßen.
    Das Rattern einer alten Maschine erschütterte die morgendliche Ruhe. Ein verbeulter alter Lastwagen fuhr unter dem Bogen durch und auf den Hof vor den Ställen. Die Bremsen quietschten, als der Fahrer dicht hinter meinen Knien anhielt.
    »Sie mögen Sie«, sagte eine tiefe Stimme, als ich die Inspektion der Tiere fortsetzte. »Die Pferde, meine ich. Heute Morgen ist alles ruhig und friedlich.«
    Ich hatte diese Stimme schon einmal gehört, oder eine sehr ähnliche, vielleicht eine Dekade oder zwei älter. Ich drehte mich um und blieb wie angewurzelt stehen, fasziniert von einem hellen blauen Augenpaar. Der Mann, der aus dem Führerhaus gesprungen war, sah wie ein amerikanischer Ureinwohner aus. Das schwarze, glänzende Haar, das ihm vor die Augen fiel und über den Kragen seines dicken Holzfällerhemds, die eckigen Wangenknochen und die vollen Lippen waren unverkennbar Cherokee. An einem Ohr glitzerte ein silberner Ohrring. Er roch nach Pferdeschweiß und nach dem Zeug, mit dem ich früher die Ledersättel eingerieben hatte.
    »Leinöl«, sagte er und wischte seine Hände an den verschlissenen Jeans ab. Er griff meine Hand mit seinen langen braunen Fingern; im Moment eher ein Gentleman als ein Stallknecht. Dann ließ er meine Finger abrupt fallen und schob einen Zuckerwürfel zwischen die eifrig knabbernden Lippen des Pferdes, das ich streichelte.
    »Das ist aber ein komischer Name«, sagte ich und hob die Brauen.
    »Das ist das, was Sie riechen. Ich sehe es Ihnen an. Ich habe noch keine Zeit gehabt, mich zu säubern oder in meine Reitmontur zu steigen. Ich heiße Merlin, was auch ein komischer Name ist. Obwohl Leinöl besser zu mir passen würde.«
    Meine Nasenflügel witterten immer noch. Der scharfe, potente Geruch, der von ihm und von den Pferden zu mir wehte, war mir so vertraut wie meine eigene Haut. Plötzlich wusste ich nicht mehr, ob ich glücklich sein sollte, in meiner vertrauten Umgebung zu sein, oder ob es mir besser ginge nach meiner Flucht nach London.
    »Ich bin Suki Summers. Ich bin hier, weil ich einige von Sir Simeons Freunden begrüßen soll. Er will, dass ich sie morgen zum Treffpunkt führe, oder vielleicht gehe ich auch mit ihnen auf die Jagd. Ich soll mich um sie kümmern.«
    Er ließ meine Hand fallen. »Kein Grund für Sie, hier zu sein. Der Treffpunkt ist gleich hier, drüben im Haus. Und sie brauchen nur zwei Pferde. Das ist längst erledigt.« Er runzelte die Stirn und riss die Tür zur Sattelkammer auf. »Er weiß, dass ich für diese Arbeiten zuständig bin. Warum traut er mir nicht zu, dass ich alles zu seiner Zufriedenheit erledige?«
    »Nun, wenn das so ist, dann will er wohl nur, dass ich mich ein bisschen unter die Gäste mische.«
    »Auch das ist nicht nötig. Er hat Sie also von seinem neuen Spielzeug in London hierhin transportiert? Sie sind eine seiner PR-Frauen, schätze ich mal. Gut und erfahren auf allen Gebieten, was?« Merlin kaute mit seinen weißen Zähnen auf der Unterlippe herum.
    »Nein, bin ich nicht. Ich bin neu im Club, und das weiß er auch. Aber das ist nicht der Grund, warum er mich hier haben will. Ich habe die größten Erfahrungen mit ...«
    »Sie können also ein Ende eines Pferdes vom anderen unterscheiden?«
    Er wartete nicht auf meine Antwort, sondern stiefelte davon.
    Irgendwas war ihm sauer aufgestoßen. Das hatte begonnen, als ich sagte, dass Sir Simeon mich geschickt hatte. Aber ich hatte nicht vor, mich von diesem Typen anfahren zu lassen. Ich sah mich auch als Sir Simeons Repräsentant, deshalb war es meine Aufgabe, dem Kerl Benehmen beizubringen.
    Ich folgte Merlin in die Sattelkammer und überlegte scharf, was ich ihm sagen sollte. Aber als ich eintrat, musste ich laut keuchend die Luft anhalten. Merlin hatte seine Jeans ausgezogen und war gerade dabei, auch sein Hemd über den Kopf zu ziehen. Es war, als wäre ich in eine Anzeige von Calvin Klein geraten. Trotz des miserablen englischen Wetters zeigte Merlin mir einen himmlischen Körper. Der Bauch war gespannt und gebräunt, und ich sah auf seine knackigen Backen, die in engen schwarzen Boxershorts steckten.
    »Was, zum Teufel, machen Sie denn da?«, fragte ich. Es gelang mir nicht, das zittrige nervöse Lachen aus meiner Stimme zu

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