Gentlemen's Club
halten. Zog er sich aus, um mich zu ängstigen? Die Pferde mochten mich, aber er mochte mich offenbar nicht.
»Einer von uns muss gehen«, antwortete er. Seine Stimme klang gedämpft, weil der Kopf fast in einer alten Ledertasche steckte. »Wenn Sie also nichts Besseres zu tun haben, als mir beim Umziehen zuzuschauen, können Sie auch gleich zurück nach London fahren. Das hier geht über Ihren Horizont.«
»Das hier ist mein Fachgebiet«, gab ich zurück und hoffte, dass meine lautere Stimme meine Verwirrung durch Autorität ersetzte. »In den letzten fünf Jahren habe ich mit Pferden gearbeitet und viele zugeritten.«
»Sie müssten sich umziehen.« Jetzt bückte er sich und zog sich weiße Breeches an. Vor Wut zog sich meine Brust zusammen. Er ignorierte absichtlich, was ich gesagt hatte. Stattdessen streckte er seinen Arm aus und wies auf die Wand, an der die Sättel hingen, ohne mich anzusehen. »Nehmen Sie zwei Sättel und zweimal das Zaumzeug. Über den Haken stehen die Namen der Tiere. Jeder von uns reitet ein Pferd und führt es zum Haus.«
Die Muskeln seiner Seiten bewegten sich unter der Haut, als er sich aufrichtete, und mein Bauch verkrampfte beim Anblick des halb nackten Körpers direkt vor mir. Ich war fasziniert von dieser Schönheit, und bevor ich dazu kam, ihm mitzuteilen, dass er mir nicht sagen kann, was ich zu tun habe, fuhr er wieder herum und zog seinen Hosenstall hoch.
Ich hielt mich am Türrahmen fest. In den Schatten der Sattelkammer wirkte Merlin fast düster. Seine Haut sah bei dem trüben Winterlicht noch brauner aus, und ich sah eine dünne Haarlinie vom Nabel hinunter zum Hosenbund. Im Schritt sah ich eine Beule, aber die sieht man bei jedem Mann, der enge Breeches trägt. Ich hätte schwören können, dass er den Reißverschluss besonders langsam nach oben zog; in meinem Bauch brodelte es wie in einem Hexenkessel.
Ich schlurfte zur Tür, starrte auf seinen Bauch und traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen. Er schien überhaupt nicht verlegen zu sein, aber ich schätzte, dass er mein Interesse an seinem Körper bemerkte. Er griff nach einem frischen weißen Hemd und knöpfte es zu. Ich hatte keine Entschuldigung mehr, ihn anzustarren.
»Ich werde mich dann auch mal umziehen«, sagte ich und ging rückwärts zur Tür. »Danach sattle ich die beiden.«
Ich rannte zurück zum Auto, das ich zum Glück in der Nähe eines leeren Stalls geparkt hatte, und lief in den warmen Stall, um mich umzuziehen. Ich hatte meine Reitmontur lange Zeit nicht mehr getragen, und jetzt spürte ich, dass sie verdammt eng geworden war, genau wie Chrissies Kostüm.
Aber ich war entschlossen, dem jungen Merlin zu zeigen, dass ich wusste, was ich tat. Als ich mich dann in meine Jodhpurs gezwängt und die schwarzen Lederstiefel angezogen hatte, fühlte ich das Selbstbewusstsein zurückkommen. Ich bündelte die Haare zusammen und fluchte wie immer über die Länge und Dichte meiner Haare.
Mimi würde Tage brauchen, um alle Knoten aufzulösen, dachte ich und lächelte in der Erinnerung an ihre Hände in meinen Haaren.
Ich lief zurück zum Auto, um mich im Seitenspiegel zu betrachten. Verglichen mit dem gesunden Glühen von Merlins Körper sah ich blass aus. Meine ägyptische Bräune hatte sich schon nach ein paar windigen englischen Tagen zu pellen begonnen.
Sobald ich meinen Reithelm aufgesetzt hatte, kehrte meine alte Sicherheit zurück. Ich band den Kinnriemen fest und sah ein helles grünes Glitzern in meinen Augen. Ich erlaubte mir ein wissendes Grinsen. Ich werde es dir zeigen, Mr. Cherokee, verlass dich drauf.
Als Merlin aus dem Pferdestall trat, saß ich schon auf meiner schönen braunen Stute und hielt die Zügel des Jagdpferds. Merlin sah sensationell aus in seinem pinkfarbenen Jackett. Ich schaute auf seine Breeches; ich konnte nicht anders. Das ist so, als versuchte man, nicht auf das Lunchpaket einer Balletttänzerin zu schauen, wenn man sich eigentlich auf Schwanensee konzentrieren müsste.
Die Beule, die ich eben gesehen hatte, war wie durch ein Wunder verschwunden, und der Hosenstall sah hinter dem Reißverschluss und dem gut geschnittenen Jackett wieder züchtig aus. Für den Moment war er ein effizienter Reitersmann, kein Sex-Gott. Aber ich wusste jetzt, dass er das auch war. In meinem Schoß spürte ich ein leichtes Zucken, was auf heimliche Absichten schließen ließ. Ich rieb mich einige Male am glatten Sitz meines Sattels, und ein Strom purer Befriedigung floss durch mich
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