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Gentlemen's Club

Gentlemen's Club

Titel: Gentlemen's Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Primula Bond
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arbeite oben.«
    Er nickte, als ob er wüsste, wer ich war, dann langte er hinter sich und gab mir eine Eintrittskarte.
    »Schwimmbad, Sauna, Jacuzzi, Health Spa - alles steht zur Verfügung«, sagte er und grinste mich breit an.
    Ich drückte die rote Tür auf und wurde sofort von der heißen, dunstigen Atmosphäre der Fitness Suite empfangen. Es war eine andere Welt. Unter den gewaltigen Palmen und den farbenprächtigen Mosaiken flanierten halb nackte Menschen, die im tropischen Nebel wie Gespenster aussahen. Sie kamen aus den Saunaschränken und warfen sich in das eisige Becken. Andere zogen Bahn um Bahn und achteten darauf, dass der Kopf steif über Wasser blieb. Am Ende des Schwimmbeckens führte eine Wendeltreppe hinauf zu einem Café. Man sah, dass eine Wand von einem Gemälde eines langen Sandstrands und einer saphirblauen See eingenommen wurde.
    »Willst du eine Massage vor dem Schwimmen oder nachher?«
    Der muskulöse Mann war direkt vor mir, er stieg jetzt aus dem Becken und schüttelte mit einer lässigen Kopfbewegung das Wasser aus den Haaren. Das hatte ich schon mal bei Meistersurfern gesehen. Schräg stehende blaue Augen lugten hinter dem Badetuch hervor. Er erwartete eine Antwort.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich muss schwimmen«, murmelte ich und sah sehnsüchtig aufs Wasser. »Danach muss ich ...«
    »Also nach dem Schwimmen«, legte er fest. »Das gehört alles zum persönlichen Service bei uns.«
    Im gemeinsamen Umkleideraum kramte ich in meinem Rucksack herum. Zum Schwimmen hatte ich nur ein dunkelgrünes Trikot dabei, eine ausgeblichene Erinnerung an meine Tage als Model. Es musste genügen. Ich sprang Sekunden später in den Pool, schaute weder rechts noch links und behielt das bei, bis ich dreißig Längen geschafft hatte.
    Das Blut raste durch mich, und mein Körper fühlte sich vom Londoner Dreck gereinigt, und endlich fühlte sich auch mein Kopf wieder klar an. Ich hatte vergessen, wie gut es sich anfühlte, meine nervöse Energie zu vertreiben. Ich streckte den Körper bis an seine Grenzen, testete meine Lungen, während die Augen vom Chlor tränten und die Winterkälte von einer Glasscheibe draußen gehalten wurde.
    Ich streckte mich auf einer Liege aus, schnappte nach Luft und spürte den hämmernden Puls in den Ohren. Zwei wunderschöne blonde Mädchen in identischen weißen Badeanzügen kamen auf mich zu.
    »Eine Massage, Madam?«, fragte eine von ihnen in einem dicken nordischen Akzent. »Sie sind neu hier, nicht wahr? Es ist alles ...«
    »... Teil des Service, ja, ich weiß. Aber ich habe schon eine Verabredung, Mädchen. Danke.«
    Der blonde Mann war wieder da, noch in der Badehose, aber trocken. Ich hielt meine Augen geschlossen, aber die Gänsehaut auf Armen und Beinen verriet mir, dass er noch da war. Ich spürte, wie mir die Energie entzogen wurde. Soll er doch versuchen, mich zu überreden. Schließlich hatte ich den ganzen Tag Zeit, um verwöhnt zu werden, oder?
    »Ich passe nicht ins Schema«, sagte ich trocken. »Muss man nicht blond sein, um hier Mitglied werden zu können?«
    Ich hob mich schwerfällig in eine sitzende Position. Er setzte sich lässig auf das Ende meiner Liege. Er sah wie jemand aus, der am liebsten den ganzen Tag lang rannte oder schwamm, genau wie ich, um zu funktionieren. Er legte Wert auf seine Fitness, das sah man ihm an. Aber wenn man einen solchen Job hatte, konnte das nicht verwundern; umgeben von verhätschelten, gebräunten Körpern voller Spannkraft.
    Für mein Gefühl war er ein bisschen zu draufgängerisch, auch wenn ich seine unnachgiebigen Augen und die aufgeblähten slawischen Nüstern bewundern musste, auch den schön geformten Körper, als wäre er aus Stein gehauen. Die dicken Muskelstränge lagen wie Seile unter der gespannten Haut. Es war fast unmöglich, nicht nach unten zu schauen, um sich davon zu überzeugen, was er in seine farbigen Speedos gepackt hatte. Aber mein Blick blieb auf seine Muskeln gerichtet.
    »Du bist unsere erste Rote«, sagte er und lachte. »Und was für ein Unterschied! Die meisten Blondinen, die du hier siehst, kommen alle aus der Flasche. Mein Blond natürlich nicht.«
    Er kämmte besagte blonde Haare nach hinten und zwinkerte mir zu. Mein Fleisch begann sich wieder aufzuheizen; der kühlende Effekt der Schwimmrunden schwächte sich ab, weil warmer Dampf uns umgab.
    »Aber du wirst nicht die volle Mitgliedschaft der Fitness Suite zu schätzen wissen, ehe du Michails Massage erlebt hast«, sagte er.
    »Wessen

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