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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner
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Sschwiegerm-mutter», brummte er. «Diese b-blöde Kuh! Kannichheute im Gästezimmer sschlafen?»
    «Das ist gerade besetzt», sagte ich. «Aber wir finden schon ein Plätzchen für dich. Was ist denn passiert?»
    Oliver hickte. «Die machen mich verrückt. Kirssis Mutter will uns pausenlos ihre Ideen für die Hochsseit andrehen, und Kirssi ist so wuschig … sssoo wussc hig, dasse nicht mehr weisswassewill. Unnich bin heute Abend richtig ausgefflippt.»
    «Mein Therapeut sagt, dass es ganz wichtig ist, mal Dampf abzulassen.» Antonia nickte wissend. «Wenn du möchtest, kann ich gerne mal in eurem Paarhoroskop nachsehen, wie du am besten vorgehst.»
    «Antonia …» In Gedanken sah ich Oliver zum zweiten Mal ausflippen. «Jetzt nicht!»
    «Aber ihr habt noch immer vor zu heiraten, oder?», fragte Bettina erschrocken. «Das Hochzeitsbuffet hat bereits eine Menge Arbeit gemacht und –»
    «Nein, nein!» Oliver machte eine rudernde Handbewegung. «Ich will nnur sschlafen, dann gehtsschonwieder. Nur mal sschlafen.» Die Augen fielen ihm fast zu.
    Bettina traute dem Frieden noch nicht ganz, sagte aber nichts mehr.
    «Ich hole Bettzeug für dich und lege dir eine Matratze ins Arbeitszimmer», sagte ich. «Für eine Nacht geht das schon, oder?» Als ich bepackt in mein Zimmer kam, sah ich das Lämpchen vom Anrufbeantworter blinken und ging mit weichen Knien zum Schreibtisch.
    Vier-drei-zwei-eins … ich drückte die Play-Taste und hörte Adrian-Georges weiche Samtstimme: «Hallo, liebe Eva, das ist aber schade, dass ich dich nicht erwische. Leider bin ich in den nächsten Tagen viel unterwegs, aber du kannst es auch mal bei mir versuchen und mir was aufs Band sprechen. Meine Nummer ist 9847…» Dann hörte es sich an, als würde sich jemand direkt am Hörer die Haare föhnen. «…ürlich würde ich mich freuen, wenn du dich bald meldest! Liebe Grüße! Adrian». Ich starrte wütend auf das Gerät und drückte erneut den Wiedergabeknopf – leider mit dem gleichen Ergebnis.
    «So eine Scheiße!», brüllte ich und haute mit der Faust auf den Tisch.
    Antonia schaute zur Tür herein.
    «Hör dir das an!», sagte ich mit zitternder Stimme und spielte ihr die Nachricht vor.
    «Ruhig Blut», sagte sie, nachdem sie die Nachricht gehört hatte. «Immerhin hast du die ersten vier Ziffern. Wäre doch gelacht, wenn wir die vollständige Telefonnummer nicht herausfinden, oder?» Sie grinste mich von der Seite an. «So richtig egal ist er dir trotz der Rothaarigen nicht, oder?»
    «Spar dir deine Kommentare», warnte ich. «Sonst passiert heute noch was ganz Schlimmes.»
    Geschlagene zwanzig Minuten gingen wir sämtliche Müller-Einträge in der Stadt und den eingemeindeten Ortschaften am PC und im Telefonbuch durch, aber keine einzige Nummer begann mit «9847». Auch die Auskunft konnte uns nicht weiterhelfen. Herr Müller schien eine Geheimnummer zu haben.
    Mit dem festen Vorsatz, den Hersteller meines Anrufbeantworters auf Schmerzensgeld zu verklagen, ging ich an diesem Abend ins Bett.

    Um zwei Uhr morgens wachte ich wieder auf. Tausend Gedanken jagten mir durch den Kopf.
    Was würde George bloß denken, wenn ich mich nicht bei ihm meldete? Würde er es trotzdem noch mal versuchen oder davon ausgehen, dass ich kein Interesse mehr an ihm hatte? Und hatte ich noch Interesse? Oder sollte ich lieber froh sein, als Single ohne Vorstrafen durchs Leben zu gehen? Was würde ich jetzt dafür geben, mich bei Antonia auszuheulen. Aber Antonia lag mit Nicklas im Bett.
    Gegen drei hielt ich es nicht mehr aus und wählte ihre Handynummer. Sie meldete sich sofort.
    «Tut mir schrecklich leid, aber ich bin gerade am Durchdrehen», sagte ich leise. «Und ich fürchte, du bist die Einzige, die mich wieder beruhigen kann!»
    «Wir sehen uns in der Küche!», flüsterte sie zurück.
    Eingemummelt in Bademänteln und bewaffnet mit einer Kanne Nerven- und Schlaftee, setzten wir uns an den Tisch.
    «Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich bin gerade dabei, den Verstand zu verlieren!» Ich rührte mir etwas Honig in die Tasse.
    «Schon okay», sagte Antonia. «Ich konnte sowieso nicht schlafen. Nicklas ist süß, aber er schnarcht wie ein Bär, der seine Höhle verteidigen muss.»
    «Immerhin hast du einen Mann im Bett», brummte ich. «Bei mir stellt sich das Schicksal so quer, dass es schon kein Zufall mehr ist.» Ich rührte meinen Tee schwindlig. «Und wenn ich an die Hochzeit am Samstag denke, kriege ich das kalte Grausen. Lauter

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