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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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im Glas mit einer kleinen Flasche Tonic dazu, damit man den Drink so
stark oder schwach mixen konnte, wie man wollte. In Lynleys Anwesenheit hatte
sie die ganze Flasche Tonic ins Glas geschüttet, was sie jetzt bereute. Sie
ärgerte sich kolossal darüber. Fieberhaft ging sie in Gedanken ihr Verhalten in
den vergangenen Tagen durch. Sie war verdammt vorsichtig gewesen. Er hatte
lediglich ins Blaue geschossen und wartete jetzt ab, wie sie reagieren würde.
    »Ich werde vergessen, dass wir
dieses Gespräch hatten, Thomas«, sagte sie.
    Seine Antwort lautete:
»Chefin«, in einem Ton, als hätte er gesagt: Wie Sie wünschen.
    Sie ließ nicht locker. Sie
wollte wissen, ob und was er zu Hillier sagen würde. Aber wenn sie weiter auf
dem Thema herumritt, konnte es gut und gern so aussehen, als würde sie seinen
Verdacht bestätigen, und das konnte sie nicht riskieren.
    Sie versuchten gerade, sich
durch den dichten Verkehr am Piccadilly Circus zu fädeln, als ihr Handy
klingelte. »Ardery«, bellte sie hinein.
    Es war Philip Haie. Sie hätten
den Mann mit der Geige gefunden, berichtete er. »Am Fuß einer Treppe in einem
Innenhof, gleich hinter...«
    »Dem Zigarrenladen«, beendete
Ardery den Satz für ihn, denn plötzlich fiel ihr ein, dass sie und Lynley den
verdammten Straßenmusikanten mit eigenen Augen gesehen hatten. Er hatte dort zu
Musik aus einem Gettoblaster gespielt. Er hatte langes, grau meliertes Haar,
hatte einen Smoking getragen und im unteren Lichthof vor dem Weinlokal
gestanden. Warum zum Teufel hatte sie sich nicht schon eher an den Mann
erinnert?
    Es sei der Mann, sagte Philip
Haie, nachdem sie ihn beschrieben hatte.
    »Haben Sie Uniformierte
dabei?«
    Nein. Sie seien alle in Zivil.
Zwei Kollegen säßen an einem Tisch im Lichthof, und die anderen...
    Haie brach ab. Dann sagte er:
»Verdammt, Chefin. Er packt seine Sachen. Er hat den Gettoblaster ausgeschaltet
und ist gerade dabei, die Geige... Sollen wir ihn uns schnappen?«
    »Nein. Nein! Halten Sie sich von ihm fern.
Folgen Sie ihm, aber bleiben Sie auf Distanz. Er soll nicht merken, dass er beschattet
wird, verstanden?«
    »In Ordnung.«
    »Gut, Philip. Wir sind gleich
da.« Sie wandte sich an Lynley. »Er macht sich davon. Geben Sie Gas, verdammt
noch mal!«
    Sie spürte ihre angespannten
Nerven bis in die Zehenspitzen, während er völlig gelassen wirkte. Aber als sie
Piccadilly Circus umrundet hatten, schienen sich vor ihnen kilometerweise Taxis
zu stauen.
    Sie fluchte. »Herr im Himmel,
Thomas, tun Sie was!«
    Er sagte nichts, erwies sich
aber ganz als alteingesessener Londoner, als er ganz cool durch schmale
Seitenstraßen fuhr, als kennte er jeden Schleichweg der Stadt. Während er
endlich einparkte, klingelte Isabelles Handy.
    »An dem Platz steht eine
Kirche«, sagte Philip Haie durchs Telefon.
    »Ist er hineingegangen?«
    Nein, erwiderte Haie. Vor der
Kirche befinde sich ein kleiner Park, und dort spiele er jetzt, mitten auf dem
Weg. Am Wegrand stünden Bänke. Ein paar Leute säßen dort und hörten ihm zu.
    »Wir sind sofort da.« Zu
Lynley sagte sie: »Eine Kirche?«
    »Das dürfte St. Paul's Covent
Garden sein.«
    Als sie sich dem alten
Blumenmarkt näherten, berührte er sie kurz am Ellbogen und deutete geradeaus.
Sie sah das Gebäude über die Köpfe der Leute hinweg, eine Kirche aus Backstein
mit hellen Ecksteinen. Sie gingen darauf zu, aber sie mussten sich durch die
Menge arbeiten. Überall gaben Straßenkünstler ihr Können zum Besten - Zauberer,
Ballonkünstler, Stepptänzer, sogar ein paar grauhaarige Frauen, die auf
Marimbas spielten -, und alle waren umringt von Zuschauern.
    Gerade dachte Isabelle, dass
dies der perfekte Ort für eine Katastrophe wäre - von einem Terroranschlag bis
hin zu einem wegrollenden Fahrzeug -, als ein Tumult seitlich der Kirche ihre
Aufmerksamkeit erregte und gleichzeitig ihr Handy klingelte. Jemand schrie auf,
und sie brüllte in ihr Handy: »Was ist los?« Ihr war sofort klar, dass
irgendetwas schiefgegangen war, und im selben Augenblick sah sie Yukio
Matsumoto durch die Menge rennen, die Geige in der Hand, die blanke Panik im
Gesicht.
    »Er hat uns entdeckt, Chefin«,
rief Philip Haie ins Telefon. »Wie, weiß ich auch nicht. Wir...«
    »Ich sehe ihn«, sagte sie.
»Nehmen Sie die Verfolgung auf! Wenn wir ihn jetzt entwischen lassen, kriegen
wir ihn nie wieder.« Sie sah Lynley an und zischte: »Mist, verfluchter Mist«, als der Geiger in der Menge
verschwand. Man hörte ärgerliche Aufschreie und

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