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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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»Winston sieht sich die Filme auf eine giftgrüne Vespa
mit Aufklebern hin an. Bei der Befragung der Anwohner wird nach einer
giftgrünen Vespa mit Aufklebern gefragt.«
    »Etwas, das man wahrscheinlich
sehen und woran man sich erinnern würde.«
    »Während er in Wirklichkeit
gar keine grüne Vespa mit Aufklebern benutzt hat, um nach Stoke Newington zu
fahren.«
    Lynley nickte. »Ich habe bei
der Lackiererei in Shepherd's Bush angerufen, nachdem mir Barbara am Telefon
gesagt hatte, ich sollte ihren Maulwurf treffen. Frazer Chaplin war tatsächlich
dort, um seine Vespa umspritzen und die Aufkleber anbringen zu lassen. Aber das
war am Tag nach Jemimas Tod.«
    Bella McHaggis wuchtete gerade
eine neue Komposttonne aus ihrem Wagen, als Scotland Yard eintraf. Es waren die
beiden Polizisten, mit denen sie bei der Met gesprochen hatte an dem Tag, als
sie Jemimas Handtasche gefunden hatte. Sie parkten auf der anderen Straßenseite
in einem altertümlichen Auto, weshalb sie ihr überhaupt aufgefallen waren.
Wegen des Autos. Das Erscheinen eines solchen Wagens in der Oxford Road - wahrscheinlich
in jeder Straße, dachte sie - musste einfach Aufmerksamkeit erregen. Es ließ
auf Privilegien schließen, auf jede Menge Geld und hemmungslosen
Benzinverbrauch. Wo blieb der Umweltschutz?, fragte sie sich. Wo blieb die
Vernunft? Sie konnte sich nicht an ihre Namen erinnern, aber sie nickte zum
Gruß, als sie über die Straße auf sie zukamen.
    Der Mann - er stellte sich
höflich als DI Lynley und seine Begleiterin als Superintendent Ardery vor -
übernahm es, die Komposttonne aus Bellas Auto zu hieven. Er hatte gute Manieren,
daran bestand kein Zweifel. Er war gut erzogen, was man ja von den meisten
Leuten unter vierzig heutzutage nicht mehr sagen konnte.
    Sie waren sicherlich nicht
nach Putney gekommen, um ihr bei der Pflege ihrer Regenwürmer zu helfen, und
deshalb bat Bella sie ins Haus. Der Inspector musste ohnehin die Tonne in den
Garten hinter dem Haus tragen, und da der einzige Weg dorthin durchs Haus
führte, bot Bella ihnen, da sie schon mal drinnen waren, korrekterweise eine
Tasse Tee an.
    Sie lehnten dankend ab, aber
sie sagten - die Frau sagte es, Superintendent Ardery -, dass sie sich gern mit
ihr unterhalten würden. Bella antwortete, natürlich, selbstverständlich, und
sie fügte entschlossen hinzu, sie hoffe doch sehr, dass sie gekommen seien, um
ihr mitzuteilen, man habe in dieser schrecklichen Sache von Jemimas Tod endlich
jemanden festgenommen.
    Sie stünden kurz davor,
antwortete DI Lynley.
    Sie seien gekommen, um mit ihr
über Frazer Chaplin zu sprechen, fügte die Frau hinzu.
    Sie sagte es ganz freundlich,
und diese Freundlichkeit ließ Bella all ihre Antennen ausfahren. Sie sagte:
»Frazer? Was hat das mit Frazer zu tun? Haben Sie denn gar nichts wegen dieser
Hellseherin unternommen?«
    »Mrs. McHaggis.« Das war jetzt
Lynley. Bella gefiel sein Ton überhaupt nicht, der aus irgendeinem
unerklärlichen Grund bedauernd klang. Noch weniger gefiel ihr sein
Gesichtsausdruck, denn er drückte etwas aus wie... War es Mitleid? Sie straffte
die Schultern.
    »Was?«, blaffte sie. Am
liebsten hätte sie die beiden gleich wieder vor die Tür gesetzt. Sie fragte
sich, wie oft sie diese Dummköpfe noch mit der Nase auf die einzig richtige
Fährte stoßen musste, und die führte zu Yolanda, dieser übergeschnappten
Hellseherin.
    Wieder Lynley. Er begann, ihr
langatmig etwas zu erklären. Es hatte etwas mit Jemimas Handy zu tun, mit
Anrufen, die sie am Tag ihres Todes erhalten hatte, und mit Anrufen, die nach
ihrem Tod auf dem Handy eingegangen waren. Mit Funksignalen von Sendemasten,
was auch immer das wieder sein mochte. Frazer hatte sie anscheinend in dem
Zeitraum angerufen, als sie ermordet worden war, aber danach nicht mehr, woraus
die Polizisten offenbar schlossen, dass Frazer das arme Mädchen ermordet
hatte. Einen größeren Blödsinn hatte Bella McHaggis ihr ganzes Leben noch nicht
gehört.
    Dann schaltete sich die
Polizistin ein. Sie erklärte ihr irgendetwas über Frazers Motorroller. Sie
ließ sich über die Farbe aus, über die Aufkleber, die er angebracht hatte, um
sich ein bisschen Geld zu verdienen, und dass man auf so einem Roller wie dem
von Frazer viel leichter von einem Ort zum anderen kam.
    Bella sagte: »Moment mal«,
denn sie war nicht ganz so begriffsstutzig, wie sie offenbar glaubten, und
verstand plötzlich, worauf sie hinauswollten. Sie hielt ihnen entgegen, wenn
sie sich schon für Roller

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