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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Venetia und der Wuestling
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ihrer
Meinung nach zu einem gemütlichen Heim für sich und Aubrey einrichten konnte.
    Sie hatte nicht vorgehabt, dies
früher anzukündigen, bis sie nicht den Mietvertrag unterzeichnet und eine
Anstandsdame engagiert hatte, weil es, wie sie wußte, auf sehr viel Widerspruch
stoßen würde. Aber als sie entdeckte, daß ihre Tante eine Einladung Edwards
angenommen hatte, sie zu einem Dinner im Clarendon Hotel mitzubringen und
nachher auf seine Kosten ins Theater zu gehen, war sie so empört – da sie
selbst diese Einladung schon abgelehnt hatte –, daß sie ihre Verärgerung nicht
länger bezähmen konnte.
    Mrs. Hendred nahm die Neuigkeit mit
entsetzter Ungläubigkeit auf. Nach ihren ersten unzusammenhängenden Ausrufen
war schwer zu entscheiden, was sie mehr entsetzte, die Entschlossenheit ihrer
Nichte, ein Altjungferndasein zu führen, oder die schlampige Gegend, die sie
als Asyl gewählt hatte. Der angeekelte Ton, wie Mrs. Hendred die Worte «Hans
Town?!» wiederholte, hätte kaum mehr Widerwillen enthalten können, wenn Venetia
vom düstersten Slumviertel gesprochen hätte; und die Tante wiederholte die
widerlichen Silben immer wieder und flocht sie in die Versicherungen ein, daß
Venetias Onkel einen derart unschicklichen Plan niemals dulden würde. Aber sie
sah gleich darauf, daß für Venetia, obwohl sie ihr höflich zuhörte, der
Entschluß endgültig war, und rief in plötzlich verändertem Tonfall aus: «Oh,
mein liebstes Kind, das darfst du wirklich, aber wirklich nicht tun! Du würdest
es dein ganzes Leben lang bereuen – du kannst doch keine Ahnung haben – du bist
immer noch jung, aber denke nur, wie es wäre, wenn du langsam alt wirst – die
Einsamkeit – die Demütigung seitens ...», sie brach ab, als ein Zittern über
Venetias Gesicht lief, und lehnte sich in ihrem Sessel vor, um ihr Patschhändchen
auf Venetias Hand zu legen. «Meine Liebe, heirate doch Mr. Yardley!» sagte sie
eindringlich. «Ich bin überzeugt, du würdest glücklich werden, denn er ist so
freundlich und gut und in jeder Hinsicht so passend!»
    Die schlanke Hand unter der ihren
wurde steif; Venetia sagte gepreßt: «Bitte, sprechen Sie nicht weiter, Ma'am!
Ich liebe Edward nicht – und daher Schluß mit der Sache.»
    «Aber, Liebste, ich versichere dir,
du irrst dich! Es ist nicht im geringsten nötig, daß du ihn liebst, denn die
glücklichsten Ehen fangen wirklich sehr oft mit einem sehr mäßigen Grad von Zuneigung
an! Wirklich, ich kenne mehrere Fälle, in denen die Partner einander kaum
kannten, sondern sich damit zufrieden gaben, daß ihre Eltern die Verbindung
arrangiert hatten. Weißt du, mein Liebes, Mädchen können einfach nicht besser
als ihre Eltern beurteilen, was richtig für sie ist!»
    «Aber ich bin kein Mädchen, und ich
habe keine Eltern.»
    «Nein, aber – oh, Venetia, du weißt
nicht, was für einen Fehler du begehen würdest!» rief Mrs. Hendred verzweifelt
aus. «Es ist immer noch besser, einen Mami zu
heiraten, den man absolut nicht mag, als eine alte Jungfer zu bleiben! Und wie
sollst du eine ansehnliche Partie machen, wenn du in Hans Town leben willst,
und noch dazu in einer so seltsamen Art? Denn schließlich wärst du selbst mit
einem unangenehmen Mann – obwohl es wirklich große Nachteile hätte, mit einem
unangenehmen Mann verheiratet zu sein – eine Frau von Stand und würdest allen
Trost an deinen Kindern haben, was, wie du weißt, das Allerhöchste für eine
Frau ist – und jedenfalls, Mr. Yardley ist bestimmt nicht unangenehm! Er ist
ein überaus liebenswürdiger Mensch, ehrt dich genau, wie er es soll, und würde,
bin ich überzeugt, alles in seiner Macht Stehende tun, um dich glücklich zu
machen! Er ist sicherlich kein sehr aufregender Mann, aber welcher Gatte ist
das schon schließlich? Wenn dir Sir Matthew oder Mr. Armyn oder selbst Mr. Foxcott
gefallen hätte, obwohl ich sehr bezweifle, ob gerade der – aber ich kann mir
nicht helfen, ich habe das Gefühl, liebes Kind, daß Mr. Yardley der richtige
Mann für dich ist! Er versteht dich so gut und kennt deine Situation, so daß es
keine Schwierigkeit oder Peinlichkeit gäbe – und du würdest in der Nähe deines
Bruders und deiner Freunde leben und genauso wie du es gewöhnt bist, nur
natürlich nicht in Undershaw, aber immerhin in der Gegend, die du doch kennst!
Du hättest das Gefühl, daß du heimkommst!»
    «Ich will nicht heim!» Die Worte
entrangen sich Venetia, und obwohl sie leise gesagt wurden, waren sie voll
Qual. Sie

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