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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eskapaden
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Abschluß für
Ihre Bemühungen!»
    «Oh, du –
du Biest!» schrie Sophia wütend. «Das traust du mir zu?»
    «Aber
Kindchen, glaubst du denn, daß dir noch ein Ausweg bleibt, wenn Vidal dich erst
einmal in seinen Klauen hat?» fragte Mary sanft. «Sicher, er ist verrückt nach
dir, das gebe ich zu. Wer könnte dir auch widerstehen? Aber eine Heirat schwebt
ihm dabei bestimmt nicht vor, und es wird ihn in seinen Absichten nur
bestärken, wenn er dich in Gesellschaft der fragwürdigen Leute sieht, mit denen
du Umgang pflegst.» Sie hielt inne und wartete auf eine Antwort, doch Mrs. Challoner
hatte ausnahmsweise nichts zu entgegnen, und Sophia suchte Zuflucht bei ein
paar dicken Krokodilstränen, worauf Mary stumm ihre Stickerei aufnahm und aus
dem Zimmer ging.
    Sie hätte
sich ihre Worte ebensogut sparen können. Onkel Henry wurden die nötigen Guineen
für ein neues Kleid abgeschmeichelt, und seine hübsche Nichte rauschte in
Hochstimmung und – zu Recht äußerst zufrieden mit der Wirkung ihrer
verschwenderisch mit Langetten aus Rohseidenspitze besetzten Robe aus rosa
Flor zu ihrem Fest. Cousin Joshua, der davon Wind bekommen hatte, erschien
unverzüglich, um seine Mißbilligung über ein solches Benehmen auszudrücken,
erntete aber bei Mary wenig Genugtuung. Sie ließ ihn schweigend ausreden,
wobei sie allerdings einen eher geistesabwesenden als aufmerksamen Eindruck
erweckte, und das reizte ihn derart, daß er, einer plötzlichen Aufwallung
nachgebend, fragte, ob sie ihm eigentlich zuhöre.
    Mary löste
den Blick vom Fenster und maß ihn erstaunt. «Was meinst du bitte, Cousin?»
    «Ich
glaube, du hast keine Ahnung, wovon ich eben sprach», stellte er sichtlich
verärgert fest.
    «Ich dachte
gerade», sagte Mary mit grüblerisch gekrauster Stirn, «daß dir Flohfarben nicht
steht, Joshua.»
    «Flohfarben?»
stotterte Mr. Simpkins. «Steht mir nicht? Was – warum –?»
    «Vielleicht
hast du eine zu kräftige Gesichtsfarbe dafür», überlegte Miss Challoner.
    «Mary, ich
sprach von deiner Schwester», erinnerte Mr. Simpkins sie würdevoll.
    «Sie würde
mir sicher zustimmen.»
    Joshua war
am Rande der Verzweiflung. «Sophia ist zu leichtfertig, Cousine. Sie bedenkt
nicht, in was sie sich da einläßt», sagte er, krampf haft bemüht, das Gespräch
wieder auf das ursprüngliche Thema zu bringen. «Ihr beide seid euch wirklich
gar nicht ähnlich, weiß du.»
    Ein Lächeln
kräuselte Miss Challoners Mundwinkel. «Natürlich weiß ich das, aber es ist
nicht besonders nett von dir, es mir zu sagen.»
    «In meinen
Augen», erklärte Joshua, «bist du die Hübschere.»
    Miss
Challoner schien darüber nachzusinnen. «Ja?» fragte sie interessiert. «Aber
andererseits trägst du Flohfarben ...» Sie schüttelte den Kopf. Offenbar
schätzte sie das Kompliment nicht allzu hoch ein.
    Sophia
kehrte erst lange nach Mitternacht von der Soiree zurück. Als sie das
Schlafzimmer betrat, das sie mit ihrer Schwester teilte, saß Mary wach im Bett,
bereit, einen Bericht über die Ereignisse des Abends zu hören. Während Sophia
sich entkleidete, schwatzte sie über alle möglichen Leute, denen sie begegnet
war, über die Toiletten, die sie gesehen, und das Souper, das sie eingenommen
hatte, über den heimlichen Spaziergang, der mit einem Kuß endete, bei dem sie
von Eliza überrascht wurden, die daraufhin vor Eifersucht fast umkam – und so
ging es noch eine Weile in derselben Tonart fort.
    «Und ich
will dir was verraten, Mary», schloß sie frohlockend. «Noch bevor das Jahr um
ist, bin ich Lady Vidal, paß nur auf!» Sie knickste übermütig vor ihrem
Spiegelbild. «'Eure Ladyschaft!' Findest du nicht, daß ich eine
hinreißende Marquise sein werde, Schwesterherz? Nebenbei bemerkt ist es kein
Geheimnis, daß der Herzog ziemlich hinfällig wird, und man kann wohl damit
rechnen, daß er bald das Zeitliche segnet, und dann bin ich Ihre Gnaden. Wenn
du unseren Cousin nicht heiratest, kann ich vielleicht später einen Mann für
dich finden.»
    «Habe ich
denn einen Platz in all diesen Plänen?» fragte Mary.
    «Ganz
gewiß. Du brauchst nicht zu befürchten, daß ich dich vergesse», versprach
Sophia.
    Mary sah
sie einen Augenblick prüfend an. «Was hast du vor, Sophia?» fragte sie plötzlich.
«Du bist doch hoffentlich nicht so dumm, dir einzubilden, Vidal hätte ehrliche
Absichten?»
    Sophia
begann ihr Haar für die Nacht zu flechten. «Oh, das kommt noch. Mama wird schon
dafür sorgen.»
    «Ach!» Mary
setzte sich im Bett auf

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