Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena und das Ungeheuer
Vom Netzwerk:
noch nie
besser aussehen gesehen!»
    «Bedeutet das Lob oder Tadel?»
erkundigte sich Rotherham.
    «Oh, du brauchst mich nicht in die
Schranken zu weisen! Serena weiß, daß ich immer sage, was ich mir denke! Wie
geht es Ihnen, Serena? Ich
freue mich, daß ihr beiden es so gemütlich habt. Obwohl ich sagen muß, ihr seid ein bißchen eng
dran. Wie geht es Ihrem Vetter in Milverley? Ich nehme an, ich werde dort
Besuch machen müssen.
    Ich glaube, ich habe Hartleys Frau
noch nie kennengelernt. Lady Theresa hat mir angekündigt, ich würde sie nicht
besonders finden. Aber ich möchte nicht unhöflich sein!»
    «Meine liebe Lady Silchester, wenn
Sie meine Kusine bis jetzt noch nicht kennen ...! Jane ist durchaus
liebenswürdig, versichere ich Ihnen.»
    «Nun, ich freue mich, das zu hören.
Es wäre außerordentlich unangenehm für Sie, so nahe zu wohnen, wenn sie nicht
so wäre. Ich will damit nicht sagen, daß es nicht einfach gräßlich ist, wie
immer sie auch sein mag. Ich werde mich über diesen Punkt ja nicht weiter
auslassen, aber Sie tun mir aufrichtig leid, Serena.»
    «Ich danke Ihnen.»
    «Und die stupide Art, wie die Dinge
hinterlassen wurden!» fuhr die Lady fort. «Höchst taktlos und peinlich! Ich
kann mir nicht vorstellen, worauf Spenborough eigentlich damit hinauswollte!
Ich bin schon mindestens ein dutzendmal gefragt worden, ob Sie und Rotherham
vorhaben, sich zu versöhnen. Sie brauchen keine Angst zu haben! Ich habe
jedem gesagt, das käme nicht in Frage. Die Leute sind so impertinent!»
    «Ganz richtig!» warf Rotherham ein.
    «Oh, das soll wohl heißen, ich
auch?» sagte sie völlig ungerührt. «Du brauchst mich nicht so mordlustig
anzustarren: ich hoffe, ich kenne Serena gut genug, um mit ihr nicht auf
zeremoniellem Fuß verkehren zu müssen.»
    «Sie kennen mich bestimmt!»
antwortete Serena amüsiert. «Erstikken Sie nur die Gerüchte! Es ist kein Wort
daran wahr!»
    «Das hat mir auch Rotherham gesagt.
Ich freue mich, das zu hören. Nicht, daß ich Sie nicht sehr gern hätte, meine
Liebe, aber es hätte nie gut getan! Sie haben viel zuviel Geist für Rotherham.
Lady Spenborough und ich sagten erst vorhin, daß für ihn nur ein sanftes
kleines Mäuschen taugt.»
    «Ich bin Ihnen beiden sehr
verbunden!» sagte Rotherham. Purpurrot vor Verwirrung sagte Fanny: «O nein! Ich
habe nicht – das heißt, Lady Silchester hat ...»
    Sie wurde gnädigerweise
unterbrochen, weil der Diener eintrat, stand auf und sagte: «Oh, sicherlich ...!
Lady Silchester, Sie werden doch einen kleinen Imbiß nehmen! Wollen wir nicht
ins Frühstückszimmer hinübergehen?»
    Serena, die sich vor Lachen
schüttelte, sagte, während der peinliche Gast aus dem Zimmer geleitet wurde:
«Das Mäuschen täte mir leid!» Er grinste reuig: «Mir auch! Augusta ist
fürchterlich!»
    Sie schlossen sich den beiden
anderen im Frühstückszimmer an, wo ein kleiner Imbiß aus kaltem Fleisch und
Obst aufgetragen worden war; aber kaum hatten sie sich niedergesetzt, als das
Geräusch von Rädern zu hören war; und kurz darauf kam der Diener herein, um
Fanny zu melden, daß Lady Laleham und Miss Laleham im Salon waren.
    Fanny mußte sich bei ihren Gästen
entschuldigen. Sie war überrascht, daß Lybster, im allgemeinen so verläßlich,
sie nicht verleugnet hatte; und als er die Tür hinter ihr geschlossen hatte,
erteilte sie ihm eine sanfte Rüge. Aber er schien sein möglichstes getan zu
haben, um die unerwünschten Besucher abzuweisen, indem er gesagt hatte, daß Mylady unabkömmlich sei. Er war
einfach überrannt worden. Lady Laleham hatte gebeten, Mylady eine Botschaft zu
übermitteln: sie würde sie nicht länger als eine Minute in Anspruch nehmen.
Mit sinkendem Herzen betrat Fanny den Salon.
    Es kam, wie sie es vorausgesehen
hatte. Lady Laleham, eine hübsche, mondän gekleidete Frau mit sehr korrekten
Manieren und großer Selbstsicherheit, hatte ganz offenkundig keine Absicht,
ihren Besuch kurz zu gestalten. Sie kam voller Entschuldigungen auf Fanny zu.
Da war doch ein Rezept für eingemachte Birnen, das sie schon vor vierzehn Tagen
versprochen hatte, der Haushälterin der teuren Lady Spenborough zu geben. Sie
wagte nicht daran zu denken, was Lady Spenborough von ihr gedacht haben mußte.
«Nur ist es mir aus den verschiedensten Gründen einfach entfallen. Ich glaube,
Sie wollten es außerdem sofort haben, und ich schäme mich wirklich! Ich habe es
bei mir, hatte aber das Gefühl, daß ich Ihnen eine Erklärung schulde.»
    Fanny konnte

Weitere Kostenlose Bücher