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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Kopf zu ihr, nickte immer wieder und dann stieg die Dame aus. Sie ging über die paar Stufen zu der großen gläsernen Drehtür und verschwand.
    „Alles o.k.“, rief Wagenmeister Krause noch hinter ihr her.
    Dabei nahm er wieder einmal seine Schirmmütze ab und wartete, bis von der hellblonden Lady nichts mehr zu sehen war.
    „Wie Sie das so machen“, wunderte sich Mutter Pfannroth. „Und womöglich können Sie außer Englisch auch noch andere Sprachen?“
    Jetzt erst wandte sich der Wagenmeister wieder um und setzte seine Mütze auf. „Was man eben so braucht“, sagte er und fingerte ein ganz klein wenig stolz an seinem Schnurrbart herum. „Schließlich sind wir ein Hotel mit internationalem Publikum. Im übrigen finde ich Sie sehr sympathisch, und es tut mir leid, daß Sie mit Ihrem Jungen zu spät gekommen sind. Ihr Junge gefällt mir übrigens auch ganz gut.“
    „Sie sind sicherlich verheiratet und haben Kinder?“ fragte Mutter Pfannroth.
    „Stimmt“, antwortete der Wagenmeister und machte die Tür der amerikanischen Limousine auf. „Entschuldigen Sie mich bitte. Aber ich muß den Wagen jetzt um die Ecke in die Garage bringen.“ Er stieg ein, ließ den Motor an und rollte los. Im Vorbeifahren winkte er noch.
    Die beiden Pfannroths sahen ihm nach, ohne zurückzuwinken und ohne zu lächeln, nur so.
    „Dann eben mit Volldampf zurück!“ sagte Peter nach einer ganzen Weile. „Wenigstens kann ich jetzt diesen Anzug und diese verflixte Krawatte gleich wieder ausziehen. Im Gleichschritt marsch, gnädige Frau!“
    Aber Frau Pfannroth rührte sich nicht vom Fleck. Sie sagte nur „Papperlapapp!“ und holte tief Luft. „Wenn du glaubst, wir fahren jetzt einfach wieder nach Hause und schenken der Städtischen Straßenbahn für nichts und wieder nichts auch noch das Fahrgeld für die Rückreise, dann kennst du deine Mutter schlecht. Zieh deine Krawatte gerade und auf geht’s! Dalli!“
    Das klang, wie wenn ein Offizier bei irgendeinem Angriff seinen Degen zieht und hinter sich ruft: „Mir nach!“
    Mutter Pfannroth dampfte wie ein Schlachtschiff in voller Fahrt auf die große gläserne Drehtür zu. Peter folgte ihr, sozusagen im Kielwasser. Als die Drehtür die beiden Pfannroths auf der anderen Seite wieder ausspuckte, sagte eine helle Stimme: „Guten Tag, meine Herrschaften!“ Diese Stimme gehörte einem sehr freundlichen kleinen Jungen, der in einer zinnoberroten Uniform steckte, die mit goldenen Litzen und goldenen Knöpfen besetzt war.
    „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“ fragte der zinnoberrote Junge jetzt. Die beiden Pfannroths waren nämlich ziemlich hilflos stehengeblieben und sahen nur staunend in die riesige Halle. Unter ihren Füßen lag ein großer und dicker Teppich. Hohe Marmorsäulen standen herum wie richtige kleine Türme, und dazwischen gab es eine Menge Schalter, breite Treppenaufgänge, die glänzende Messingtür des Fahrstuhls, Glasvitrinen mit allen möglichen Ausstellungsstücken und über dem Ganzen ziemlich hoch oben eine regelrechte Kuppel mit einem riesigen Kronleuchter aus hunderttausend kleinen Glasstücken. Im Hintergrund standen niedrige Tische und breite Klubsessel. Dort saßen verschiedene Damen und Herren, tranken Kaffee und rauchten Zigaretten oder Zigarren. Über eine der Treppen kam gerade ein ziemlich dicker Herr, der eine ganz dunkle Hautfarbe hatte und einen Turban trug. Er ging sehr langsam und las dabei in der Morgenausgabe vom „8-Uhr-Blatt“.
    Die beiden Pfannroths sahen sich um wie in einem Museum, und das brachte selbst den Jungen in seiner zinnoberroten Uniform etwas in Verlegenheit. „Der Portier ist gleich hier nebenan“, sagte er jetzt.
    „Danke schön“, antwortete Mutter Pfannroth. Sie hatte sich jetzt von ihrer ersten Verwunderung erholt. „Du bist hier Page, wie?“
    Der Junge fiel von einem Erstaunen ins andere. „Sehr richtig, gnädige Frau.“
    „Ganz nett!“ stellte Mutter Pfannroth ziemlich undurchsichtig fest, und sah beziehungsvoll zu Peter.
    Der Junge in seiner roten Uniform war jetzt völlig verblüfft. Zum Glück bewegte sich gerade wieder die Drehtür, und er mußte wieder einmal „Guten Tag!“ sagen. Dabei sah er allerdings immer noch kopfschüttelnd den beiden Pfannroths nach, die jetzt auf die Portierloge zusegelten.
    „Welche Zimmernummer, wenn ich bitten darf?“ fragte der Portier. Er trug eine Brille, und sein Rock hatte die gleiche zinnoberrote Farbe wie die Uniform des Jungen an der Drehtür.
    „Wir

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