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Gepeinigt

Titel: Gepeinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Saunders
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nächsten Begriff las er lediglich ab: »Genotyp-Untersuchungen und andere forensische und pathologische Daten.« Er hatte natürlich keine Ahnung, was damit gemeint war. Das war der Teil gewesen, den sein Ex-Anwalt für ihn ausgearbeitet hatte.
    Â»Interessante Behauptung, Mr. Johns. Ich ersehe aus den Akten, dass Sie Zugang zu sechsundsechzig Seiten der fraglichen Akten erhielten und teilweisen Zugang zu weiteren zweiunddreißig Seiten. Man hat Ihnen lediglich Einblick in etwa ein Drittel verweigert. Und diese Entscheidung wurde erst nach einer internen Besprechung gefällt. Erinnern Sie sich noch, warum man dieser Ansicht war, Mr. Johns?«

    Â»Irgendwas über Privatsphäre und Datenschutz«, murmelte er.
    Â»Genau! In diesem Fall überwog der Schutz der Privatsphäre das Recht auf Informationsfreiheit.«
    Bruce verzog höhnisch die Oberlippe, ein Ausdruck, der sich von seiner Art zu lächeln kaum unterschied. Er hatte jetzt genug. Diese blöde Ziege von Richterin pisste ihm ins Hirn. Weibern wie ihr hatte er es zu verdanken, dass er überhaupt im Gefängnis gelandet war.
    Wenn er’s recht bedachte, hatte sie mit ihren grau melierten Haaren, dem spitzen Haaransatz und dem Doppelkinn sogar gewisse Ähnlichkeit mit Sandra Hall.
    Â»Sonst noch was, Mr. Johns? Haben Sie noch etwas zu sagen?«
    Bruce las den Rest seiner Notizen vor und verstand ihr knappes Nicken als Aufforderung, sich zu setzen. Er verzichtete darauf, sie noch mehr zu reizen, aber er ließ sie keine Sekunde lang aus den Augen. In seinem Kopf begann sich ein Plan zu formen.
    Wie bei Sandra Hall, Pamela Hamill, Joanne Tucker und Susan Murphy.
    Sein Schwanz zuckte jetzt nicht nur, er war hart wie Stein. Bruce regte sich unbehaglich, weil seine engen Jeans kniffen. Hübsche Mädchen törnten ihn an, aber was ihn wirklich erregte, was seine Eier prall wie ein Ballon werden ließ, das war der Gedanke an Rache.
    Das war Sandra Halls Fehler gewesen. Ohne es zu wollen, hatte sie seine Eier fast zum Platzen gebracht.
    Sein Blick flackerte, als er daran zurückdachte. Er war in ein Kaufhaus gegangen, in die Elektronikabteilung, um sich über die neuesten Games zu informieren. Es war ruhig auf dem Stockwerk gewesen, nur leise Musik rieselte aus den
Lautsprechern. Eine wundervolle Art, einen freien Nachmittag zu verbringen. Einen von vielen freien Nachmittagen in seinem Leben.
    Bis sie kam und alles kaputtmachte.
    Sie war aufgetaucht, als gehöre ihr das ganze Kaufhaus, ein Männchen im Schlepptau, das er völlig richtig als ihren Ehemann identifizierte. Ohne einen Hauch von Höflichkeit war sie in den Gang marschiert, in dem er stand, und hatte sich dicht neben ihm an einem Regal zu schaffen gemacht. Dies war der Moment, als seine Wut zum ersten Mal aufflackerte. Er erinnerte sich noch gut daran. Ihr stand die ganze Abteilung zur Verfügung, aber nein, diese fette Kuh musste ausgerechnet sein persönliches Territorium betreten. Und das war noch nicht einmal das Schlimmste gewesen. Mit schriller Stimme motzte sie in einem fort ihren Mann an: »Könntest du nicht einmal …? Wann wirst du je begreifen, dass …? Bist du sogar zu blöd, um …? Ohne Punkt und Komma. Es war zum Verrücktwerden, und mit seiner Ruhe und seinem Frieden war’s vorbei. Und dann, als ob das nicht genug wäre, beugte sich die fette Schlampe auch noch über ihn und griff sich den Stapel, den er aussortiert hatte, um ihn durchzusehen! Sie drückte ihre schwabbelnde Hüfte an ihn und erstickte ihn fast mit ihrem widerlich stinkenden Talkumpudergeruch.
    Und ihr Schicksal war besiegelt.
    Seit seiner Kindheit konnte Bruce Johns Tyrannei nicht ertragen, vor allem nicht von Frauen. Er war schwer versucht gewesen, die Pute an ihrem fetten Hals zu packen und an die nächste Wand zu rammen, hatte sich dann aber für ein weitaus befriedigenderes Vorgehen entschieden. Er hatte ihr stillschweigend Platz gemacht – sie zuckte nicht einmal mit der Wimper – und sich in den nächsten Gang zurückgezogen.
Mit nervtötender Stimme hackte sie weiter auf ihrem Mann herum. Als würde jemand mit dem Fingernagel über eine Schiefertafel kratzen. Als er ihre nörgelnde Stimme nicht mehr ertrug, suchte er in einem weiter entfernten Gang Zuflucht, von dem aus er sie im Auge behalten konnte. Sah zu, wie sie die Elektronikabteilung verließ, ohne etwas zu kaufen, folgte ihr durch mehrere

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