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Gepeinigt

Titel: Gepeinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Saunders
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genauso wenig wie er. Er gestattete sich ein zögerliches Lächeln. War ihm eine Lektion je sanfter, freundlicher erteilt worden? Er bezweifelte es. Ja, er mochte Margot. Ihm gefiel so vieles an ihr. Wenn sie nur nicht einen weißen Kittel und ein Stethoskop tragen würde.
    Ein unmissverständlicher Piepton riss beide aus ihren Gedanken. Sie blieben stehen und klopften ihre Taschen ab. Margot lächelte. So ein hübsches Lächeln, fand er.
    Sie hatte ihr elektronisches Zauberdings als Erste in der Hand und wedelte damit.
    Â»Es ist meins.« Sie tippte gekonnt mit einem Stift darauf herum, und erneut waren klickende, metallische Töne zu hören.
    Â»Sie müssen mich entschuldigen, Nick, ich muss kurz weg. Wenn Sie vorne links gehen, erreichen Sie die Rezeption. Jemand wird Sie dann auf Marys Station führen. Ich werde dazustoßen, wenn ich kann. Falls nicht«, sie hielt ihm abermals ihre Hand hin, »möchte ich mich jetzt schon von Ihnen verabschieden. Es hat mich sehr gefreut, Sie wiederzusehen, wenn auch unter diesen bedauerlichen Umständen.«
    Nick lächelte so selten, dass es sich anfühlte, als würde eine Schlammmaske aufplatzen.

    Â»Ich melde mich.«
    Ein knappes Nicken und sie war verschwunden.
    Nick fand die Rezeption ohne Schwierigkeiten. Man händigte ihm eine große Papiertüte und einen Haftnotizzettel aus, auf dem stand, er solle sich mit Detective Constable Becker in Verbindung setzen.
    Er wusste, dass er diesen Anruf zuerst erledigen musste, obwohl er nun endlich mit Mary reden wollte. Er bedankte sich bei der freundlichen Rezeptionistin, die ihm grob aufgezeichnet hatte, wie er zu Marys Station kam. Er hatte die Eingangstür beinahe erreicht, um draußen in der trüben Nachmittagssonne seinen Anruf zu erledigen, als ihm die Reporter einfielen. Was für ein Tag, dachte er erschöpft. Und er ist noch lange nicht zu Ende. Er ging zur Rezeption zurück und zeigte erneut seinen Ausweis vor.
    Â»Dürfte ich mein Handy benutzen?«, fragte er höflich.
    Die Frau schnitt eine Grimasse.
    Â»Das sehen wir gar nicht gerne, Sergeant. Aber Sie dürfen ausnahmsweise dieses Telefon hier nehmen.« Sie reichte ihm ihr Headset.
    Â»Danke.«
    Claudia war bereits nach zweimal klingeln dran. »Hallo, Chef. Haben Sie die Sachen gekriegt?«
    Â»Ja, danke. Was Neues?«
    Â»Wenig. Tom und Nathan haben sich die Bänder noch mal gründlich angeschaut. Nichts. Sergeant Wilson hat mit Wes geredet. Er meint, die Fußspuren und die Reifenabdrücke könnten uns weiterbringen, aber es dauert noch mindestens zwei Tage, bis alle Ergebnisse vorliegen. Und er weiß noch nicht, was es mit den verwischten Fingerabdrücken auf dem Auto und der Plastiktüte auf sich hat. Das wär’s, Chef.«

    Hatte er wirklich erst gestern den Divisional Detective Inspector dazu überredet, ihm ein Spurensicherungsteam zur Untersuchung des Parkplatzes und Marys zurückgelassenem Auto zur Verfügung zu stellen? Er war auch nach dem Eintreffen der Leute dort geblieben, obwohl es nichts gab, was er noch tun konnte. Er hatte alles genau mitverfolgt und versucht, ein Gefühl für das Verbrechen zu bekommen. Seine in blaue Overalls gekleideten Kollegen hatten gründliche Arbeit geleistet, zuerst Fotos gemacht und dann Abdrücke und mögliche Spuren gesammelt. Stunden später hatten sie zwar eine Menge beschrifteter Plastikbeutel gehabt, aber immer noch keinen Hinweis auf Marys Aufenthaltsort.
    Â»Gut, Claudia, passen Sie auf. Ich werde jetzt gleich mit Mary reden. Ich werde sie nach Hause bringen und ihr ein wenig Gesellschaft leisten. Ins Büro komme ich heute wohl nicht mehr. Ich melde mich, falls sie mir was Relevantes verrät. Ach ja, die behandelnde Ärztin hat was Interessantes gesagt. Sie glaubt nicht, dass Mary vergewaltigt wurde. Aber man hat ihr offenbar übel zugesetzt. Sie wissen ja, was ich immer sage: Bei einem Verbrechen sollte man nicht nach dem Wie, sondern nach dem Warum fragen. In dem vorliegenden Fall könnte das so sein. Ich möchte, dass Sie rausfinden, welche Kerle sie hinter Gitter gebracht hat, gegen wen sie ausgesagt hat, und so weiter. Rufen Sie mich an, wenn Sie was finden sollten.«
    Â»Wird gemacht, Sarge.«
    Â»Jemand von den Jungs hier?«
    Â»Bloß Tom.«
    Â»Gut, geben Sie ihn mir.«
    Es rauschte, während er wartete. »Tom, hier ist Nick. Ein Mensch kann statistisch

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