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Gequält

Gequält

Titel: Gequält Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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mit Luft, als wäre er eine längere Strecke getaucht, und las weiter.
    Kriminalkommissar Karlsson von der Helsingborger Polizei fand die Tote in Bjuv. Er beschreibt das Verbrechen als »grauenvoll«.
    »Ich glaube nicht, dass ich jemals was Schlimmeres gesehen habe«, sagt der erfahrene Mordermittler.
    Conny erhob sich. Er konnte nur mit Mühe das Gleichgewicht halten und musste sich an der Wand des Korridors abstützen, um zurück in sein Zimmer zu gelangen.
    Er hielt sein Gesicht unter kaltes Wasser und betrachtete sich geistesabwesend im Spiegel. Er hatte einen pochenden Kopfschmerz, und es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Ihm konnte in dieser Sache nichts vorgeworfen werden, nicht dafür. Das Schwein. Warum zum Teufel Mona? Das war nicht gerecht, vollkommen unakzeptabel.
    Conny packte seine Sachen zusammen und suchte die Rezeption auf.
    »Can I use your phone? Telephone? Ring ring. I pay.«
    Conny wedelte mit einem Fünfzig-Euro-Schein vor der Nase des Franzosen. Dieser nahm ihm den Geldschein ab und stellte ein Telefon auf den Tresen.

35
    »Karlsson.«
    »Ich habe da einen Conny Bladh am Apparat. Er will wissen, wer für die Ermittlung des Mordes an Mona Björklund in Bjuv zuständig ist. Soll ich ihn durchstellen?«
    »Ja, verdammt!«
    »Einen Augenblick, mal sehen. Bitte!«
    »Hallo? Conny?«
    »Nein, das war offenbar der falsche Knopf. Ich versuche es noch einmal. Jetzt aber.«
    Es klickte.
    »Hallo? Conny Bladh?«
    »Ich hätte gerne die Person gesprochen, die die Ermittlung zum Mord an Mona Björklund leitet.«
    »Am Apparat. Aber ich höre Sie schlecht. Wo sind Sie?«
    »Der Mann, nach dem Sie suchen, ist Henk Utrecht.«
    »Henk Utrecht ist tot.«
    »Bitte?«
    »Henk Utrecht ist tot«, wiederholte Karlsson. »Er wurde auf einem Rastplatz bei Jönköping gefunden, und zwar mindestens vierundzwanzig Stunden, ehe Mona Björklund in ihrer Wohnung in Bjuv ermordet wurde.«
    Conny Bladh verschlug es die Sprache.
    »Sie verstehen jetzt vielleicht, warum wir unbedingt mit Ihnen sprechen wollen.«
    »Henk ist tot?«
    »Leider. Wo sind Sie?«
    »Wie?«
    »Es deutet fast alles auf einen Selbstmord hin, bis auf wenige Umstände, die für einen anderen Hergang sprechen.«
    »Die Schweine, die haben sie doch nicht mehr alle. Dreihunderttausend, das ist doch nichts.«
    »Wir brauchen Sie hier vor Ort.«
    »Reden Sie mit Bäckelin im Krankenhaus in Helsingborg.«
    »Mit wem?«
    »Mit Bäckelin, er ist Arzt.«
    Conny Bladh legte auf. Karlsson drückte die Taste vom Empfang.
    »Ich brauche die Nummer des letzten Anrufers. Und nächstes Mal stellst du ihn sofort durch. Verstanden?«
    »Ja, ja, ja, du musst ja nicht gleich so unfreundlich werden. Ich tu, was ich kann.«
    »Tus einfach.«
    Karlsson knallte den Hörer auf die Gabel und ging auf den Korridor.
    »Gerdin«, schrie er.
    Sein Kollege schaute aus seinem Büro.
    »Conny Bladh hat angerufen, aber die Verbindung wurde unterbrochen. Ich glaube, er ist im Ausland.«
    Karlssons Telefon klingelte, er hastete zurück in sein Büro und riss den Hörer hoch.
    »Ja?«
    »Du brauchst nicht zu schreien.«
    Die Dame aus der Zentrale klang gekränkt.
    »Was willst du?«
    »Du hast dich nach der Nummer erkundigt.«
    »Ja.«
    »Willst du sie jetzt oder nicht?«
    »Sag sie einfach«, sagte Karlsson und griff zu Papier und Kugelschreiber.
    Die Empfangsdame leierte die Zahlen herunter.
    »Danke«, sagte Karlsson, um das Gespräch so schnell wie möglich zu beenden.
    »Willst du nicht wissen, wo das ist?«
    »Das weißt du?«, fragte Karlsson.
    »Die Ländervorwahl ist Frankreich, die Ortsvorwahl Paris.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Ich habe als Au-pair-Mädchen dort gearbeitet.«
    »Er hat aus Frankreich angerufen?«, fragte Karlsson.
    »Soll ich eine Verbindung für dich herstellen?«
    »Natürlich.«
    »Jetzt?«
    »Ja!«
    »In Ordnung. Einen Moment. Mal sehen. So. Nee. Dann halt anders. Warte, jetzt.«
    Das Freizeichen ertönte, jemand sagte etwas auf Französisch.
    »Eh, yes, my name is Inspector, Chief Inspector Karlsson from the Swedish police and I would like to talk to Conny Bladh. Swedish guy.«
    Er erhielt eine lange Antwort auf Französisch.
    »Speak English?«, sagte Karlsson versuchsweise.
    »No«, sagte die Stimme. Dann wurde aufgelegt.
    Karlsson verharrte mit ans Ohr gedrücktem Hörer.
    »Hello? Can you hear me?«
    Er wandte sich an Gerdin, der ihm gefolgt war.
    »Er hat aufgelegt. Conny muss sich das Telefon von jemand anderem geliehen haben. Was

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