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Gequält

Gequält

Titel: Gequält Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Koppel
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zusammen.«
    Janina gehorchte. Sara wandte sich an Conny.
    »Wir erledigen das rasch und einfach«, sagte sie.
    Sie betrachtete seinen Penis, der bereits schlaff und leblos herabhing.
    »Zieh deine Hose hoch. Wir wollen nicht gemein sein. Wir sind keine Monster.«
    Conny zog seine Jeans hoch und knöpfte sie zu.
    »Du hast Mona erwürgt. Was hat sie dir getan?«
    »Und du hast ja nicht gerade übermäßig lange getrauert.«
    Sie nickte Janina zu.
    »Jetzt die Hände. Vor dem Bauch.«
    Janina fesselte Connys Hände mit einem weiteren Kabelbinder, stieg dann aus dem Bett und streckte die Hand nach ihrer Jeans aus. Conny lag gefesselt auf dem Bett und war nicht in der Lage, sich wegzubewegen.
    »Ich seid verdammte Schweine. Henk umzubringen, weil ich mich aus dem Staub gemacht habe. Was sollte das? Wolltet ihr ein Exempel statuieren?«
    Sara seufzte.
    »Ist diese Diskussion wirklich nötig? Nicht wir haben Henk auf dem Gewissen, sondern du. Was glaubst du denn? Dass wir das Ganze auf sich beruhen lassen? Nein, Conny, so dumm kannst nicht einmal du sein.«
    Matte hielt immer noch die Pistole am ausgestreckten Arm. Sara ging ans Fenster und nahm das Gewehr von der Kommode. Sie hob es vorsichtig in Schulterhöhe, ohne den Kolben mit der Wange zu berühren. Dann ging sie zu Matte.
    »Ist es geladen?«
    »Schau dir das Magazin an.«
    »Das hier?«
    Sara nahm es heraus, betrachtete es und ließ es wieder einschnappen.
    »Ja.«
    »Sicherung?«
    »Nein, einfach abdrücken.«
    »Gut.«
    Sara hielt das Gewehr auf Taillenhöhe und ging langsam auf das Bett zu. Conny lächelte sie an.
    »Glaubst du, ich habe Angst? Ich habe keine Angst.«
    »Gut«, sagte Sara. »Ich glaube dir.«
    Sie wandte sich an Janina.
    »Jetzt ist es Zeit, zu verschwinden.«
    »The money  … ?«
    Sara nickte zustimmend, und Janina lief zum Rucksack und riss die Geldbündel heraus. Sie drückte sie an die Brust, ließ aber alles fallen, als Sara ihr ins Gesicht schoss. Der Schuss klang in dem kleinen Zimmer wie eine Explosion. Instinktiv hob Matte seine Waffe. Sara vollführte eine beschwichtigende Geste und trat neben das Bett. Sie beugte sich über Conny, lächelte ihn an und schoss dann Matte in die Brust. Conny schrie.
    »Pst«, ermahnte ihn Sara und legte ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen.
    Sie umrundete das Bett, lehnte das Gewehr an die Wand und stieg dann vorsichtig, um nicht in Blut zu treten, über den leblosen Matte hinweg. Mit gewisser Mühe hob sie seine rechte Hand, die immer noch die Pistole hielt, und schoss auf Conny, bis es still wurde.
    Dann ließ sie Mattes Hand los, ergriff das Gewehr, ging um das Bett herum und schnitt die Kabelbinder um Connys Hand- und Fußgelenke mit einer neu gekauften Nagelschere durch, die sie extra zu diesem Zweck mitgebracht hatte. Die durchgeschnittenen Kabelbinder und die Nagelschere legte sie auf den Nachttisch. Dann drückte sie Conny das Gewehr in die Hände. Mithilfe seiner leblosen Finger schoss sie ein letztes Mal in die Wand über Mattes Kopf.
    Sie ließ das Geld liegen und verließ das Hotel über den Hinterhof. Wer sie dabei beobachtete, würde der Polizei nie im Leben davon erzählen.

70
    Gerdin holte seinen Kollegen ein paar Minuten nach vier Uhr morgens vor seiner Haustür ab.
    Karlsson stieg ein, unterdrückte ein Gähnen und schnallte sich an.
    »Erzähl«, sagte er.
    »Matte und Conny, beide tot. Plus eine Hure, die Conny auf dem Zimmer hatte.«
    »Sie haben sich gegenseitig erschossen?«
    »Hat ganz den Anschein. Offenbar ging es um Geld.«
    »Wo?«
    »Ein runtergekommenes Hotel in der Nähe der Clubs.«
    »Wir hatten also recht? Conny ist zurückgekehrt, um sich zu rächen.«
    Karlsson schaute eine Weile schweigend aus dem Seitenfenster.
    »Furchtbar«, sagte er schließlich. »Beide Söhne.«
    »Hm.«
    »Was soll sie denn jetzt machen? Die eigenen Kinder zu überleben und dann auch noch auf diese Weise.«
    Gerdin schwieg. Sie parkten am selben Ort wie wenige Tage zuvor, betraten das Haus und gingen die Treppe hoch. Sie sahen sich an, dann streckte Karlsson die Hand aus und klingelte.
    Es war halb fünf an einem normalen Arbeitstag, und Margit Svensson sollte davon unterrichtet werden, dass nun auch ihr zweiter Sohn tot war. Erschossen in einem Kopenhagener Hotel.

71
    Anders Malmberg wurde von einer freundlich lächelnden Frau am Empfang abgeholt. Sie nannte ihren Namen, aber Anders war zu nervös, um ihn sich zu merken. Er folgte ihr in einen Fahrstuhl und durch einen Korridor zu einer

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