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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ihre Bücher, als bemerke er sie jetzt erst. »Sie gehen aufs College? Sie sind zwar noch jung, aber anstrengend ist es trotzdem, nicht wahr?«
    »Sehr anstrengend.« Sie zögerte, dann setzte sie hinzu: »Ich mache einen Abschluss in Computerwissenschaften. Wenn ich Ihre Dateien pflegen soll -«
    »Nein!« Er fing sich wieder. »Ich meinte, Nein, danke. Da bin ich ein wenig paranoid. Wenn es um das Eingeben von Zahlen geht, vertraue ich keinem.« Er lächelte. »Ich habe zu hart gearbeitet, um mir jetzt einen Fehler zu leisten. Ich bin sicher, Sie verstehen das.«
    »Natürlich.« Sie verstand seine Vorsicht nur zu gut, und sie gab sich einen Ruck. »Und vielen Dank, ich nehme Ihr Angebot an.«

5
    Colin Baxters Stimme dröhnte Zack ins Ohr. »Ich habe dich Aktien meiner Gesellschaft kaufen lassen, damit du ein bisschen Gewinn machst, obwohl nur Gott weiß, wozu du den noch brauchst, und das ist der Dank? Du ziehst mich mit Hilfe meiner eigenen Aktionäre über den Tisch!«
    Zack wünschte, er hätte gewusst, wie man Baxter auf Lautsprecher legte. Dann hätte er wenigstens sein Trommelfell geschont, wenn schon nicht seinen Blutdruck. »Ich habe die Aktien auf der Basis falscher Angaben gekauft.« Zack sprach mit kalter, klarer Stimme, ohne jeden Anflug
von Gefühl, wie immer, wenn er wütend war. Wie immer, wenn er feststellen musste, dass er betrogen worden war. »Du hast mich belogen, was den Jahresabschluss angeht. Du hast es aussehen lassen, als mache die Firma Gewinn.«
    »Sie hat Gewinn gemacht.«
    »Du hast die Bücher frisiert.« Zack rieb sich die Stirn. Er war erkältet. Er hatte Kopfweh. Er hatte Halsweh. Warum hörte er jetzt Baxter zu, wie der seinen Koller bekam? Zack hatte Meredith dezidiert erklärt, dass er das Gespräch nicht annehmen wollte.
    »Zum Teufel!« Baxter schnaufte schwer ins Telefon. »Alle frisieren die Bücher.«
    »Ich nicht.« Zack hatte viele Fehler, so man seiner Schwester glauben wollte, aber Unredlichkeit gehörte nicht dazu.
    »Du nicht . Der verdammte Pharisäer Zachariah Givens frisiert keine Bilanzen. Er macht Profit, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Sein Unternehmen ist stabil und flüssig.« Baxters Sarkasmus wich einem Anflug von Gejammer. »Nun, ein paar von uns haben kein solches Vermögen im Hintergrund, und -«
    Zack hasste Bauchschmerzen. »Baxter, wir sind zusammen aufgewachsen, erinnerst du dich? Du wurdest mit einer ganzen Schublade voller silberner Löffel im Mund geboren.«
    Trotz durchdrang Baxters Stimme. »Aber du warst reicher.«
    Wie immer lag hier das Problem. Wenn man einen Vorfahren hatte, der zu den Industriebaronen des neunzehnten Jahrhunderts zählte und dessen sämtliche Nachkommen mit dem Talent zum Geldmachen gesegnet waren, dann startete man mit einem Vermögen und behielt es auch. Jeder Freund, den man jemals hatte, wusste, wie reich man
war, und, abgesehen von ein paar wenigen, nahm einen jeder aus. Jede Frau, die man je kennen lernte, wollte einen aus diesem Grund. Jeder Betrug war rechtens, nur weil Zack Givens ein Vermögen besaß.
    Die Sache mit Baxter und seiner Firma hatte einmal mehr bewiesen, wie einfältig Zack war - und wie besonnen. Auf Grundlage der Informationen, die Baxter ihm gegeben hatte, hätte er vielleicht in die Firma investiert, aber nachdem er im Jahresbericht Widersprüche entdeckt hatte, hatte er eigene Nachforschungen angestellt und die Firma kurz darauf ganz auf die altmodische Art übernommen, was Baxter die Macht kosten würde.
    Zu dumm, dass er wieder ein Stück seines Glaubens an die Menschheit verloren hatte. »Mich hintergeht keiner, Baxter. Ich weiß nicht, wie du darauf kommen konntest, dass dir das gelingen könnte.« Er legte auf und löste langsam die Finger vom Hörer. Er betätigte die Sprechanlage und sagte: »Meredith, kommen Sie bitte herein.«
    Sie kam hastig durch die Tür geeilt. Er wusste, sie hatte auf die Order gewartet. Sie zitterte sichtlich und war grau vor Angst.
    Das war die Wirkung, die er auf Sekretärinnen hatte. »Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie Colin Baxter nicht durchstellen dürfen?«
    »Ja, Sir, aber er hat gesagt -«
    »Es ist mir egal, was er gesagt hat. Sie arbeiten für mich .«
    Meredith fuhr verbissen fort: »Er hat die letzten drei Tage zweimal täglich angerufen.«
    Weil er immer noch an Baxters Doppelzüngigkeit und seiner eigenen Leichtgläubigkeit zu kauen hatte, sagte er grimmig: »Ich verstehe nicht, wie Mrs. Farrell Sie als Vertretung vorschlagen

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