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Gerissen: Thriller (German Edition)

Gerissen: Thriller (German Edition)

Titel: Gerissen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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hatte und nicht nur improvisierte, nachdem Jerry Redfeather eingeschritten war.«
    »Was bedeutet, dass Harrow es die ganze Zeit geplant hatte«, sagte Ivy.
    »Sie haben’s erfasst.«
    Ivy drückte auf den Schalter für die Kellerbeleuchtung. Nichts geschah. »Wenn das stimmt«, sagte sie, »warum waren dann alle so überzeugt, dass Mandrell das Hirn war?«
    Gagnon lächelte. Seine Schneidezähne: ja, ein bisschen zu weiß und gleichmäßig, um echt zu sein. »Ein Punkt für Sie«, sagte er. Dann machte er selbst einen. »Aber es ist Harrow, der sitzt.«
    »Und Mandrell ist im Zeugenschutzprogramm?«, fragte Ivy.
    »Teil des Handels.«
    »Wovor muss er geschützt werden?«
    »Vor Harrow natürlich.«
    »Aber der ist hinter Schloss und Riegel.«
    »Als Zivilistin können Sie das nicht wissen, aber die Typen im Knast haben auch vom Gefängnis aus Zugriff«, sagte Gagnon. »Und Betty Ann ist irgendwo dort draußen.«
    »Ist sie auch gefährlich?«
    »Bei dem ganzen Geld, mit dem sie entkommen ist?«, meinte Gagnon. »Damit können Sie so viel Gefahr kaufen, wie Sie wollen.«
    »Leon sagt, Sie behalten ihre Schwester im Auge.«
    »Claudette«, sagte Gagnon. »Ein oder zwei Jahre älter. Sie hingen sehr aneinander.«
    »Ich würde gern mit ihr sprechen.«
    »Das kann ich arrangieren.«
    Ivy bückte sich, um den Keller besser überblicken zu können. Schwaches Licht drang durch ein hohes, verstaubtes Fenster und beleuchtete einen niedrigen Stapel Betonblöcke auf dem Lehmboden. »Mit Mandrell möchte ich auch reden«, sagte sie.
    Gagnon zwinkerte. »Er ist im Zeugenschutzprogramm.«
    »Aber bedeutet das, dass ich nicht mit ihm reden könnte?«, fragte Ivy. »Nicht mal am Telefon?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Gagnon.
    »Wer dann?«, fragte Ivy.
    Gagnon musterte sie. »Ein Krimi, der auf dem Fall basiert?«, fragte er. »Reden wir darüber?«
    »Etwas in der Art.«
    »Ich werde ein paar Anrufe machen«, sagte Gagnon.

    Gagnon arrangierte für achtzehn Uhr ein Treffen mit Claudette Price. Somit musste Ivy ein paar Stunden totschlagen. Sie fuhr in West Raquette umher und begriff schließlich, dass das meiste von dem, was sie sah, ländliche Armut war oder etwas Ähnliches. Das Footballteam hatte Training. Als sie das dritte oder vierte Mal an der Highschool vorbeikam, hielt Ivy an, um zuzuschauen.
    Die Spieler trugen orangefarbene Hosen, weiße Trainingshemden, orangefarbene Helme. Angriff gegen Abwehr, mit nur einer Handvoll Reservespieler. Sie übten den gleichen Spielzug wieder und wieder, ein Off-Tackle, das für den Zuschauer einfach nur langweilig war. Es begann zu nieseln. Die Jungs wurden dreckig, alle Farben verblassten, leuchtendes Orange verwandelte sich in Braun. Nach einer Weile ließ der Trainer – ein gebückter alter Mann – seine Trillerpfeife schrillen. Die Mannschaft lief zurück zur Schule, was hieß, dass sie mit auf den Asphalt knallenden Stollen den Parkplatz überquerten. Der Trainer, ein Netz mit Bällen über die Schulter geworfen, kam als Letzter. Ivy stieg aus dem Saab.
    »Trainer?«, sagte sie. »Auf ein Wort?«
    Der Trainer musterte sie blinzelnd. Er hatte buschige weiße Augenbrauen und eine Nase, die öfter als einmal gebrochen worden war.
    »Kenne ich Sie?«, fragte er.
    »Ivy Seidel«, stellte Ivy sich vor. »Sind Sie hier schon lange Trainer?«
    »Neununddreißig Jahre«, antwortete er. »Ist das lange genug?«
    Ivy spulte ihre Geschichte ab – Buch, Recherche, Überfall; alles kam als einziges Durcheinander heraus und lud zu einer Ablehnung ein.
    »Möchten Sie über Vance Harrow reden?«, fragte der Trainer. »Kommen Sie ins Trockene.«

    Der Trainer hatte sein Büro direkt neben den Umkleideräumen. Der Lärm der lachenden, schreienden und Dinge umherwerfenden Jungen drang durch die Wände. Der Trainer schien ihn nicht zu hören.
    »Harrow war ein ziemlich guter Spieler«, sagte er. »Aber nicht in Simeon Carters Liga. Carter war der beste Spieler, den wir jemals hatten. Abgesehen davon besaß er eine fiese Ader, mindestens so breit.« Der Trainer spreizte die Hände. »Carter, meine ich. Hätte es schaffen können, viel Kohle mit diesem blöden Spiel zu machen.«
    »Aber?«, fragte Ivy.
    »Er war ein schlechter Junge.«
    »Und Harrow?«, fragte Ivy. »War der auch ein schlechter Junge?«
    »Nein.« Der Trainer funkelte sie kurz an, dann sah er weg. Seine nasale, barsche Stimme wurde ein wenig weicher. »Wer in einer Stadt wie dieser aufwächst, braucht Zügel.«
    »Ist er

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