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Gerissen: Thriller (German Edition)

Gerissen: Thriller (German Edition)

Titel: Gerissen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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Leben.«
    »Ich meine, ob er einen Unfall hatte?«
    Der Trainer schüttelte den Kopf. »Einer dieser geschmeidigen Jungs, die man nie sauber trifft. Hat in seinem letzten Jahr immer für mich im Angriff gespielt.«
    »Was war nach der Highschool? Hat er irgendwann danach eine Verletzung erlitten?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, sagte der Trainer. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Ivy, obgleich sie es mittlerweile in gewisser Weise tat. Der Harrow mit der Skimaske lief im Entengang, langsam und schwerfällig; der erstarrte, grinsende Harrow in der Endzone war ein wunderbarer Athlet, zum Laufen geboren, sein Stil klassisch. Und daraus folgte?
    Der Trainer schaltete das Gerät ab.
    »Hat Ihnen das geholfen?«

Sechzehn
    U m achtzehn Uhr öffneten sich die Türen des Wal-Mart in der Nähe der Brücke nach Kanada. Einige Mitarbeiter, noch in Arbeitskleidung, traten heraus und gingen zum Parkplatz. Eine von ihnen, eine hübsche Frau mit wilder blonder Mähne, blickte sich um und sah den Saab. Sie kam herüber, und mit jedem Schritt alterte sie ein bisschen mehr. Am Ende wirkte die Frau wie sechs- oder siebenunddreißig, wenngleich Ivy wusste, dass sie ein paar Jahre jünger war. Auf dem Anstecker an ihrer Jacke stand: Hi! Ich bin Claudette. Wie kann ich Ihnen helfen?
    Ivy kurbelte das Fenster herunter.
    »Hat Ferdie Gagnon Sie geschickt?«, fragte Claudette. Sie hatte die heisere Stimme einer Raucherin.
    Ivy stellte sich vor.
    »Schreiben Sie über Betty Ann?«, fragte Claudette.
    »Nicht direkt«, erwiderte Ivy. »Aber sie gehört zu meiner Recherche.«
    Claudettes Blick wanderte über den Saab. »Gehört der Ihnen?«
    »Ja.«
    »Netter Untersatz«, meinte Claudette.
    »Können wir irgendwohin fahren?«, fragte Ivy. »Ich könnte Sie vielleicht zum Essen einladen.«
    »Mögen Sie Chinesisch?«, fragte Claudette.
    »Gern.« Um die Ecke des Verlaine’s lag ein Restaurant mit Sichuan-Küche, das sie sehr mochte, und das Vegetarierlokal mit Shanghai-Spezialitäten ein paar Türen weiter war fast genauso gut.
    »Ich auch«, sagte Claudette. »Fahren wir zum Tiki Boat.«
    »Soll ich hinter Ihnen herfahren?«
    »Nein«, wehrte Claudette ab. »Ich bin im Moment nicht in der Stimmung zu fahren.« Sie lief um das Auto und setzte sich auf den Beifahrersitz. »Wenn wir vom Parkplatz kommen, links.« Claudette riss sich den Arbeitskittel herunter und warf ihn auf den Rücksitz. »Stört es Sie, wenn ich rauche?«
    Es störte Ivy, aber das war kein guter Einstieg. »Nicht, wenn Sie’s lassen«, erwiderte sie.
    Claudette, eine Schachtel Billigkippen schon in der Hand, zögerte. »He«, meinte sie, »das ist richtig witzig.« Sie zündete sich eine an, inhalierte genüsslich, öffnete das Fenster einen Spalt und warf das Streichholz hinaus. »Okay, wenn ich den klaue?«
    »Wen klaue?«, fragte Ivy.
    »Den Nicht-wenn-Sie’s-lassen«, sagte Claudette.
    »Geht in Ordnung«, sagte Ivy. Sie bog links ab und folgte dem Highway am Fluss entlang zurück nach West Raquette. Mittlerweile war es dunkel, der Fluss blauschwarz und ölig, am anderen Ufer schimmerten Lichter. »Es muss schön sein, am Fluss zu leben«, sagte sie.
    Claudette zuckte die Achseln. »Ich geh ja nicht angeln oder so. Die nächste rechts.«

    Sie saßen hinten im Tiki Boat, unter einer roten, verstaubten Laterne, in der ein paar Fliegenkadaver klebten. Claudette zog ihre Jacke aus. Sie hatte einen Körper, der gerade im Begriff stand, die Grenze von extremer Üppigkeit zu etwas anderem zu überschreiten. Die Kellnerin kam herüber.
    »Sollen wir uns eine Feuerschale teilen?«, fragte Claudette.
    »Warum nicht?«, erwiderte Ivy, nicht sicher, um was es sich handelte.
    Die Kellnerin kehrte mit einer Tonschale und einem männlichen Assistenten zurück. Er hielt ein Streichholz an die senffarbene Flüssigkeit darin und leierte »Südsee-Feuerschale«. Flammen schlugen hoch. Claudette wickelte ihren Strohhalm aus und begann zu schlürfen, sobald die Flammen erloschen waren.
    »Soll ich das alles alleine trinken?«, fragte sie. »Das würde Ihnen leidtun.«
    Ivy wickelte ihren Strohhalm aus.
    »Gut, hm?«, sagte Claudette ein oder zwei Momente später. »Was ist da drin?«, fragte Ivy. Trotz ihrer Erfahrung als Barkeeperin konnte sie es einfach nicht feststellen.
    »Alles, was Sie sich vorstellen können«, erwiderte Claudette.
    Ivy studierte die Karte.
    »Halten Sie sich nicht damit auf«, sagte Claudette. »Die Spezialität des Hauses ist die

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