German für Deutsche
Beispiel beim Flugzeug mit dem Sprit), Runners Point (eine Ladenkette für Laufzubehör), Wireless Access Points (die man, weil merkfähiger, besser › Hotspots‹ nennen sollte), Meeting Points, Match Points (die spielentscheidenden Punkte), Snack Points (die ehedem › Würstchenbude‹ hießen), natürlich auch Service Points, Welcome Points (wo man willkommen geheißen wird), Check Points (nur nicht mehr an einer innerdeutschen Grenze und deshalb andernorts häufiger) und Turning Points (wo man sich noch entscheiden kann).
Fundstück
» Manager sollten die Customer Touchpoints kennen und die Mikroprozesse der Kunden genau verstehen.« FTD ( 7-2 010) Gemeint sind alle realen (Gespräch) oder virtuellen (Werbung) Gelegenheiten, wo Kunden mit Produkten in Kontakt kommen und Verkaufschancen lauern .
Pole Position; Pole-Position
Engl. pole position : Pole Position, vorderste Startposition
Engl. pole : Mast, Pfahl, Pfosten; Pol
Sprachgeschichte
Von lat. palus ( › Pfahl‹) leitet sich protogermanisch pal ab. Und von dort hat sich mit pal das Altenglische bedient, woraus sich pole entwickelte. Dass im Englischen heute pole auch › Endpunkte der Erdachse‹ meint, ist Ausspracheschludrigkeiten verschuldet; entlehnt ist es nämlich von lat. und griech. polus ( › geographischer Pol; Himmelsgewölbe‹).
Im westfälischen Dialekt gibt es noch heute den Pohlbürger; der war im Mittelalter der Bewohner des durch Pfähle und Gräben befestigten Bezirks, der als Ring um die eigentliche Stadtmauer gelegt war.
Sprachgebrauch
Der Motorrennsport hat uns › Pole Posit io n ‹ beschert. Bezeichnet wird damit ein Startplatz in der ersten Reihe, der durch den Gewinn von Qualifikationstrainingsläufen erkämpft wird. An der Pole Position stehen keine Stangen herum; das gibt es nur bei englischen Pferderennen, bei denen die Bahn durch Pfähle (engl. poles ) abgegrenzt ist.
Da Männer oftmals zugleich motorsport- wie aufstiegsorientiert sind, wird › Pole Position ‹ heute auch in metaphorischer Absicht in Medien genutzt, um generell eine günstige Ausgangsposition in einem Wettbewerb zu bezeichnen.
Fundstücke
» Fahrschule Pole-Position in Düsseldorf: Fahrschule, die sich auf die Zweiradausbildung spezialisiert hat.« fahrschule-poleposition.de ( 6-2 007)
» Spielregeln für die Pole-Position : So stellen Sie sich auf für die Märkte von morgen.« amazon.de ( 6-2 007); aus einer Buchbeschreibung
» Digital TV : Formel 1 fährt Quoten- Pole-Position ein.« digitalfernsehen.de ( 6-2 007)
» Arbeitgeber-Ranking: Ferrari in der Pole-Position.« focus.de ( 6-2 007)
Political Correctness; PC
Engl. political correctness : politische Korrektheit
Sprachgebrauch & Gesellschaft
Seit den 60er Jahren in den USA im Umfeld von Feminismus, Bürgerrechtsbewegung und Anti-Vietnam-Bewegung geläufig. Wurde zum Sammelbegriff für Anprangerung all dessen, dem der Ruch des Diskriminierenden anhaftet.
Die 80er Jahre importierten › Political Correctness‹ als bereits leicht ironisch aufgeladenen Begriff, um übertrieben orthodoxe Forderungen linker, in Deutschland besonders grüner, feministischer und ökologistischer Szenen zu bezeichnen. In den USA wie in Deutschland zunächst auch von pragmatischeren Insidern der jeweiligen Szenen als milde Form der Selbstkritik in Umlauf gebracht, dann von den Medien absorbiert.
Zugleich nahmen sich Sozial- und Sprachwissenschaften, ausgehend von den USA , PC als Thema zur Brust. Das bescherte Deutschland nebenbei den Trend zum Binnen-I ( › KanzlerInnen‹), da PolitikerInnen zum einen glaubten, sich mit PC -konformen Regelungen bei intellektuellen Szenen beliebt machen zu können, zum anderen ehemalige PC -VerfechterInnen den › Weg durch die Institutionen‹ gegangen waren.
Zwischendurch, in den 90ern, versuchten deutsche Rechtsextreme, PC zur Desavouierung linker Positionen zu nutzen. Die notorische Denk- und Diskursschwäche jener Parteigänger prägte den allgemeinen Sprachgebrauch aber nicht.
Heute ist die Verwendung von › Political Correctness ‹ bereits im Niedergang begriffen. Das Kabarett hat sich daran abgearbeitet, der Typus des Gutmenschen, als Verkörperung von PC , ist ebenso hinreichend demontiert worden. Das rhetorische Potenzial von PC ist damit entleert.
Medien nutzen den Begriff heute quasi nur mehr mit doppelten Anführungszeichen. Und die meisten Fundstellen verweisen auf begriffskritische Texte, sicherer Hinweis auf einen archivwürdigen
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