German für Deutsche
› Sweater ‹ sei im Aussterben begriffen. Das kann nur unterstellen, wer auf laute Trends achtet. Sweater sind Klassiker, und: Der unscharfe Sprachgebrauch der Modebranche sagt immer häufiger › Sweater ‹, wo vor einigen Jahren noch › Sweatshirt‹ gesagt werden musste.
Fundstücke
» Kapuzen- Sweater , Hanf-Lebensmittel, Hanf-Kosmetik, Hanf-Jeans, Hanf-T-shirts und -hemden, Hanf-Waschmittel, Hanf-Taschen und -Rucksäcke …« hanfhaus.de (1 1-2 006)
» Bigstar Herrenpullover Modell Yukon Sweater . Farbe off-white. Kuschelig warm. Grober Strick. Großes Bigstar-Logo in der Front. Troyerkragen.« discount24.de (1 1-2 006)
› Pullunder; T-Shirt
T
Tag; Tags; taggen; Tagger; Tagging
Engl. tag : Anhänger, Aufkleber, Eti kett, P lakette
Engl. to tag: beschildern; markieren
Engl. tagger: Tagger
Sprachgeschichte
Im Englischen ist tag seit etwa 1400 in der Bedeutung › kleines Anhängsel‹ bekannt; wahrscheinlich skandinavischen Ursprungs; man betrachte norwegisch tagg ( › Punkt, Zacke‹) und schwedisch tagg ( › Dorn‹), womit wiederum dt. › Zacken‹ verwandt ist. In der Bedeutung › Etikett‹ im Englischen seit 1835 nachweisbar.
Handel
In herkömmlichen deutschen Geschäften gab es Etiketten – ein französisches Lehnwort von mundartlich estiquette ( › in der Erde steckender Wegweiser‹) – oder Preisschilder. Heute gibt es Tags, vorzugsweise in Trendshops. Kunden wünschen aber beim Kauf meist immer noch die Entfernung des Etiketts.
Durch den zukünftig massiven Einsatz von elektronischen RFID - Tags im Handel wird › Tag‹ weiter an Terrain gewinnen.
Internet
Botschaften in Blogs, den wuchernden Webtagebüchern, werden zunehmend Tags angehängt. Das sind Sortiermarken, die aus Schlagwörtern (engl. key words ) bestehen. Ein Klick auf einen Tag in einer Tagliste bringt alle Postings (platzierten Beiträge) mit dem entsprechenden Tag zum Vorschein. (In der Bibliothekswissenschaft nennt man das › Verschlagwortung‹.) Wer Tags setzt, taggt. Wer Tags gesetzt hat, hat getaggt ( › getagged ‹ findet sich auch, aber in deutlicher Minderzahl).
Meta- Tags sind Informationen über eine Website, die für einen Webnutzer nicht sichtbar sind. Hier werden Schlüsselbegriffe (engl. keywords ) an eine Seite gehängt, die von Suchmaschinen gelesen werden.
Eine Tag- Cloud ( › Sortiermarkenwolke‹) ist ein Orientierungsmittel auf Websites, die viele getaggte Beiträge beinhalten: Die meistgetaggten Wörter werden in je nach Häufigkeit unterschiedlicher Größe in einem Feld dargestellt. Der User sieht auf den ersten Blick, welche Relevanz Wörter auf dieser Website besitzen.
Alltagskultur
Im Jargon der Graffiti-Sprayer meint › Tag‹ ein Schriftbildzeichen, das den eigenen Namen darstellt und für dessen Bekanntmachung sorgen soll. Das Verb › taggen‹ ( › ich tagge, ich habe getagget‹ ) wird für das Aufsprühen eines Tags, also einer Art gesprayten Autogramms, benutzt. Wer regelmäßig tagt, ist ein Tagger.
Sprachgebrauch
In den zwei großen Szenen der Streetlife-Anhänger und der Computerkultur hat sich › Tag‹ mit verschiedenen Bedeutungen durchgesetzt. Man muss also hinsehen, von wem die Botschaft stammt. (Was man immer tun sollte.)
Fundstücke
» Amazon führt erweitertes Tagging für seine Cloud ein.« computerworld.de ( 8-2 012)
» Die beiden waren Polizeiangaben zufolge mit einer Leiter auf ein Garagendach geklettert und besprühten zwei Hauswände mit fünf bzw. drei Meter große Schriftzüge, sogenannte Tags. « Thüringer Allgemeine ( 8-2 012)
› Label
talken
Engl. to talk : besprechen, erzählen, plaudern, reden, sich unterhalten, sprechen
Sprachgebrauch
Im Kielwasser der Talk-Show kann sich › talken‹ behaupten, da es die besondere Form des Redens in einer Talk Show bezeichnen soll, wiewohl niemand so genau sagen kann, was das Besondere des Redens in einer Talk Show ausmacht, da dort auf höchst unterschiedlichen Niveaus getalkt wird.
Um 2011 findet sich die frische Verbform › betalken‹. Das meint die unterhaltungsmediale Variante von › besprechen‹. Themen können halt betalkt werden. Und manche Themen sind besser oder schlechter betalkbar. Ein davon wiederum im guten deutschen Sprachsinn abgeleitetes Substantiv › Betalkbarkeit ‹ dürfte sich höchstens in geheimen Programmgestaltungspapieren von Sender-Intendanten finden.
Fundstücke
» NDR Fernsehen: Schöneberger und Meyer-Burckhardt talken in Hamburg, Tietjen und Dibaba in
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