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German für Deutsche

German für Deutsche

Titel: German für Deutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Wueller
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glamour : Glanz; Zauber; Glamour
    Sprachgeschichte
    Engl. glamour ist für 1720 nachgewiesen; von schottisch gramarye ( › Magie; Verzauberung; Zauberspruch‹); von engl. grammar mit der mittelalterlichen Bedeutung von › Gelehrsamkeit, besonders in den okkulten Wissenschaften‹. Von hier geht es zurück zu lat. grammatica und griech. grammatike tekhne ( › Text-/Sprach-Gelehrsamkeit‹).
    Im 19. Jahrhundert setzt sich im Englischen die Bedeutung › zauberhafte Schönheit; verführerischer Charme‹ durch. Die Kurzform glam datiert von 1936.
    Ins Deutsche dringt glamour Ende der 50er Jahre; die gehobeneren Zeitungen, mit global-kultureller Perspektive, bedienen sich als Erste: » Genau auf der Mitte des zerknautschten Charmes eines Belmondo und des makellosen Glamour eines Delon liegt Jean-Claude Brialy.« Welt am Sonntag, 20.01.1963 (zit. nach Angl.-Wörterb., Bd. 2, S.574)
    Sprachgebrauch
    › Glamour‹ gehört zum Wortschatz der gebildeteren deutschen Milieus; in Glamour verbinden sich sexuelle Attraktivität, Schönheit und Reichtum. Passend das deutsche Frauenmagazin Glamour, ein Ableger des erfolgreichen US -Magazins gleichen Namens, produziert vom französischen Luxusmedien-Verlag Condé Nast.
    Die Verwendungshäufigkeit von › Glamour‹ ist an die medialen Zyklen des Herausbeschwörens und Niedermachens von Luxuskonsum gekoppelt. Darf dem Luxus gefrönt werden, ist auch Glamour nicht tabuisiert.
    In Zeiten von Broken Hartz (durch das Hartz- IV -Programm der Bundesregierung gebrochene Herzen von Langzeitarbeitslosen) hat Glamour keine Konjunktur und kann bestenfalls in trotzig verteidigten Nischen überleben. Der Niedergang der Haute Couture gehört zum gleichen Symptomkreis. Dennoch wird in glanzarmen Zeiten immer wieder Glamour als Essential (oder Essenz, oder Kernbestand) postmoderner Existenz heraufbeschworen – man könnte es smarten Low-Cost- Glamour nennen, der sich eher am Dandy der vorletzten Jahrhundertwende orientiert.
    Fundstücke
    » Glamour einer Unscheinbaren.« Headline eines Artikels aus DIE ZEIT ( 2-2 005)
    » Ohne Glanz und Glamour . Prostitution und Frauenhandel im Zeitalter der Globalisierung.« Ausstellungswerbetext der Kunsthalle Tübingen ( 3-2 005)
    »› Ich fand mich nie attraktiv oder außergewöhnlich. Dank GLAMOUR ist mir klar geworden, dass jede Frau den Luxus verdient, an ihre eigene Schönheit zu glauben‹, schreibt Angnieszka.« ( 3-2 005); aus einem werblichen Text des Verlages Gruner & Jahr, der seit Frühjahr 2003 eine Ausgabe des Magazins Glamour für den polnischen Leserinnenmarkt produziert.
    Goodies
    Engl. goodies : Bonbons, Leckereien; Nettigkeiten; Zugaben
    Sprachgebrauch
    Das Zugaben- und Rabattierungsmarketing hat sich allerlei Anglizismen einverleibt. So auch › Goodies ‹. Außerhalb der Szene, in der über die Wirksamkeit von Goodies nachgedacht wird, ist das Wort in der Bedeutung kaum verbreitet.
    Die Modebranche setzt › Goodies ‹ aber auch in der Accessoire- und Accessoire-Behältnis-Werbung ein. Es geht um Taschen, von denen Frauen nie genug haben können. Die sind manchmal Goodies (wenn sie offensichtlich überflüssig sind) oder empfehlen sich als Aufbewahrungsort für Goodies. Wir wussten schon, dass sich in Damentaschen eh nichts Wichtiges befindet …
    Fundstücke
    » Neben vielen reizvollen Menschen im Alter von 16 bis 28, findet man allerlei Features und Goodies.« sexy-sensation.de (1 2-2 007)
    » Was steckt in den Goodie -Bags?« spiegel.de ( 1-2 012)
    › Freebie; Gimmicks
    Googlenglish
    Kunstwort aus dem Suchmaschinen-Markennamen Google und engl. english ( › englisch‹)
    Sprachgebrauch
    Gemeint sind Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche oder umgekehrt, durchgeführt von der automatischen Übersetzungs-Software der Suchmaschine Google. Unterhaltsame Bedeutungsverzerrungen entstehen, wenn man eine Seite mehrere Male vom Deutschen ins Englische und wieder zurück übersetzen lässt. Es entsteht ein Sprachrauschen analog zum visuellen Rauschen beim wiederholten Kopieren einer Kopie mittels eines klassischen, analog arbeitenden Kopiergerätes.
    Um von englischen Texten eine Rohübersetzung zu erhalten, ist der Service akzeptabel. Keinesfalls ratsam sind Übersetzungen vom Deutschen ins Englische; Übersetzungsfehler sind meist nicht mehr durch Feinschliff zu beseitigen.
    Verheerende Wirkung hat die automatisierte Übersetzung von Produktbeschreibungen und Gebrauchsanweisungen. Hier werden ähnliche Wirkungen erzielt wie bei

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