Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gerris Freunde als Detektive

Gerris Freunde als Detektive

Titel: Gerris Freunde als Detektive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tilde Michels
Vom Netzwerk:
nichts von Spott oder Überheblichkeit. Auch als Martin längst zu Ende war, stand sie noch stumm und nachdenklich da.
    Endlich hob sie energisch den Kopf und sagte: „Die Sache ist klar. Ich mache mit. Den Kerl kriegen wir.“
    So einfach war das mit Lotte? Gerri dachte: Hätte ich ihr nie zugetraut. Aber laut sagte er es nicht. Dafür packten Max und Hubert Lotte an beiden Armen und schüttelten sie, und Martin sagte: „Na also! Jetzt sind wir wenigstens wieder fünf.“
    Dann breitete er seinen Plan vor ihnen aus und sagte: „Es geht um folgendes: Wo ist der Uhrenhändler, was hat er mit dem Schlaf gemacht, und wie bekommen wir ihn wieder? — Jeder erhält eine Aufgabe. Hier im Haus richten wir die Zentrale ein, von wo aus das Unternehmen gesteuert wird und wo alle Nachrichten zusammenlaufen. Ich übernehme die Leitung. — Einverstanden?“
    „Einverstanden“, sagten die andern.
    Martin fuhr fort: „Gerri muß im Hintergrund bleiben, damit er keinen Verdacht erregt. Der Uhrenhändler darf natürlich nicht merken, daß er beschattet wird.“
    Vor Aufregung rieb sich Hubert seinen Handrücken und rief begeistert: „Beschattet! Klingt mächtig. So richtig nach großem Krimi. — Beschattet!“
    Aber Martin dämpfte gleich wieder. „Leider sind wir noch nicht soweit. Erst müssen wir mal wissen, wo er steckt, dann können wir ihn beschatten. Außerdem, Gerri, wie sieht der Kerl eigentlich aus?“
    „Natürlich, wir brauchen eine Personalbeschreibung“, sagte Lotte.
    „Schieß los, Gerri, wie sieht er aus?“
    Aber Gerri konnte keine genauen Einzelheiten geben. Er erinnerte sich nur noch an den dunklen Umhang, an die wirren grauen Haare und an die Augen, die ihm unheimlich gewesen waren.
    „Das ist aber ziemlich wenig“, meinte Max. „Da hätte ich bestimmt genauer hingeschaut.“
    „Gib nicht so an! Wenn dir die Hosenbeine schlottern, schaust du auch nicht so genau hin“, verteidigte sich Gerri.
    „Ich bitte um Einigkeit!“ rief Martin. „Jetzt kommt das Wichtigste: Was unternehmen wir?“
    „Ich hab’ eine Idee“, verkündete Hubert. „Wir besorgen uns einen Spürhund.“
    „Ja, einen Spürhund“, rief Max. „Den lassen wir ein bißchen hungern, dann wird er scharf, und dann sollt ihr mal sehen, wie der an seine Beute ‘rangeht.“ Max malte sich das Abenteuer in grausigen Farben aus.
    Aber Martin wollte davon nichts wissen. „Hör auf, Max! Wenn ich das schon höre. Beute! Wir sind doch keine Kopfjäger. — Das mit dem Spürhund ist überhaupt nichts. Worauf soll man ihn denn ansetzen. Es ist schon viel zu lange her. Die Spuren sind ja längst verwischt.“
    „Schade“, sagte Max enttäuscht, „war so ‘ne schöne Idee mit dem Spürhund. — Dann halt was anderes!“
    Darauf versanken alle fünf in tiefes Nachdenken.
    „Wir könnten die Einwohnerliste durchsehen“, ließ sich Hubert nach einer Weile vernehmen. „Vielleicht ist er als Uhrenhändler gemeldet.“
    „Nicht übel — aber Einwohnerliste! Da kommen wir doch nicht dran.“
    „Ihr vielleicht nicht, ich schon“, sagte Hubert und tat sehr überlegen. Die andern blickten auch gleich gespannt auf. „Ich habe nämlich einen Onkel beim Einwohnermeldeamt.“
    „Ja dann!“
    „Kunststück!“
    „Was heißt Kunststück?“ erwiderte Hubert. Er wollte die Anerkennung der andern nicht so schnell wieder verlieren. „Einen Onkel muß man eben dort haben. — Habt ihr vielleicht einen dort?“
    Nein, das hatten die andern allerdings nicht, und Martin meinte, Hubert sollte mal seinen Vorschlag hören lassen.
    „Ich gehe also zu meinem Onkel. Dem erzähle ich einfach, daß wir jemand etwas geliehen haben, der es uns nicht zurückgibt. Und seine Adresse haben wir auch nicht. Das ist ja fast die Wahrheit. Mein Onkel wird denken, es handelt sich um ein Buch oder was Ähnliches. Der fragt nie so genau, und der läßt mich bestimmt mal in die Einwohnerliste schauen.“
    Hubert hielt einen Augenblick inne, um zu hören, wie sein Vorschlag aufgenommen wurde. Als er merkte, daß die andern zustimmend brummten, fuhr er selbstbewußt fort: „Ich schau’ unter Uhrenhändler nach — so viele kann’s ja nicht geben — und wenn ein unbekannter Name dabei ist, geh’ ich hin und schau ihn mir an.“
    „Tadellos, Hubert“, lobte Martin. „Du übernimmst das Einwohnermeldeamt. — So, und jetzt weiter!“
    „Mir ist auch etwas eingefallen“, sagte Max. „Wie wär’s mit dem Jahrmarkt in Völlendorf? Auf Jahrmärkten treibt sich

Weitere Kostenlose Bücher