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Gesandter des Teufels

Gesandter des Teufels

Titel: Gesandter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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nicht in der Stimmung für irgendwelche Mätzchen.«
    »Ich bin Sir Robert Courtenay und gehöre zu Hai Bolingbrokes Leuten.«
    Der Wachmann starrte Courtenay unverwandt an, während nun auch einige der Vorübergehenden, zumeist gut bewaffnete Männer, stehen geblieben waren, um dem Gespräch zuzuhören.

    »Nun, Courtenay, wenn das denn tatsächlich Euer Name ist, sagt mir, was Ihr hier zu suchen habt und warum Ihr auf diese Brücke zureitet!«
    Courtenay zögerte, denn er wusste nicht, was er dem Wachmann erzählen durfte. Stand er auf der Seite der Aufständischen oder war er ihr erbitterter Feind? Von seinen Worten hing es ab, ob er womöglich ermordet oder Bolingbroke wegen Verrats verhaftet wurde.
    »Ich weiß nicht, was ich Euch sagen soll«, sagte er ruhig, »denn ich bin zuallererst meinem Herrn, Lord Bolingbroke, verpflichtet, und ich möchte nichts sagen, womit ich sein Leben in Gefahr bringen könnte.«
    Die Augen des Wachmanns verengten sich. »Beweist mir erst einmal, dass Ihr tatsächlich zu Bolingbroke gehört«, sagte er, »danach wird nichts von dem, was Ihr mir oder den anderen«, er wies auf die Männer, die sich um sie herum versammelt hatten, »sagt, gegen Bolingbroke verwendet werden.«
    Courtenay griff in die Tasche seiner Tunika, holte Bolingbrokes Ring hervor und zeigte ihn dem Wachmann.
    Der Mann beugte sich über den Ring, ebenso wie mehrere der bewaffneten Männer, und trat dann zurück.
    »Ihr gehört entweder tatsächlich zu Bolingbrokes Leuten«, sagte er,
    »oder Ihr habt den Prinzen umgebracht. Ich neige zu Ersterem, sollte ich jedoch erfahren, dass ich mich geirrt habe, werdet Ihr sterben, wenn Ihr das nächste Mal die Stadt betretet.«
    Courtenays erleichterter Gesichtsausdruck fegte die letzten Zweifel des Wachmanns beiseite, und die Männer traten ein wenig zurück und senkten ihre Fackeln und Schwerter.
    »Wohin seid Ihr unterwegs?«, fragte der Wachmann.
    »Nach Blackheath«, sagte Courtenay
    Ein Murmeln erhob sich in der Menge.
    »Und aus welchem Grund?«, fragte der Wachmann.
    »Weil Bolingbroke das englische Volk liebt«, sagte Courtenay bedächtig, die Augen fest auf den Wachmann gerichtet.
    »Er steht auf der Seite der Aufständischen?«, fragte der Wachmann. Nun hatte das Murmeln schlagartig aufgehört, und auf Courtenay wirkte die plötzliche Stille bedrohlicher als alles, was sich zuvor ereignet hatte.
    Was sollte er sagen? Er wäre der Letzte gewesen, dem sich Bolingbroke in den vergangenen Tagen und Wochen anvertraut hätte, doch Courtenay wusste genug über ihn, um mit Sicherheit behaupten zu können, dass seine Worte die Ansichten des Prinzen richtig wiedergaben.
    »Bolingbroke stimmt nicht mit den Methoden der Aufständischen überein«, sagte Courtenay, »und auch nicht mit ihrer Gewalttätigkeit, doch er kann ihre Wünsche und Beschwerden verstehen.«

    »Bolingbroke ist ein guter Mann«, sagte jemand in der Menge.
    »Ja«, sagte ein anderer. »Schade, dass nicht er der König ist und die Beschwerden unserer Leute entgegennehmen kann.«
    »Er wird tun, was in seiner Macht steht«, sagte Courtenay, »doch er kann es nicht offen tun. Bolingbroke hat viele Gegner.«
    Der Wachmann spuckte aus. »Und der verderbte de Vere ist sicher einer davon. Nun, Sir Robert, ich gebe Euch mein Wort und das der Umstehenden hier ...«
    Die Männer riefen: »Ja« und nickten zustimmend.
    »... dass nichts von dem, was Ihr uns gesagt habt, oder Euer Ritt Bolingbrokes Feinden zu Ohren kommen wird.«
    »Dann danke ich Euch«, sagte Courtenay, »denn ich möchte Bolingbroke durch meine Taten oder Worte nicht in Gefahr bringen. Nennt Ihr mir Euren Namen, Sir, damit Bolingbroke erfährt, wer ihm geholfen hat?«
    Der Wachmann zögerte und nickte dann. »Mein Name ist Dick Whittington. Ich bin Stoffhändler und Ratsherr des Bezirks Broad Street.«
    Courtenay hob eine Augenbraue. Dieser Whittington war ein nicht unbedeutender Mann. Kein Wunder, dass er eine solch befehlsgewohnte Art besaß, der sich seine Männer fügten.
    Ein wichtiger Mann ... und ein Anhänger Bolingbrokes.
    Whittington bemerkte plötzlich, dass er immer noch die Zügel von Courtenays Pferd festhielt, und er ließ sie mit einem beschämten Lächeln los. »Bitte entschuldigt, dass ich Euch so ausgefragt habe, Sir Robert.«
    Courtenay zuckte die Achseln. »Diese Nacht ist voller Unwägbarkeiten, Meister Whittington.«
    Whittington seufzte und sah plötzlich sehr müde aus. »Ja, Ihr habt recht.
    Und wer weiß, was der

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