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Gesandter des Teufels

Gesandter des Teufels

Titel: Gesandter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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lachten erneut und einer von ihnen trat vor, um Richards Hinterteil zu tätscheln.
    Der Mann wandte sich seinem Kameraden zu, der am Feuer stand. »Ist es so weit?«, fragte er.
    Der Mann am Feuer beugte sich vor, zog den Eisenstab heraus und musterte ihn prüfend. »Gleich ist es so weit«, sagte er. »Wir können anfangen. Haltet ihn gut fest.«
    Richard wehrte sich mit aller Kraft, doch nun hatten ihn vier Männer gepackt, und er konnte nur noch hilflos zappeln. Er sah, wie der Mann am Feuer in seinen Umhang griff und wandte den Kopf ab, weil er das Instrument, durch das er den Tod finden würde, nicht sehen wollte.
    Doch wusste er tief in seinem Inneren bereits, was es sein würde.
    Der Mann nahm einen Gegenstand aus seiner Innentasche, lächelte ein wenig und hielt ihn ins Licht des Feuers, um ihn zu begutachten.
    Es war die trichterförmige Spitze eines Klistiers, ein glatter irdener Gegenstand, der etwa doppelt so lang und ein wenig breiter war als ein Finger.
    Der Mann ging zu Richard hinüber, teilte seine Hinterbacken und schob ihm das Klistier tief in den Anus.
    Richard zappelte erneut und schrie, doch die Männer hielten ihn fest.
    Der Anführer der Mörder ging zum Feuer zurück, nahm den Eisenstab heraus und hielt die glühende Spitze hoch, damit die anderen sie sehen konnten.
    »Beeil dich«, sagte einer der Männer mit angespannter Stimme.
    Der Anführer nickte und ging dann zu Richard hinüber. »Der König hat mich gebeten, Euch daran zu erinnern, wie Lady Neville geschrien hat, als Ihr sie geschändet habt«, sagte er. »Er hielt es für angemessen, dass Ihr in Euren letzten Augenblicken auf dieser Welt selbst zu spüren bekommt, was für Qualen Ihr ihr zugefügt habt.«
    Dann schob er den Stab in das irdene Klistier und achtete dabei darauf, Richards Haut nicht zu berühren.
    Ein grässliches Zischen war zu hören, und ein Gestank verbreitete sich im Gemach, der die Männer zum Würgen brachte. Richard schrie und sein Leib bäumte sich auf, obwohl ihn vier Männer festhielten.
    Immer tiefer schob der Anführer den Schürhaken in ihn hinein.
    Richards Schreie wurden immer lauter und verwandelten sich schließlich in das unirdische Kreischen des Verdammten. Sein Leib zuckte vor Qualen, und die Männer mussten ihn mit aller Kraft festhalten.

    Der Stab bohrte sich tief in Richards Inneres. Doch vor Herz und Lunge machte der Anführer der Mörder halt und zog ihn zurück, weil Richard sonst aus Nase und Mund zu bluten begonnen hätte.
    Schließlich holte er ihn mit angewidertem Gesichtsausdruck ganz heraus.
    Seine vier Kameraden ließen Richard los und behielten ihn dabei sorgfältig im Blick.
    Doch der ehemalige König war tot, auch wenn sein Leib immer noch zuckte.
    Der Anführer schob den Stab erneut ins Feuer, diesmal, um ihn zu reinigen, und stellte ihn dann wieder an seinen Platz am Feuerrost zurück. Er ging zu Richards Leichnam hinüber, zog den irdenen Zylinder aus dessen Anus und steckte ihn sich in die Tasche.
    Er musterte den Leichnam von oben bis unten und bedeutete seinen Kameraden, die Fesseln an seinen Händen zu lösen und das zerrissene Nachthemd ins Feuer zu werfen. Dann seufzte er zufrieden. An Richards Leichnam waren keine Spuren von Gewaltanwendung zu erkennen.
    Nichts wies darauf hin, dass er ermordet worden war.
    »Ein natürlicher Tod«, sagte der Anführer, »für einen höchst widernatürlichen Mann.«
    Die anderen lachten, und nachdem sie wieder Ordnung geschaffen hatten, verließen sie den Kerker.
    Es war Allerseelen. Der Tag, an dem die Seelen der Toten auf Erden wandeln.
    Es war der Tag im Jahr, an dem eine verbitterte, rachsüchtige Seele am leichtesten einen Sterblichen finden konnte, dessen sie sich bemächtigen konnte.
    Weit im Norden stand Hotspur auf einer Hügelkuppe und ließ den Blick über die nebelverhangenen Berge von Schottland schweifen, die in der Ferne aufragten. Auf den Hängen zu seinen Füßen durchschnitten seine Männer gerade den letzten verwundeten Schotten, die sie in der Schlacht an diesem Tag niedergemetzelt hatten, die Kehlen.
    Während die Schotten ihre letzten Todesschreie ausstießen, wandte sich Hotspur um und blickte in Richtung Süden.
    Seine Hand glitt zum Griff des Dolches an seiner Seite, und seine Augen verengten sich nachdenklich. Dann fiel sein Blick auf den dominikanischen Mönch, der den Hügel hinauf auf ihn zukam.
    Ordensgeneral Richard Thorseby, der Gottesdiener mit dem dunklen Herzen, war gekommen, um eine Zeit des ewigen

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