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Gesandter des Teufels

Gesandter des Teufels

Titel: Gesandter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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morgige Tag bringen wird? Sir Robert, London hält den Atem an. Nicht nur, weil wir uns vor dem fürchten, was geschehen könnte, wenn die Aufständischen außer sich geraten, sondern auch, weil wir gespannt darauf warten, wie unser König sie in den Griff bekommen will ... und sich selbst. Er ist jung und leicht zu beeinflussen
    ...«
    »Und de Vere übt einen viel zu großen Einfluss auf unseren König aus!«, sagte einer der Männer, während die anderen einige deftige Bemerkungen über das Wesen von Richards und de Veres Beziehung machten.
    »... und mich dünkt, in den nächsten Tagen wird sich zeigen, was in ihm steckt«, schloss Whittington. »Eine schwierige Situation für einen jungen König, der gerade erst den Thron bestiegen hat. Was er jetzt tut, wird seine gesamte Amtszeit als König bestimmen.«
    Gütiger Himmel!, dachte Courtenay Ich frage mich, ob sich Richard
    darüber im Klaren ist, dass ganz London und vielleicht das

    gesamte englische Volk ihn - und sein Recht, die Krone zu tragen -
    danach beurteilen wird, wie er sich den Aufständischen gegenüber
    verhält.
    Whittington beobachtete Courtenay genau und wusste, was dieser dachte. »Wenn Richard nicht das Richtige tut und den Aufständischen nicht mit Mitgefühl begegnet«, sagte der Ratsherr leise, »dann gibt es viele - sehr, sehr viele -, die der Meinung sind, dass er kein Recht dazu hat, auf dem Thron zu sitzen.«
    »Wenn Bolingbroke das Zepter in der Hand hielte«, sagte einer der Männer, »bezweifle ich, dass er sich im Tower verstecken würde!«
    »Nein«, sagte Courtenay. »Er würde an meiner Stelle hier auf diesem Pferd sitzen und aus der Stadt hinausreiten, um sich die Beschwerden des Volkes anzuhören.«
    »Ihr Männer«, fuhr er fort und ließ seinen Blick in die Runde schweifen,
    »dass Bolingbroke nicht auf diesem Pferd sitzt, zeugt von der Gefahr, in der er sich befindet. Er hat viele Feinde, die ihn nur zu gern des Verrats überführen wollen ... Männer, die falsche Anschuldigungen gegen Lord Thomas Neville erhoben haben, um Bolingbroke seiner Unterstützung zu berauben.«
    »Von diesem Neville habe ich schon gehört«, sagte Whittington. »Und Ihr sagt, er habe Bolingbroke nicht verraten?«
    »Nein«, sagte Courtenay, »aber Verräter wollen ihn dazu benutzen, an Bolingbroke heranzukommen.«
    Er hätte noch mehr gesagt, wenn sich nicht in diesem Moment ein paar Häuser weiter ein Geschrei erhoben hätte.
    »Uns bleibt nicht viel Zeit!«, sagte Whittington. »Rasch, Courtenay.
    Reitet auf die Brücke! Ich werde dafür sorgen, dass die Zugbrücke für Euch heruntergelassen wird.«
    In Southwark war es wesentlich ruhiger als in London. Die Straße führte von der Brücke an mehreren verriegelten und mit Brettern vernagelten Wirtschaften, Läden und Häusern vorbei und an dem verlassenen Palast des Bischofs von Winchester. Der Bischof hatte zweifellos schon vor Stunden sein Gewand gerafft und die Beine in die Hand genommen. Auf der Straße waren einige Menschen unterwegs, doch sie verschmolzen mit der Dunkelheit, wenn Courtenay auf seinem Hengst vorbeigaloppierte.
    Der Frieden und die Ruhe von Southwark hielten jedoch nur so lange an, bis Courtenay die halbe Meile auf der Straße nach Osten in Richtung Blackheath zurückgelegt hatte. Auf den Feldern waren nun vereinzelte Gruppen von Männern zu sehen, die immer häufiger wurden, bis Courtenay das Gefühl hatte, die ganze Landschaft sei voller Menschen.
    Er wurde angehalten, als er an den ersten Gruppen vorbeikam, doch nachdem er Bolingbrokes Ring vorgezeigt hatte, ließ man ihn passieren und gab ihm sogar eine Eskorte mit.
    Je näher sie dem Dörfchen Blackheath kamen, desto mehr Menschen wurden es. Nur weil Courtenay und seine Eskorte zu Pferd waren, gelang es ihnen, sich durch die Menge hindurchzudrängen.
    Courtenay glaubte, man würde ihn zu einem der Häuser des Dorfes bringen, vielleicht zu einer Scheune oder einem kleinen Lagerhaus am Fluss, doch seine Eskorte deutete auf einen kleinen Hügel hinter dem Dorf.
    Courtenay kniff angestrengt die Augen zusammen, während sie näher ritten, und versuchte zu erkennen, was vor ihm lag. Der Hügel war von einer Menschenmenge umgeben, die so groß war, dass Courtenay sie unmöglich hätte schätzen können, doch auf der Hügelkuppe selbst befand sich eine freie Fläche. Dort standen mehrere Männer, und Courtenay blickte fragend seine Begleiter an.
    »Tyler«, sagte einer von ihnen, und Courtenay musste sich damit

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