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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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etwas Ausgeglichenheit zu schenken.
    »Eine gute Wahl für eine Vorgruppe«, sagte Brian. »Die verstehen es wirklich, den Leuten einzuheizen.«
    »Ja«, stimmte Joley ihm zu, »ich mag sie wirklich. Und man kann auch recht gut mit ihnen reisen.«
    »Chicago ist einfach großartig«, warf Rick Henderson, der Bassgitarrist, ein. Er kam von hinten auf Joley zu und umarmte die Luft um sie herum.
    Obwohl er sie faktisch nicht einmal gestreift hatte, trat sie
einen Schritt vor, eine automatische Reaktion, die sie sich schon als Kind angewöhnt hatte. Sie berührte selten jemand anderen als ihre Schwestern. Damit machte man Freundschaften zu leicht kaputt. Zum Glück war ihre Band schon seit langer Zeit mit ihr zusammen, und die Bandmitglieder respektierten, dass sie physischen Abstand brauchte.
    Sie drehte sich um und drückte einen Schmatz in die Luft. »Chicago ist umwerfend. Ich bin liebend gern hier.« In Wahrheit war sie ein wenig nervös. Nach Nikitins Party in New York war sie recht niedergeschlagen gewesen. Sie hatte einige Feinde, und in der letzten Zeit hatten sich die Drohbriefe gehäuft. Der Reverend und seine Anhänger protestierten gegen ihre Konzerte, und sie wusste, dass sie auch hier versuchen würden, Aufsehen zu erregen.
    »Chicago hat immer ein prima Publikum«, bestätigte Brian und schlug sich mit Rick ab. Er warf Joley ein weiteres strahlendes Lächeln zu. »Du machst dir doch nicht etwa Sorgen, meine Süße? Im Ernst, wir haben überall zusätzliche Wachen aufgestellt.«
    »Dieser durchgeknallte Reverend RJ ist hier«, sagte Joley und biss sich fest auf die Unterlippen. Sie wünschte, sie hätte ihn nicht erwähnt. Es war eine große Dummheit gewesen, den perversen Kerl vor laufenden Fernsehkameras zu provozieren, aber noch schlimmer war, dass sie ihre Stimme zum Einsatz gebracht hatte. Er besaß genug Charisma, um Scharen von Anhängern zu gewinnen, aber Joleys Stimme konnte bei Männern Besessenheit auslösen. Sie war unvorsichtig gewesen, und sie wusste es. Noch schlimmer war, dass Ilja all das gesehen hatte. Dadurch fühlte sie sich zu allem Überfluss auch noch wie eine billige Nutte. Sie wusste wirklich, wie sie sich in seiner Gegenwart lächerlich machte.
    Sie wollte nicht den Eindruck erwecken, als bereitete ihr irgendetwas Sorgen. Das war ihr Markenzeichen – die leichtfertige, unbekümmerte Joley. Die dem Leben ins Gesicht lachte
und sich wie Quecksilber durch die Welt bewegte. Wenn sie sich fürchtete, konnte sie das gut verbergen – und hatte es schon immer gekonnt. Sogar so gut, dass selbst ihre Schwestern, die andere mühelos durchschauten, keine Ahnung davon hatten, dass sie ihre weltweite Tournee voller Beklommenheit angetreten hatte. Der Anschlag auf Hannahs Leben, zu dem es kürzlich gekommen war, hatte ihr entsetzliche Angst eingejagt. Sie wusste, dass die Drake-Familie erbitterte Feinde hatte, und mittlerweile hatte sie zahlreiche Morddrohungen erhalten.
    »Der Reverend kommt doch nur, damit die Presse über ihn schreibt«, sagte Brian. »Kürzlich habe ich mal wieder ein paar Minuten von der Nummer aufgeschnappt, die er derzeit abzieht. Er sagt, wie sehr er seine lüsternen Gedanken bereut, und er sagt auch, er hätte eine volle Woche auf den Knien verbracht und die Vergebung des Herrn erfleht, weil es ihn nach dir gelüstet hat. Er sagt, er will auch dich retten. Er hat dir verziehen, dass du ihn in Versuchung geführt hast, Tochter des Satans, und jetzt will er dir nur noch die Hand reichen, um dich aus den Klauen der Hölle zu befreien. Ich glaube, er versucht, alle Welt dazu zu bringen, dass man dich für eine Lesbe oder zumindest für bisexuell hält, denn dann könnte er dich wirklich ans Kreuz schlagen.«
    Einen Moment lang klang Brians Stimme erbittert, doch als sie scharf aufblickte, zuckte er die Achseln. »Er ist ein verfluchter Spinner, Joley. Lass dich von ihm nicht beirren.«
    »Ich wünschte bloß, er würde einfach verschwinden.«
    »Sein kleiner Auftritt mit dir ist ganz groß durch die Presse gegangen«, fügte Rick hinzu und fuhr sich mit den Fingern auf seine typische Manier durch das lange blonde Haar. Er hatte tolles Haar, und die Frauen waren ganz verrückt danach. Da er das wusste, nutzte er jede Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf die schimmernden goldenen Strähnen zu lenken, und brachte damit den Rest der Band zum Lachen.
    »Jeder in seiner näheren Umgebung schafft es laufend auf die
Titelseiten. Und jetzt hat sich der Rev an Nikitin gehängt«,

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