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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Alte. »Aber dennoch sind wir Verbannte. Wir lassen uns nicht in ein Schema pressen, und das ist heute nicht erlaubt. Wir glauben nicht, verstehen Sie? Oder – wir glauben vielleicht zu sehr. Aber an die falschen Dinge.«
    »Wie soll ich das verstehen?« fragte Frost.
    Der alte Mann kicherte. »Sie haben keine Ahnung, wo Sie sind?«
    »Natürlich nicht«, erklärte Frost ungeduldig. »Es wurde mir nicht gesagt.«
    »Sie sind in einem Unterschlupf der Heiligen«, sagte der Mann. »Wir sind die Leute, die nachts alle Wände verschmieren. Wir predigen an Straßenecken und in Parks, wir verbreiten diese schamlosen Reden. Natürlich nur, bis die Polypen kommen und uns vertreiben.«
    »Sehen Sie«, sagte Frost müde. »Es ist mir gleich, wer Sie sind. Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie mich hierhergeholt haben, denn ich hätte nicht gewußt, wohin ich mich wenden sollte.«
    »Natürlich hätten Sie es nicht gewußt«, sagte der Alte. »Sie wären schnell in Schwierigkeiten geraten. Aber keine Angst. Wir haben Sie beschützt.«
    »Mich beschützt? Weshalb?«
    »Gerüchte«, sagte der Alte. »Alle möglichen Gerüchte. Und wir hören viel. Das machen wir uns zur Angewohnheit.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Frost. »Sie hörten, daß es jemand auf mich abgesehen hatte.«
    »Ja. Weil Sie zuviel wußten. Aber wir haben keine Ahnung, was es ist.«
    »Sie müssen viele Menschen beobachten«, sagte Frost.
    »Nicht so viele«, sagte der graue Alte. »Nur über das Ewigkeits-Zentrum informieren wir uns gut. Wir haben ein paar Leitungen nach dorthin.«
    Das dachte ich mir, überlegte Frost. Irgendwie war ihm der Mann nicht geheuer.
    »Aber Sie sind müde«, sagte der Mann. »Und vermutlich hungrig.«
    Er stand auf und klatschte in die Hände. Irgendwo ging eine Tür auf. Ein Lichtstrahl drang in den Raum.
    »Bring etwas Essen für unseren Gast«, sagte der Alte zu der Frau, die im Türspalt stand.
    Die Tür schloß sich wieder, und der Mann setzte sich neben Frost.
    Er roch ungewaschen. Seine Hände waren schmutzig, die Fingernägel ungeschnitten.
    »Ich kann mir vorstellen, daß Sie nicht sonderlich gern bei uns sind«, sagte der Mann. »Aber legen Sie Ihre Vorurteile ab. Wir sind gutmütig. Vielleicht sind wir Rebellen, aber es ist unser Recht, uns verständlich zu machen.«
    Frost nickte. »Natürlich. Aber mir scheint es, daß Sie nicht die besten Möglichkeiten ausnützen. Wie lange arbeiten Sie schon an der Sache? Fünfzig Jahre oder länger?«
    »Wir haben noch nicht viel erreicht. Das wollten Sie doch sagen?«
    »Ja«, sagte Frost.
    »Wir wissen natürlich, daß wir nicht gewinnen können«, fuhr der Alte fort. »Das ist unmöglich. Aber unser Gewissen sagt uns, daß wir nicht schweigen dürfen. Solange unsere Stimme gehört wird, haben wir nicht versagt.«
    Frost erwiderte nichts. Er spürte, wie sein Körper wohltuend schlaff wurde, und er wollte nicht dagegen ankämpfen.
    Der Mann legte seine schmutzige Hand auf Frosts Knie.
    »Lesen Sie die Bibel, Sohn?«
    »Ja, hin und wieder.«
    »Und weshalb haben Sie sie gelesen?«
    »Ich weiß nicht recht.« Frost war über die Frage verblüfft. »Weil es ein Dokument der Menschheit ist. Vielleicht in der Hoffnung auf seelischen Trost, aber darüber bin ich mir nicht sicher.«
    »Aber Sie lesen sie ohne Überzeugung?«
    »Wahrscheinlich. Ohne große Überzeugung.«
    »Es gab eine Zeit, in der viele Menschen sie mit glühender Überzeugung lasen. Damals schien ein Licht in der Dunkelheit der Seele. Es bedeutete Leben und Hoffnung und ein Versprechen. Und jetzt ist die Bibel nicht mehr als gute Literatur.
    Es ist euer Gerede über die körperliche Unsterblichkeit. Das hat es bewirkt. Weshalb sollen die Menschen heute noch an die Bibel glauben, wenn sie das legale Versprechen haben, unsterblich zu werden? Aber wie kann man so etwas versprechen? Unsterblichkeit geht bis in alle Ewigkeit. Und das kann kein Mensch versprechen.«
    »Ich habe es nicht versprochen«, sagte Frost.
    »Ich spreche allgemein. Ich meine nicht Sie persönlich, sondern das Ewigkeits-Zentrum.«
    »Auch nicht das Ewigkeits-Zentrum«, erwiderte Frost. »Schon eher die Menschheit. Wenn es das Zentrum nicht gäbe, hätte der Mensch doch nach der Unsterblichkeit gesucht. Es liegt in seiner Natur. Er wird vielleicht versagen, aber den Versuch wird er immer wieder wagen.«
    »Es ist der Teufel in ihm«, sagte der Alte. »Die Kräfte der Finsternis und des Verderbens bedrohen den Menschen.«
    »Bitte, ich möchte nicht

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