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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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am Flußufer auf zwei Männer gestoßen, die auf dem Gelände eines abgerissenen Hauses ein Feuer gemacht hatten. Er hatte sich zu ihnen gesetzt, aber als er am nächsten Abend wiederkam, waren sie verschwunden. Er fand keine Verbündeten unter den anderen, und auch sie versuchten nicht, die Bekanntschaft mit ihm zu vertiefen. Sie waren Einzelgänger. Manchmal fragte er sich, wer sie sein mochten und weshalb sie in der Nacht umherstrichen. Aber er wußte, daß er sie nicht fragen konnte und daß sie keine Antwort geben würden. Er selbst würde sich auch nicht zu erkennen geben.
    Er hatte seinen Namen fast vergessen. Er war nicht mehr Daniel Frost, sondern eine menschliche Null. Seine Bedeutung war nicht größer als die eines namenlosen Inders, der mit Millionen seiner Gefährten auf den Straßen schlief, sich mit Lumpen zudeckte und außer dem Hunger keine Gefühle kannte.
    Eine Zeitlang hatte Frost erwartet, daß die Heiligen ihn wieder aufspüren würden, aber er täuschte sich. Bei seinem Umherstreifen stieß er allerdings immer wieder auf Spuren ihrer Arbeit – Sprüche, mit Kreide an die Hauswände gekritzelt.
    FREUND, LASSEN SIE SICH NICHT HEREINLEGEN!
    WESHALB BEGNÜGT IHR EUCH MIT WENIGER ALS DER WAHREN UNSTERBLICHKEIT?
    WIE DACHTEN UNSERE VORFAHREN? SIE HÄTTEN SICH NICHT BETRÜGEN LASSEN.
    Und immer wieder der neue:
    LASST SIE DOCH IN FRIEDEN RUHEN!
    Mit dem geübten Auge eines Reklamefachmanns sah Frost die Wirksamkeit der Sprüche, und er bewunderte die Heiligen. Das Zeug war in vieler Hinsicht besser als die Slogans, die seine eigene Abteilung fabriziert und in Leuchtbuchstaben an Hauswänden angebracht hatte. Viele davon waren einfach aus früheren Zeiten gestohlen.
    WER JETZT SPART, IST SPÄTER REICH.
    VIELE PENNIES ERGEBEN EINEN DOLLAR.
    DAS ZWEITE LEBEN KOMMT BESTIMMT. SPAREN SIE SCHON JETZT!
    EWIGKEITS-AKTIEN FÜR ALLE EWIGKEIT!
    Diese Schlagworte erschienen reichlich blaß, jetzt, da er sie objektiv betrachten konnte.
    So schlenderte er ziel- und zwecklos durch die Straßen. Anfangs war er unruhig gewesen, doch das hatte sich gelegt. Er strich nicht mehr wie eine scheue Katze umher, sondern betrachtete sich langsam und bedächtig die Welt. Manchmal hatte er das Gefühl, daß dies das bessere Leben war. Er sah zum erstenmal die Sterne durch den Dunst der Stadt und dachte über ihre Entfernung nach. Er horchte auf das Glucksen des Flusses, der sich breit durch die Stadt zog, und nahm sich die Zeit, die Rindenstruktur eines Baumes zu beobachten.
    Es war natürlich nicht immer so. Andere Male überwog der Zorn und die Scham, und in diesem Zorn dachte er sich phantastische Racheaktionen aus – niemals Pläne zu seiner Rehabilitierung, für seine Rückkehr in die normale Welt, sondern immer nur Rachepläne.
    Er lebte und schlief und ging und aß, was ihm der Mann aus dem Restaurant auf die Mülltonnendeckel legte – ein halber Laib altes Brot, Bratenreste, eine Semmel, ein Stückchen trockene Pastete und ähnliches. Manchmal blieb er einfach in der Gasse stehen und versteckte sich nicht. Wenn dann der Mann das Bündel hinauslegte, hob er grüßend die Hand und winkte ihm dankend zu, und der Mann winkte zurück. Kein Wort und keine Annäherung, niemals mehr als diese Begrüßung, diese Geste der Brüderlichkeit, aber Frost schien es dennoch, als kenne er den Mann seit langer Zeit wie einen guten Freund.
    Einmal wollte Frost in das Viertel gehen, in dem er gewohnt hatte, aber als er noch ein paar Häuserblocks davon entfernt war, kehrte er um und ging in seine Hintergasse zurück. Denn unterwegs hatte er sich erinnert, daß nichts auf ihn wartete, daß er nichts von seinem Ich zurückgelassen hatte. An der Haustür würde ein anderer Name stehen, ein Wagen, der genau wie seiner aussah (denn alle Wagen waren gleich), würde in seiner Parklücke stehen, rechts und links von den Wagen der Nachbarn flankiert. Sein Auto hatte man sicher schon längst abgeschleppt. Und das Gebäude bedeutete ihm nicht mehr als der Keller des verfallenen Hauses, in dem er jetzt wohnte.
    Als er wieder in seinem Unterschlupf angekommen war, versuchte er seine Lage noch einmal durchzudenken und alle Faktoren der Reihe nach aufzuzählen. Er hoffte immer noch, daß er eines Tages einen logischen Faden zwischen all den Ereignissen finden konnte. Doch bis jetzt war es ihm nicht geglückt.
    Auch diesmal ging es nicht besser. Er war hilflos dem Schicksal ausgeliefert und konnte nichts anderes tun als schließlich zu den Grotten zu

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