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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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errötete Nel und hoffte, dass er es nicht bemerkte. »Nein. Du kannst die Kartoffeln schälen. Möchtest du ein normales Messer oder ein Schälmesser?«
    »Ein Schälmesser. Meinst du wirklich, du könntest so tun, als hätte es den Samstagabend nicht gegeben?«
    »Die Welt teilt sich in Menschen, die Kartoffeln mit Messern schälen, und solche, die Schälmesser bevorzugen. Ich gehöre zur letzten Sorte.«
    »Hör auf, irgendetwas zu faseln, und beantworte meine Frage.«
    Nel, die mit ihrem Tuch Krümel zusammengewischt hatte, hielt inne. »Nein. Und ich tue nicht so, als hätte es den Abend nicht gegeben. Ich werde nur nie wieder davon reden.«
    »Aber warum nicht? Es war fabelhaft. Zumindest war es das für mich, und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass es dir auch gefallen hat.«
    »Hat es! Aber können wir bitte übereinkommen, nicht darüber zu reden?« Sie zeigte in Richtung Wohnzimmer.
    »Ich bin davon überzeugt, dass sie über die Tatsachen des Lebens im Bilde ist.«
    »Ja! Aber nicht über die Tatsachen meines Lebens!«
    Er lachte. Sie wünschte, er würde das nicht tun. Seine Augen waren dann von winzigen Fältchen umringt, und seine Wimpern wirkten noch stärker gebogen als sonst.
    »Im Ernst«, fuhr sie fort. »Wir können jetzt nicht darüber reden. Jetzt nicht und auch sonst niemals!«
    »Das ist doch lächerlich. Wir müssen darüber reden. Wir hatten ungeschützten Sex.«
    Nel versetzte der Tür einen Tritt. »Bitte! Sag nicht solche Sachen vor meiner Tochter! Es ist so schon schwer genug, dafür zu sorgen, dass sie sich anständig benimmt, ohne dass sie erfährt, dass ihre Mutter eine Schlampe ist!«
    »Du bist keine Schlampe!«
    »Und du wirst nicht darüber reden, was zwischen uns vorgefallen ist, solange meine Tochter sich im Haus aufhält!«
    »In Ordnung. Dann geh mit mir etwas trinken.«
    »Nein!«
    »Du bist kindisch! Entweder reden wir jetzt darüber, oder du gehst mit mir aus, und wir reden woanders.« Bis zu diesem Punkt hatte er sich angesichts ihrer Halsstarrigkeit bemerkenswert gutmütig gezeigt, aber jetzt schwang in seiner Stimme ein unüberhörbar scharfer Unterton mit.
    »Wir können keine ...« Als sie merkte, dass sie sich in Rage redete, senkte sie die Stimme. »... keine Beziehung haben. Es hat keinen Sinn, über Samstagabend zu sprechen.«
    Jake durchquerte den Raum und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. »Versprich mir, mit mir auszugehen, oder ich werde Fleur alles erzählen.«
    »Das ist Erpressung! Du kannst nicht erwarten, dass ich darauf eingehe!« Sie war zwar nervös, aber sie glaubte nicht wirklich, dass Jake Fleur alles sagen würde.
    »Fleur!«, rief Jake. Nel wurde plötzlich eiskalt. »Sag deiner Mutter, dass du nicht das Geringste dagegen hättest, wenn sie mit mir essen geht.«
    Fleur drehte sich um und versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken. »Natürlich habe ich nichts dagegen, Mum. Du bist alt genug, um in diesen Dingen selbst zu entscheiden. Komm nur nicht zu spät zurück und sorg dafür, dass du vorher deine Hausaufgaben machst.«
    Nel gab einen Laut von sich wie ein Tennisspieler, der gerade einen ausgesprochen harten Ball zurückgeschlagen hat. Das Geräusch wurde ihrem Ärger nicht ganz gerecht, aber es half. Außerdem sagte es Jake und Fleur unmissverständlich, was sie von ihnen hielt.
    »Also, hol deinen Terminkalender, und wir machen ein Datum aus«, sagte Jake.
    »Und was soll ich Simon erzählen?«, fragte sie, obwohl sie keine Antwort erwartete.
    »Dass du dich mit dem Anwalt der Hunstantons triffst«, erwiderte Jake.
    Fleur erhob sich aus dem Sessel vor dem Fernseher und kam in die Küche. »Erzähl ihm, ihr würdet taktische Fragen erörtern.«
    »Was? Ich bitte den Anwalt der Gegenseite, mir bei der Rettung der Uferwiesen zu helfen? Ich glaube nicht.«
    »Warum musst du ihm überhaupt etwas erzählen?«, bemerkte Fleur und mopste ein Stück Bratkartoffel aus der Pfanne. »Ihr seid doch nicht verlobt oder so etwas, nicht wahr? Du kannst ausgehen, mit wem du willst!«
    Jake hob eine Augenbraue und lächelte schwach. Diese Kombination war zu viel. Nel öffnete den Mund, um zu erklären, dass sie nicht mit Jake ausgehen werde, aber sie sagte nichts, sondern stand nur mit offenem Mund da.
    »Ich halte es wirklich für wichtig, dass du über alles, was passiert, im Bilde bist«, sagte Jake.
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Fleur ihm bei.
    »Na schön«, blaffte Nel und versuchte, nicht auf die beiden funkelnden Augenpaare zu reagieren, die sie

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