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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Grammatik, Mum ...«
    »Genau genommen ist er einfach in meinen Wagen gestiegen und hat sich geweigert, wieder auszusteigen. Ich konnte nicht viel dagegen tun.«
    »Für mich klingt das wie ein Haufen Ausreden.«
    »So klingt die Wahrheit häufig.«
    »Genau das habe ich dir immer wieder zu erklären versucht.«
    »Sag mir, wer von uns beiden ist die Erwachsene hier?«
    »Ich«, erwiderte Fleur. »Du weigerst dich, vollkommen vernünftige Fragen in Bezug auf deinen Freund zu beantworten.«
    »Er ist nicht mein Freund, das ist Simon!«
    »Ich an deiner Stelle würde diesen grässlichen Simon in die Wüste schicken und mir Jake schnappen.«
    »Simon ist nicht grässlich!«, protestierte Nel. »Er ist sehr nett! Er macht meine Regenrinnen sauber.«
    »Jake hat dir bei dem Kuchen geholfen.«
    »Du hast mir bei dem Kuchen geholfen. Die Regenrinnen wolltest du nicht sauber machen.«
    »Du weißt nicht, wie Jake zu den Regenrinnen steht. Außerdem kannst du nicht nur mit Leuten ausgehen, die gute Handwerker sind.«
    »Das ist der wichtigste Grund für mich, überhaupt mit jemandem auszugehen«, erklärte Nel. »Nachdem ich es jahrelang selbst getan habe, bin ich auf der Suche nach jemandem, der Regale aufhängen kann.«
    »Ich bin davon überzeugt, Jake könnte es auch, wenn er es versuchte.«
    »Wie dem auch sei, das alles ist völlig irrelevant. Jake interessiert sich nicht im Mindesten für mich, er hatte nur ein schlechtes Gewissen, weil er meinen Kuchen ruiniert hatte.«
    »Warum hat er dich dann gebeten, mit ihm auszugehen?«
    »Aus Höflichkeit. Er ist sehr höflich.« Nel glaubte selbst nicht an ihre Worte, hoffte aber, dass Fleur es tun würde.
    »Und sich in dein Auto zu setzen und sich zu weigern, wieder auszusteigen, klingt auch nicht gerade nach Desinteresse oder bloßer Höflichkeit.«
    Fleur verstand sich sehr gut auf Ironie, ging es Nel durch den Kopf, wenn man bedachte, dass sie selbst sich stets bemüht hatte, Ironie im Umgang mit ihren Kindern zu vermeiden. Sie seufzte.
    »Und er hat dich unter dem Mistelzweig geküsst«, beharrte Fleur, die Nels Schwäche spürte.
    »Ich wünschte, du würdest nicht immer wieder davon anfangen. Das ist jetzt Wochen her, außerdem ist es nur ein Weihnachtsbrauch.«
    »Also, was ist passiert, nachdem ihr die Disko verlassen hattet? Hat er dich mit in seine Wohnung genommen?«
    Der Rollentausch ging über einen Scherz zum Thema Rollentausch hinaus. Dies entwickelte sich zu einem ernsthaften Verhör. »Ich habe die Nacht mit ihm verbracht, ja. Aber ich bin am Morgen mit einem Frühzug nach Hause gefahren.«
    »Ich weiß, dass du mit dem Zug nach Hause gekommen sein musst, was ich wissen will, ist, was in seiner Wohnung passiert ist.«
    Nel beschloss, Fleur denselben Satz zu servieren, den auch Simon zu hören bekommen hatte. »Oh, Fleur, wir hatten wilden, leidenschaftlichen Sex auf seiner Gästecouch – was glaubst du denn, was passiert ist?«
    »Schon gut, ich hab ja nur gefragt. Jetzt weißt du wenigstens, wie es ist, wenn man ins Kreuzverhör genommen wird.«
    »In Ordnung, ich werde dir nie wieder Fragen stellen, und jetzt trockne dich ab, bevor du mir erfrierst. Ich gehe jetzt in dein Bad.«
    Fleurs Bad mochte zwar voller toxischer Chemikalien und kleiner, als Sandelholz getarnter Stöckchen sein, aber es war dennoch ein angemessener Ort, um einen langen Tag zu beenden. Jetzt sollte sie sich wirklich auf die Feier morgen konzentrieren. Und auf Simon, der ihr Freund war.
    Sie zog sich aus und stieg in die Wanne. Während sie sich bis zu den Schultern ins Wasser sinken ließ, wurde ihr bewusst, dass sie weder an das eine noch an das andere dachte, sie war in Gedanken immer noch bei Jake. Er hatte sich zu einem leibhaftigen Konzentrationsproblem entwickelt, das sie von anderen Dingen ablenkte.

Kapitel 12
    D er nächste Tag fing schon schlecht an. Es kam ein Brief von der Gemeinde, der besagte, dass Nel mindestens zwanzig Stände für jeden Markt garantieren müsse, anderenfalls käme eine feste Einrichtung dafür nicht infrage. Daher brauchte sie Briefe von mindestens zwanzig potenziellen Marktverkäufern und idealerweise obendrein noch einige Dutzend weitere, die sich dazu verpflichteten, den Markt zu unterstützen und jedes Mal zu kommen.
    Sie sprach ein kurzes Dankgebet, weil sie zumindest gute Fortschritte auf der Suche nach einem neuen Standplatz für den Markt gemacht hatte, dann sagte sie zu Fleur: »Es ist alles so unvernünftig. Das sind alles viel

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