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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Einkaufswagen schieben. Er lenkt sich nicht besonders gut.«
    Während sie sich über den Parkplatz zum Wagen schlängelten, fragte Nel sich, warum sie sich ärgerte, wenn Simon solche Dinge sagte, sich aber geborgen fühlte, wenn Jake das Gleiche sagte.
    Als sie zu Hause den Schlüssel ins Schlüsselloch schob, wurde Nel bewusst, dass dort das reinste Chaos herrschte. Sie war am Morgen noch vor der Sitzung in aller Eile aufgebrochen, um jemanden zu besuchen, der Interesse bekundet hatte, in Zukunft auf dem Bauernmarkt zu verkaufen. Es würde ihr erster offizieller Markt sein, und Nel wusste, dass ein wenig Überredungskunst von ihrer Seite notwendig war, es sich aber lohnte, all die unumgänglichen Hürden zu nehmen. Sie brauchte jedoch eine gewisse Anzahl an Stammverkäufern, sonst würde die Gemeinde ihren Antrag nicht in Erwägung ziehen. Falls sie den Markt als regelmäßige Einnahmequelle sichern konnte, war er jetzt noch wichtiger für das Hospiz als früher.
    Sie öffnete den Mund, um Jake all das zu erklären, und schloss ihn wieder. Jake würde sich wahrscheinlich nicht dafür interessieren, und warum sollte sie sich für den Zustand ihres Hauses entschuldigen? Was ging es ihn an, wenn sie zu viel um die Ohren hatte, um die Hausarbeit zu erledigen? Ihr Heim war ihre Burg, und er konnte es so nehmen, wie es war, oder wieder verschwinden.
    »Entschuldige die Unordnung«, sagte sie und begriff zu spät, dass ihr die Worte automatisch über die Lippen gekommen waren.
    Aber Jake hatte seine Einkaufstüten auf den Boden gestellt und sprach mit den Hunden, die alle jaulend an ihm hochsprangen, als würde sich sonst niemals jemand mit ihnen beschäftigen. Er hörte ihre Entschuldigung nicht, und offensichtlich kümmerte ihn das Durcheinander nicht im Mindesten, da er sich nicht mit schockiertem Schweigen in der Küche umsah, wie Simon es getan hatte, als er das erste Mal unangemeldet aufgetaucht war.
    Während Jake den Hunden gestattete, den Zuckerguss von seinen Hosen zu lecken, stellte Nel die Tüten auf den Tisch und bemerkte, dass eins der Tiere im Wohnzimmer erbrochen hatte.
    Sie holte ein Kehrblech und ihre Gummihandschuhe. So etwas kam ziemlich oft vor, daher hatte sie Routine damit.
    »Setz schon mal den Teekessel auf, ja?«, rief sie, während sie auf allen vieren den Teppich bearbeitete, um Jake in der Küche festzuhalten, die zwar unordentlich, aber wenigstens halbwegs hygienisch war. »Ich bin gleich da.«
    »Wenn ich aufs Land ziehe, schaffe ich mir Hunde an. Das ist eins der Dinge, die mir an der Arbeit in London nicht gefallen.«
    Sie konnte hören, wie er den Teekessel füllte. Sie wollte nur schnell ein paar Sachen unter die Kissen stopfen, solange sie noch die Gelegenheit dazu hatte. »Was sind die anderen Dinge?«
    »Oh, das allgemeine Tempo des Lebens. Die Grundstückspreise. Im Augenblick wohne ich zur Miete, aber ich finde, das ist rausgeworfenes Geld.«
    Sie ging wieder in die Küche. »Würdest du denn gern auf dem Land leben? Was ist mit den kulturellen Ereignissen? Theater, Kino, Kunstausstellungen?«
    »Mit dem Zug braucht man nur anderthalb Stunden bis nach London. All das würde mir also nicht entgehen.«
    »Ja, wahrscheinlich. Also schön. Lass uns den Ofen einschalten.«
    »Aber du hast doch so einen schönen altmodischen Herd! Willst du den Kuchen nicht da drin backen?«
    Nel schüttelte den Kopf. »Wenn du alles hinterfragen willst, was ich tue, kannst du wieder nach Hause fahren. Jetzt wasch dir bitte die Hände.«
    Er warf ihr einen Blick zu, der ihr klar machte, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war, ihn herumzukommandieren. Damit provozierte sie ein Funkeln in seinen Augen, das genau die Art von Vergeltung versprach, der Nel entsagt hatte. »Wie magst du deinen Tee?«, fügte sie hastig hinzu.
    Während sie darauf warteten, dass die Kuchen gar wurden, kam Fleur nach Hause. Sie stürzte in die Küche und begann zu plappern, kaum dass sie durch die Tür war, ohne zu bemerken, dass ihre Mutter Besuch hatte.
    »Oh«, sagte sie und unterbrach sich mitten in einer Tirade über die Unmenge an Nachforschungen, die anzustellen man von ihnen erwartete, »wo es doch bloß Kunst ist, um Himmels willen!« Sie stockte plötzlich, als sie zuerst sah, dass ihre Mutter nicht allein war, und dann, um wen es sich bei ihrem Besucher handelte. »Ähm – du backst noch einen Kuchen, Mum? Ich dachte, das hättest du gestern getan.«
    »Ich habe ...«
    »Es hat ein Missgeschick gegeben. Alles

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