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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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beschäftigte Leute. Sie können nicht ständig Briefe schreiben! Andererseits, wenn wir jedes Mal so viele Stände hätten, würde das vielleicht ein nettes kleines Zubrot für das Hospiz abgeben.«
    »Jamie kommt übernächstes Wochenende runter«, bemerkte Fleur, die nicht zuhörte.
    »Das ist schön«, erwiderte ihre Mutter und fragte sich, wann aus »Bitte, darf ich ... (irgendein nettes kleines Mädchen) zum Übernachten einladen?« die Ankündigung eines Herrenbesuches geworden war. »Ich freue mich darauf, ihn kennen zu lernen«, fügte sie hinzu und verkniff sich die Frage.
    »Hmhm. Würdest du mal an der Milch riechen? Ich glaube, sie ist sauer.«
    »Dann möchte ich nicht daran riechen. Gib sie den Hunden und sieh nach, ob die Morgenzeitung schon gekommen ist.«
    »Mum! Du weißt, dass sie von Milch Durchfall kriegen! Mum – hörst du überhaupt zu?«
    »Nein«, sagte Nel, die sich wieder in den Brief der Gemeindeverwaltung vertieft hatte. »Heute ist die Feier, und wenn ich jede Farm und jeden kleinen Bauernhof besuchen muss, weiß ich, was ich zu tun habe. Wenn ich nicht genug Leute zusammenbekomme, kriege ich meine Fördergelder nicht, die ich für Werbung, Publicity und so weiter brauche.« Sie schaltete den Wasserkocher aus und versuchte, sich wieder auf ihre Tochter zu konzentrieren. »Soll ich Freitagabend etwas Besonderes für Jamie kochen?«
    »Du gehst an diesem Freitag aus. Mit Jake, erinnerst du dich?«
    Nel seufzte. »Ich hatte versucht, es zu vergessen.« Das war eine Lüge. Sie versuchte zu entscheiden, ob sie absagen konnte. Es war nicht so, dass sie nicht mit Jake ausgehen wollte, das Problem bestand eher darin, dass sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte.
    »Und du bist nicht mit Simon verlobt«, sagte Fleur, die ihre Mutter Besorgnis erregend gut kannte.
    »Du bist nicht mit Jamie verlobt, aber du würdest auch nicht mit jemand anderem ausgehen.«
    »Das ist etwas anderes. Simon ist der einzige Mann, mit dem du seit Daddys Tod aus gewesen bist. Du solltest die Nase ein wenig in den Wind halten, bevor du wieder eine feste Beziehung eingehst.«
    »Hast du mit Viv geredet?«
    »Nein, aber ich schätze, sie würde dasselbe sagen.«
    »Das würde sie bestimmt, deshalb dachte ich ja auch, ihr beide würdet unter einer Decke stecken.« Nach dem ersten Schluck Pfefferminztee fühlte Nel sich ein wenig ruhiger. »Was ist mit Samstagabend? Oder Sonntagmittag?«
    »Danke, Mum, das ist wirklich eine nette Idee, aber wir werden am Samstag ausgehen, und er muss am Sonntag um zwölf schon wieder fahren. Er hat eine Menge Arbeit.«
    »Dann werde ich nicht viel Gelegenheit haben, ihn kennen zu lernen. Also ein Mittagessen am Samstag?«
    »Keine Sorge, du wirst ihn schon zu Gesicht bekommen. Was willst du Freitag anziehen?«
    »Fleur! Einige von uns haben wichtigere Dinge zu tun, als sich über ihre Garderobe für eine Verabredung den Kopf zu zerbrechen, bis zu der es noch über eine Woche hin ist!« Aber sie zerbrechen sich trotzdem den Kopf darüber, dachte Nel kläglich.
    »Natürlich«, fuhr Fleur fort, »brauchst du für den Markt einen Koch, jemanden, der die angebotenen Produkte zubereitet. Ich habe in der Schule in einer Zeitschrift etwas darüber gelesen. Es ging um einen Bauernmarkt in Schottland, wo auch jemand kochte.«
    Nel dachte über diesen Vorschlag nach. »Das ist eine gute Idee. Aber wen könnten wir engagieren? Ich kenne keine Köche.«
    »Ich wette, Jake kennt jemanden. Er ist der Typ, der alle jungen Talente aus London kennt, Leute, die nichts lieber tun würden, als herzukommen und einen kränkelnden Pub in ein Restaurant zu verwandeln.«
    »Und wieso weißt du so viel darüber?«
    »Hab ich doch gesagt. Es stand in einer Zeitschrift. Wie dem auch sei, ich hab keine Zeit mehr zum Plaudern. Ich muss in die Schule. Es besteht nicht zufällig die Chance, dass du mich mitnimmst?«
    Nel warf einen Blick auf die Uhr. »Schätzchen, um diese Tageszeit wärest du zu Fuß schneller. Der Verkehr wird grauenhaft sein.«
    »Kein Problem, es macht mir nichts aus, zu spät zu kommen. Ich werde einfach sagen, wir hätten im Berufsverkehr festgesessen.«
    Nel seufzte. »Also schön, schaff die Hunde ins Auto, und ich drehe mit ihnen anschließend schnell eine kleine Runde im Wald. Um die Feier kümmere ich mich danach. Ob wohl die Teekiste noch da ist, die wir letztes Mal als Lostrommel genommen haben? Oder hast du sie als Kulisse für Jane Eyre gebraucht?«
    »Kulisse für Jane

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