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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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zeigen sollte, was wirklich der Fall zu seyn schien, weil er eine so große Menge Leute mit sich
     brachte. Er trug ihnen auf, den Caziken lebendig fest zu nehmen, allen übrigen aber befahl er, selbst wenn sie die Feinde
     in den Platz einrücken sahen, ihren Standort nicht eher zu verlassen, als bis sie den Donner des Geschützes hörten. Er würde,
     sagte er ihnen ferner, Wachen ausstellen und, sobald man Hinterlist bemerke, den Befehl zum Angriffe geben; alsdann sollten
     bei dem Rufe »Santiago« die Fußgänger aus ihren Wohnungen hervorbrechen und die Reiter herbeisprengen.

16. Er kommt mit seinem Kriegsvolk nach Caxamalca. Angriff der Spanier auf die Indianer und Niedermetzelung derselben.
    Nach diesen Vorkehrungen und Befehlen erwartete der Statthalter die Ankunft Atabaliba's, ohne daß sich ein Christ auf dem
     Platze sehen ließ, die Wache ausgenommen, welche über das was bei dein Feinde vorging Bericht erstattete. Der Statthalter
     und der erste Hauptmann hielten eine Rundschau in den Wohnungen der Spanier, um zu untersuchen ob alles in Bereitschaft sey,
     um wenn es noth thue, hervorzubrechen. Sie ermahnten jeden, aus seinem Herzen eine Festung zu machen, weil man keine andere
     habe, und auf keinen andern Beistand hoffen dürfe als auf den Gottes, welcher alle, die sich seinem Dienste widmeten, auch
     in der größten Noth nicht verlasse. Kämen auch auf einen Christen 500 Indianer, so dürften sie doch nur den Muth zeigen, den
     tapfere Leute bei solchen Gelegenheiten bewahrten, und überzeugt seyn daß Gott für sie kämpfe; wenn die Zeit zum Angriffe
     gekommen sey, so sollten sie mit Nachdruck und Umsicht handeln und bei dem Hervorbrechen Acht haben, daß sich die Reiter nicht
     in einander verwirrten. Diese und ähnliche Worte richteten der Statthalter und der erste Hauptmann an die Christen, um ihren
     Muth anzufeuern, und diese hatten es jetzt schon bei weitem vorgezogen einen Angriff auf offenem Felde zu wagen, als in ihren
     Wohnungen zu bleiben. Jeder schien seinem Muthe nach hundert aufzuwiegen und die große Menge der Indianer flößte ihnen nur
     sehr wenig Furcht ein.
    Als der Statthalter bemerkte, daß die Sonne bereits am Untergehen war, ohne daß sich Atabaliba von der Stelle, wo er seine
     Leute wieder gesammelt hatte, bewegte und daß noch fortwährend Kriegsvolk aus dem Lager ausrückte, schickte er einen Spanier
     zu ihm mit dem Bedeuten, er möge in den Platz einziehen und ihn besuchen ehe es Nacht würde. Als der Bote vor Atabaliba erschien,begrüßte er ihn und gab ihm durch Zeichen zu verstehen; daß er zu dem Statthalter kommen möge. Atabaliba brach sogleich mit
     seinen Leuten auf und der Spanier eilte voraus, um den Statthalter von seiner Ankunft zu unterrichten und ihm zu bemerken,
     daß die Schaaren, welche den Vortrab bildeten, unter ihren Hemden Rüstungen, nämlich starke baumwollene Wämser, so wie auch
     mit Steinen gefüllte Säcke und Schleudern verborgen trügen, was keine gute Absicht anzudeuten schiene. Unmittelbar darauf
     fing der Vortrab an in den Platz einzurücken. Voraus zog eine Schaar Indianer in bunter, nach Art eines Schachbretts gewürfelter
     Kleidung, welche das Amt hatten, die Strohhalme von dem Boden aufzuheben und den Weg zu säubern; diesen folgten drei auf andere
     Weise gekleidete Schaaren, singend und tanzend; darauf kamen eine Menge Leute mit goldnen und silbernen Rüstungen, Schüsseln
     und Kronen und in der Mitte derselben Atabaliba auf einer mit vielfarbigen Papagaifedern gefütterten und mit Gold- und Silberplättchen
     ausgelegten Sänfte, welche zahlreiche Indianer auf ihren Schultern trugen; zwei andere Sänften und zwei Hängematten, worin
     sich die anderen Hauptpersonen befanden, folgten unmittelbar, und dann kam wieder eine Menge Volks in einzelnen Abtheilungen
     mit goldenen und silbernen Kronen. Sobald die ersten Reihen in dem Platz waren, gingen sie auf die Seite, um den nachrückenden
     Raum zu lassen, und als Atabaliba in der Mitte des Platzes angelangt war, ließ er alle stille stehen und seine Sänfte sowohl
     als auch die beiden andern aufrecht halten. Unterdessen zogen immer noch fortwährend Leute in den Platz und ein Hauptmann
     des Vortrabs erstieg die Festung, wo das Geschütz stand und hob zweimal seinen Spieß in die Höhe, als wolle er ein Zeichen
     geben.
    Als der Statthalter dieß bemerkte, fragte er den ehrwürdigen Vater, Bruder Vicente, ob er durch einen Dolmetscher mit Atabaliba
     zu sprechen wünsche?

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