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Geschichte der russischen Revolution Bd.2 - Oktoberrevolution

Geschichte der russischen Revolution Bd.2 - Oktoberrevolution

Titel: Geschichte der russischen Revolution Bd.2 - Oktoberrevolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Trotzki
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ohnehin, abzureisen. Die neue Macht werde isoliert sein, ihre Friedensinitiative in der Luft hängen bleiben. Die Volksmassen der kriegführenden Länder seien vorläufig von einer Revolution noch sehr fern. Die Folgen könnten zweierlei sein: entweder eine Niederschlagung der Revolution durch die Truppen der Hohenzollern oder Separatfrieden. Die Friedensbedingungen würden in beiden Fällen für Rußland von allerschwerster Art sein. Fertig werden mit allen Schwierigkeiten könnte nur eine "Mehrheit des Volkes". Das Unglück liege jedoch in der Zerspaltenheit der Demokratie, deren linker Teil im Smolny eine rein bolschewistische Regierung bilden wolle, während der rechte in der Stadtduma ein Komitee der öffentlichen Sicherheit organisiere. Für die Rettung der Revolution müsse eine Regierung aus beiden Gruppen gebildet werden.
    Im gleichen Geiste spricht sich der Vertreter der linken Sozialrevolutionäre, Karelin, aus. Es sei unmöglich, das beschlossene Programm ohne jene Parteien durchzuführen, die den Kongreß verlassen haben. Allerdings, "die Bolsche-wiki haben dieses Weggehen nicht verschuldet". Das Programm des Kongresses müßte die gesamte Demokratie vereinigen. "Wir wollen nicht den Weg gehen, der zur Isolierung der Bolschewiki führt, denn wir wissen, daß mit dem Schicksal der Bolschewiki das Schicksal der ganzen Revolution verbunden ist: ihr Untergang wird der Untergang der Revolution sein." Wenn sie, die linken Sozialrevolutionäre, nichtsdestoweniger den Vorschlag, in die Regierung einzutreten, ablehnten, so in bester Absicht: ihre Hände frei zu behalten für eine Vermittlung zwischen Bolschewiki und den Parteien, die den Kongreß verlassen haben. "In dieser Vermittlung ... erblicken die linken Sozialrevolutionäre im gegenwärtigen Moment ihre Hauptaufgabe." Die Arbeit der neuen Regierung zur Lösung unaufschiebbarer Fragen würden die linken Sozialrevolutionäre unterstützen. Gleichzeitig stimmen sie gegen die vorgeschlagene Regierung. Mit einem Wort, die junge Partei verwirrte, so sehr sie nur konnte.
    "Um eine rein bolschewistische Regierung zu verteidigen", erzählt Suchanow, der restlos mit Awilow sympathisierte und hinter den Kulissen Karelin inspirierte, "trat Trotzki auf. Er war sehr blendend, scharf und hatte in vielem durchaus recht. Aber er wollte nicht begreifen, worin der Kernpunkt der Argumentation seiner Gegner bestand" ... Der Kernpunkt der Argumentation bestand in einer idealen Diagonale. Im März hatte man versucht, diese zwischen Bourgeoisie und Versöhnlersowjets zu führen. Jetzt träumten die Suchanow von einer Diagonale zwischen Versöhnlerdemokratie und Diktatur des Proletariats. Aber Revolutionen entwickeln sich nicht nach Diagonalen.
    "Mit einer Möglichkeit der Isolierung des linken Flügels", sagt Trotzki, "hat man uns wiederholt geschreckt. Vor einigen Tagen, als die Frage des Aufstandes offen gestellt wurde, sagte man uns, wir gingen dem sicheren Untergang entgegen. Und in der Tat, urteilt man nach der politischen Presse über die Kräftegruppierung, dann hat uns durch den Aufstand der sichere Untergang gedroht. Gegen uns standen nicht nur die konterrevolutionären Banden, sondern auch die Landesverteidiger aller Abarten; die linken Sozialrevolutionäre arbeiteten nur mit einem ihrer Flügel mit uns mutig zusammen im Militärischen Revolutionskomitee; ihr anderer Teil nahm die Position abwartender Neutralität ein. Und dennoch, unter diesen ungünstigen Bedingungen, wo, wie es schien, wir von allen verlassen waren, hat der Aufstand gesiegt
    Wären die realen Kräfte tatsächlich gegen uns gewesen, wie hätte es geschehen können, daß wir den Sieg fast ohne Blutvergießen errungen haben? Nein, isoliert waren nicht wir, sondern die Regierung und die Quasidemokraten. Durch ihre Schwankungen, durch ihr Versöhnlertum haben sie sich aus den Reihen der wahren Demokratie ausgestrichen. Unser großer Vorzug als Partei besteht darin, daß wir eine Koalition mit den Klassenkräften geschlossen und das Bündnis der Arbeiter, Soldaten und ärmsten Bauern hergestellt haben.
    Politische Gruppierungen verschwinden, doch die grundlegenden Klasseninteressen bleiben. Es siegt jene Partei, die fähig ist, die grundlegenden Forderungen der Klasse zu fühlen und zu erfüllen ... Auf die Koalition unserer hauptsächlich bäuerlichen Garnison mit der Arbeiterklasse können wir stolz sein. Sie, diese Koalition, ist im Feuer erprobt. Die Petrograder Garnison und das Proletariat sind

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