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Geschichte machen: Roman (German Edition)

Geschichte machen: Roman (German Edition)

Titel: Geschichte machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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Informationen …«
    »Die die Sicherheit meines Vaterlandes betreffen …«
    »Die die Sicherheit meines Vaterlandes betreffen …«
    »Für mich behalten werde …«
    »Für mich behalten werde …«
    »Und in Wort, Tat oder anderer Form nichts preisgeben werde …«
    »Und in Wort, Tat oder anderer Form nichts preisgeben werde …«
    »Was mir von Beamten der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt wird …«
    »Was mir von Beamten der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt wird …«
    »So wahr mir Gott helfe.«
    »So wahr mir Gott helfe.«
    »Gut«, sagte Hubbard und nahm das Buch wieder an sich. »Verstehen Sie die Reichweite Ihres soeben abgelegten Eides?«
    »Ich glaube schon.«
    »Sollte sich je der Verdacht erhärten, daß Sie etwas von dem, was Sie gleich hören werden, außerhalb dieses Raumsweitererzählt haben, können wir gegen Sie Anklage erheben. Ihr Vergehen hieße Landesverrat, und die Höchststrafe für Landesverrat ist der Tod.«
    »Keine weiteren Fragen«, sagte ich.
    »Dann kann’s ja losgehen.« Hubbard sah Brown an. »Don, möchten Sie übernehmen?«
    Brown stand immer noch, nickte, goß Kaffee ein und legte auf jede Untertasse einen Keks, einen von diesen großen Keksen mit Schokoladensplittern, die sommersprossige Kinder mit Bürstenschnitt in amerikanischen Filmen aus den Fünfzigern zusammen mit ihrem Glas Milch bekommen.
    »Die Geschichte, die ich Ihnen erzählen möchte«, sagte er und reichte die Kaffeetassen herum, »beginnt vor langer, langer Zeit in einer österreichischen Kleinstadt namens Braunau am Inn im Jahre 1889. Braunau ist heute ein verschlafenes Provinznest und war damals ein verschlafenes Provinznest, in dem nie etwas los war. Das Leben ging seinen gewohnten Gang. Geburt, Ehe, Tod, Geburt, Ehe, Tod. Alles spielte sich auf dem Markt, im Wirtshaus, in der Kirche und natürlich im Klatsch ab.«

Familiengeschichte
    Die Wasser des Todes
     
    »Klatsch«, sagte Winship und setzte klirrend seine Kaffeetasse ab, »mehr hat diese Uni nicht zu bieten. Ein einziger Großmarkt für Klatsch und Tratsch.«
    »Was haben Sie denn anderes erwartet?« fragte Axel und tupfte sich mit einer Collegeserviette den Schokoladenschaum vom Schnurrbart.
    »Gute Frage, aber Klatsch ist nicht gleich Klatsch. Ich brauche bloß einem Studenten gegenüber eine unvorsichtige Bemerkung zu machen, und im Handumdrehen macht mir der Institutsleiter die Hölle heiß und prophezeit eine Etatkatastrophe. Ich habe nie behauptet, die Sorbonne hätte es vor uns geschafft. Ich habe lediglich gesagt, Patrice Duroc könne uns zuvorkommen.«
    »Haben Sie davor wirklich Angst?«
    »Es ist jedenfalls nicht ausgeschlossen«, sagte Winship. »Aber Hand aufs Herz, wen juckt das? Es gibt schließlich immer noch die wissenschaftliche Forschungsgemeinschaft.«
    Axel mußte lachen. »Das glauben Sie doch nicht im Ernst, oder?«
    »Also zumindest was Berlin angeht, spielt es doch überhaupt keine Rolle, wer das Ergebnis nun als erster vorlegt. Hauptsache, es ist ein Europäer und kein Amerikaner. Aber der Rechnungshof, mein Gott, dieser Rechnungshof. Die führen sich auf, als stünde das Ende der Menschheit bevor.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, Sie glauben nicht an Konkurrenz innerhalb der Universität?« fragte Axel in gespieltem Entsetzen.
    »Machen Sie sich ruhig lustig, Sie haben ja auch gut reden. Ihre Arbeit ist schließlich so ›wichtig‹, daß Ihnen sämtliche beantragten Gelder bewilligt werden. Wie kommen Sie imübrigen voran? Haben Sie inzwischen erste Ergebnisse, oder heißt es immer noch Pi r Quadrat bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, wie man so hört?«
    »Sie wissen doch, daß ich nicht darüber reden darf, Jeremy«, sagte Axel beschwichtigend.
    »Warum unterhält man sich dann überhaupt noch?« Winship erhob sich schwerfällig. »Dann wolln wir mal zurück in die Tretmühle. Fahren Sie zufällig zum Labor? Ich hab keine Lust zu laufen.«
    »Tut mir leid, aber mir steht ein ruhiger Nachmittag Lehrveranstaltungen bevor.«
    »Dann können Sie mich mal«, sagte Winship auf englisch.
    »Soviel versteh ich schon«, sagte Axel lächelnd.
    Sie trennten sich vor der Tür des Senior Combination Room.
    Axel stand eine Weile da und genoß die milde Frühlingsluft, dann schritt er gemächlich zur Pförtnerloge.
    »Tag, Bill.«
    »Tag, Herr Professor Bauer.«
    »Der Sommer ist im Anmarsch.«
    »Alles zu seiner Zeit, Sir. Alles zu seiner Zeit.«
    Axel warf einen abwesenden Blick auf sein Postfach. Wie immer

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