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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wäre ein erstklassiger Piratenstützpunkt. Durchzogen von lasergebohrten Korridoren, die ein Netz mit fast zufälligem Verlauf bildeten… konnte es zwei Tunnelsysteme geben, nur auf dem Weg über die Oberfläche miteinander verbunden? Woher sollen wir es wissen?
    Plötzlich legte ich gar nicht länger Wert darauf, es zu erfahren. Ich wollte heim. Wenn Carlos bloß die heiklen Themen ausließe… Aber er stellte bereits neue Spekulationen über den Raumschiffschlucker an. »Diese zehn Milliarden metrische Tonnen von Neutronium, sagen wir einmal, die Sie als Testmasse benutzt haben – die wäre doch nicht groß oder dicht genug, um eine ausreichend starke Gravitationsgraduierung zu bewirken?«
    »Sie könnte es – direkt über der Oberfläche.« Forward grinste und hielt seine Hände nahe aneinander. »Sie war ungefähr so groß.«
    »Und dabei so dicht, wie Materie in diesem Universum nur werden kann. Zu dumm.«
    »Sicher, aber… kennen Sie sich in der Theorie der Schwarzen Löcher aus?«
    »Ein bißchen.«
    Forward erhob sich schroff. »Falsche Antwort.«
    Ich rollte mich aus meinem Gurtsessel, um zu einem Sprung anzusetzen, während meine Finger nach dem dritten Knopf an meinem Jumper tasteten. Es war aussichtslos. Ich hatte das nicht unter Gravitation geübt. Forward befand sich schon mitten im Sprung. Im Vorbeisausen schlug er Carlos von der Seite an den Kopf. Er packte mich aus der Höhe seines Sprungs und riß mich mit seinem Griff um mein Handgelenk mit sich. Ich besaß keinerlei Standfestigkeit, aber ich trat nach ihm. Er machte sich nicht einmal die Mühe, mich daran zu hindern. Mein Widerstand glich einem Kampf gegen einen Berg. Er umklammerte meine Handgelenke mit einer Faust und zerrte mich davon.
    Forward war beschäftigt. Er saß im Hufeisen seiner Kontrollkonsole und erteilte Anweisungen. Über die Kante der Konsole sah ich drei körperlose Hinterköpfe. Offensichtlich enthielt die Konsole auch ein Laservisifon. Ich verstand einen Teil von Forwards Worten. Er befahl den Piloten der drei Raumschlepper, die Hobo Kelly zu vernichten. Anscheinend wußte er noch nicht von Ausfaller.
    Forward war beschäftigt, wogegen Angelino uns nachdenklich oder unzufrieden musterte; oder beides. Nun, nicht ganz grundlos. Man konnte uns beseitigen, aber wer wußte, welche Funksprüche wir möglicherweise schon losgeschickt hatten? Während Angelino uns betrachtete, vermochte ich natürlich nichts Hilfreiches zu tun. Und auf Carlos ließ sich nicht zählen.
    Ich konnte Carlos nicht sehen. Forward und Angelino hatten uns an gegenüber befindliche Seiten der Zentralsäule unter dem Greifer gefesselt. Seitdem hatte Carlos keinen Ton von sich gegeben. Womöglich starb er infolge des furchtbaren Schlags gegen den Schädel. Ich suchte die Beschaffenheit der Fesseln um meine Handgelenke zu ergründen. Irgendwelche Metallstränge, die sich auf der Haut kühl anfühlten – und sie waren unverrückbar fest. Forward drehte einen Schalter. Die Köpfe seiner Gesprächsteilnehmer verschwanden. Ein Moment verstrich, ehe er wieder den Mund öffnete. »Sie haben mich in eine recht üble Lage gebracht.«
    Die Antwort erteilte Carlos. »Ich würde sagen, das haben Sie selber getan.«
    »Kann sein. Sie hätten nicht durchblicken lassen sollen, was Sie wissen.«
    »Tut mir leid, Beo«, sagte Carlos. Seine Stimme klang, als sei er wohlauf. Gut.
    »Schon recht«, sagte ich. »Aber worum drehte sich dieser Wirbel überhaupt? Was hat denn dieser Forward auf Lager?«
    »Ich glaube, er hat den Tunguska-Meteoriten.«
    »Nein. Den habe ich nicht.« Forward stand auf und baute sich vor uns auf. »Ich gebe zu, daß ich mich hier niedergelassen habe, um nach ihm zu suchen. Mehrere Jahre habe ich auf den Versuch verwendet, seine Bahn, die er nach Verlassen der Erde eingeschlagen haben mußte, zu verfolgen. Vielleicht war es ein Schwarzes Loch. Vielleicht nicht. Das Institut sperrte mir ohne Vorwarnung die Finanzen, als ich gerade eine richtiges Schwarzes Loch entdeckt hatte – das erste in der Geschichte.«
    »Das sagt mir nicht viel«, beteuerte ich.
    »Geduld, Mr. Shaeffer. Sie wissen, daß ein Schwarzes Loch entstehen kann, indem ein massiver Stern kollabiert und zum Dunkelstern wird? Schön. Und Sie wissen auch, daß er einen Körper von mindestens fünf Solarmassen besitzen muß. Er könnte eine Masse in der Größe einer Galaxis haben – oder gar so groß sein wie das gesamte Universum. Es gibt gewisse Anzeichen dafür, daß das Universum ein

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